Quantcast
Channel: Filmtourismus.de
Viewing all 443 articles
Browse latest View live

Niemandsland - The Aftermath

$
0
0

Filmstart: 11. April 2019

Inspiriert von der Familiengeschichte des Autors Rhidian Brook spielt der Film „Niemandsland – The Aftermath“ nach dem Zweiten Weltkrieg im zerstörten Hamburg unter britischer Besatzung. Rachael Morgan (Keira Knightley) kommt während des eiskalten Winters 1946 im zerbombten Hamburg an, um wieder bei ihrem Ehemann Lewis (Jason Clarke) zu leben, einem britischen Oberstleutnant, der damit beauftragt ist, die zerstörte Stadt wiederaufzubauen. Sie teilen sich das herrschaftliche Haus mit dem vorherigen Eigentümer, einem deutschen Witwer (Alexander Skarsgård), und seiner Tochter (Flora Thiemann). In dieser aufgeladenen Atmosphäre verwandeln sich Feindschaft und Trauer in Leidenschaft und Betrug.

 

YouTube Video

 

Der Film sollte exakt den Anblick von Hamburg in der Stunde Null nach dem Krieg widerspiegeln. „Für einen Film wie diesen ist das Produktionsdesign entscheidend, weil man begreifen musste, wie groß das Ausmaß der Zerstörung war“, sagt der Regisseur James Kent. „Die Briten warfen über Hamburg während dreier Tage mehr Bomben ab als die deutschen Bomber auf London während des gesamten Zweiten Weltkriegs, und es sah aus wie Hiroshima. Diese Katastrophe mussten wir visuell verdeutlichen. Man kann Rachaels Wiederauferstehung aus den Tiefen ihres Kummers erst dann richtig begreifen, wenn man zugleich, wie sie, das Ausmaß des Schreckens in dieser Stadt sieht.“

 

Die Drehorte in Tschechien

Der Film „Niemandsland – The Aftermath“ wurde in nur acht Wochen an Schauplätzen in Deutschland und Tschechien gedreht. Der Schauplatz Hamburg selbst gehörte bis auf ein paar Aufnahmen der Second Unit in der Speicherstadt nicht zu den Drehorten. Die dort gefilmten Sequenzen fielen schließlich dem Schnitt zum Opfer. Die meisten Außenaufnahmen entstanden weiter die Elbe rauf in Tschechien, genauer an zwei Orten in Aussig (tschech. Ústí nad Labem) in Nordböhmen: eine verlassene Zuckerfabrik und eine zum Abbruch freigegebene Straße.

Drehort aus „Niemandsland - the Aftermath” in Tschechien © 2019 Twentieth Century Fox

Das Team von Klaus benötigte tonnenweise Schutt für die Location in der Fabrik, und es verwandelte die leeren Geschäfte entlang der existierenden Durchfahrtsstraße in kleine lokale Läden wie etwa ein Optikergeschäft und ein Kaufhaus, ergänzt durch Bürgersteige, Kopfsteinpflaster und Laternenpfosten im Stil jener Epoche. Aufgrund des harten Winters konnte man an den Drehorten auf künstlichen Schnee verzichten.

Drehort aus „Niemandsland - the Aftermath” in Tschechien © 2019 Twentieth Century Fox

Die Szenen am Hamburger Hauptbahnhof entstanden am Bahnhof in Prag, welcher wie das Original ebenfalls über ein großes Glasdach verfügt. Für die Innenaufnahmen des Hotel Atlantic, in dem 1945 und 1946 tatsächlich britische Offiziere in Hamburg untergebracht waren, nutzte man das Jugendstil-Hotel Grand Hotel Europa am Prager Wenzelsplatz.

Drehort für das Hotel Atlantic aus „Niemandsland - the Aftermath” in Prag © 2019 Twentieth Century Fox

 

Die Villa Lubert

Der wichtigste aller Drehorte war aber die Villa Lubert, jene makellose Residenz, in der sich der Großteil der Geschichte abspielt. Kent wollte kein protziges Gebäude, war sich aber auch bewusst, dass das Anwesen prachtvoll genug sein musste, um Rachael einzuschüchtern. Letztendlich wurde das Äußere des Hauses in der Umgebung von Prag gefunden, während die Innenszenen im Schloss Tralau außerhalb von Hamburg in Norddeutschland gefilmt wurden.

Drehort für die Villa Lubert aus „Niemandsland - the Aftermath” in Prag © 2019 Twentieth Century Fox

Regisseur Kent sagt dazu: „Wir hatten großes Glück – denn viele Häuser in Hamburg wurden stark modernisiert, schließlich handelt es sich um eine der reichsten Städte in Europa. Doch dieses Haus war perfekt. Wir konnten, den Anweisungen des Drehbuchs gemäß, ganze Räume ummöblieren und umwidmen. So wurde zum Beispiel ein Ankleideraum in ein Badezimmer verwandelt, und es war sogar noch Raum für eine Kamerafalle.“

Drehort für die Villa Lubert aus „Niemandsland - the Aftermath” im Schloss Tralau © 2019 Twentieth Century Fox

Die Villa Lubert in Hamburg, also der Originalschauplatz der Autobiografie, auf der wiederum der Film basiert, kam für die Dreharbeiten nicht in Frage. Produzent Malta Grunert („A Most Wanted Man“) sagt dazu: „Die Originalvilla befand sich während der Produktion gerade im Umbau und stand somit nicht zur Verfügung. Aufgrund bereits vorhergehender Renovierungen des Gebäudes, sowohl innen als auch außen, kam dieses als Drehort jedoch ohnehin nicht in Frage. Mit der Nutzung des Motivs in der Nähe von Prag und des Herrenhauses Schloss Tralau konnten wir komplett auf Studioaufnahmen verzichten.“ Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

 

Ridley Scott in Hamburg

Executive Producer Ridley Scott („Gladiator“, „Der Marsianer“) lebte selbst Ende der 1940er Jahre als Sohn eines britischen Offiziers in Hamburg. Er wohnte mit seinen Eltern und Bruder Tony Scott („Top Gun“, „Spy Game“) in der Heilwigstraße in Eppendorf. „Es hat mich sehr an meine Kindheit erinnert“, sagt Scott über das Projekt. „1947, ich war zu dem Zeitpunkt zehn Jahre alt, hatte mein Vater eine wichtige Position in der Army. Wir lebten in Frankfurt und dann in Hamburg. Tatsächlich war unser Haus in Frankfurt das Haus eines deutschen Offiziers. Meine Mutter war sehr freundlich zu dessen Frau, die einmal pro Monat ins Haus kam, um nach dem Rechten zu sehen. Die Situation war Brooks Geschichte also ziemlich ähnlich, sieht man mal davon ab, dass meine Mutter keine Affäre mit der deutschen Hauswirtschafterin anfing.“

 

Auch wenn Hamburg selbst nicht Drehort war, nutzte Hauptdarsteller Alexander Skarsgård („Legend of Tarzan“) die Gelegenheit, sich während der Dreharbeiten in Schleswig-Holstein trotz der täglichen, 45-minütigen Fahrt zum Set im Hamburger Schanzenviertel einzumieten.

 

Verwandte Artikel:
Filmstadt Hamburg - Stars & Drehorte
Filmstadt Prag – Von Mozart, Agenten & US-Botschaften

Der Beitrag Niemandsland - The Aftermath erschien zuerst auf Filmtourismus.de.


Willkommen bei Gringotts!

$
0
0

Erinnerst Du Dich wie Harry an Hagrids Seite mit großen Augen zum ersten Mal die Zaubererbank Gringotts betritt? Oder wie Hermine sich hier in „Die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ als Bellatrix Lestrange ausgibt, um gemeinsam mit dem verkleideten Ron und dem unsichtbaren Harry in die Gruft von Gringotts zu gelangen? Diesen Schauplatz kannst Du nun in der neuesten Erweiterung der Warner Bros. Studio Tour in London selbst betreten. Und zwar ganz ohne einem griesgrämigen Goblin Rede und Antwort stehen zu müssen.

Hier schon einmal ein Vorgeschmack, was Dich dort erwartet:

Die prächtige Eingangshalle ist, wie in den Filmen zu sehen, von hoch aufragenden Marmorsäulen und drei riesigen Kristallleuchter umrahmt. Auf den hohen Schalterreihen der Kobolde liegen Tintenfässer, Federn und Bücher sowie stapelweise Galleonen, Sickel und Knuts – alleine für die letzten beiden Harry-Potter-Filme wurden seinerzeit unglaubliche 210.000 Münzen vom Requisitenteam angefertigt.

Gringotts in der Warner Bros. Studio Tour London © Andrea David

Doch was wäre Gringotts ohne die Kobolde? Entsprechend kann man hier auch einen Blick auf die verschiedenen Kostüme und Masken von Kobolden wie Bogrod und Griphook werfen. Jede der Masken wurde in wochenlanger Arbeit handgefertigt, von den einzeln eingefügten Haaren bis hin zu sorgsam aufgemalten Venen. Nicht minder aufwändig war auch der Verwandlungsprozess der Schauspieler: So dauerte es vier Stunden, um Schauspieler Warwick Davis in den Kobold Griphook zu transformieren, schwarze Kontaktlinsen und eine Zahnprothese mit besonders scharfen Zähnen inklusive.

Gringotts in der Warner Bros. Studio Tour London © Andrea David

Nachdem man die Halle verlässt, wird es sehr dunkel, denn man wird in die Tiefen des Lestrange-Verlieses geführt, das Bellatrix Lestrange nutzte, um Schätze wie Gryffindors Schwert und Helga Hufflepuffs Pokal zu verstecken. Während der Filmarbeiten wurden insgesamt 38.000 „Schatzstücke“ aus Gummi für das Verlies angefertigt, darunter 7.014 Hufflepuff-Pokale. Im neuen Bereich kann man nun ein Foto von sich, ganz umgeben vom Schatz, schießen lassen.

Das Lestrange Verlies in der Warner Bros. Studio Tour London © Andrea David

Mein persönliches Highlight der Gringotts-Erweiterung kommt jedoch ganz zum Schluss: Es ist noch einmal das Set der Bank, doch diesmal in ramponierter Version. Hier erwartet einen eine besonders eindrucksvolle Installation mit Wow-Effekt. Ich möchte hier nicht zuviel verraten, nur, dass es zu einer Begegnung mit einem Ukrainischen Eisenbauch kommt - welcher nun übrigens auch über der neu gestalteten Lobby prangt. Wer jedoch unbedingt schon vor seinem Besuch sehen möchte, was dort passiert, kann es sich gerne in meiner WB Tour Story auf Instagram ansehen.

Gringotts in der Warner Bros. Studio Tour London © Andrea David

An der Entstehung der gut 1.500 Quadratmeter großen Erweiterung der Warner Bros. Studio Tour waren übrigens zahlreiche Teammitglieder der Harry Potter-Filme beteiligt: darunter der mit einem Oscar und BAFTA-Award ausgezeichnete Production Designer Stuart Craig, Construction Manager Paul Hayes und Head Propmaker Pierre Bohanna.

Gringotts in der Warner Bros. Studio Tour London © Andrea David

Die Warner Bros. Studio Tour öffnete im März 2012 ihre Tore und konnte jetzt, sieben Jahre später, ihren zwölfmillionsten Besucher begrüßen. Dass dazu so einige Wiederholungstäter zählen, dürfte als sicher gelten. Und in den Filmstudios vor den Toren Londons legt man sich mächtig ins Zeug, um gerade diesen immer wieder etwas Neues zu bieten, wie schon in der Vergangenheit mit dem Hogwarts Express, dem Verbotenen Wald oder jetzt der Gringotts Bank.

Hier gibt es die Infos zu den weiteren Sets der Warner Bros. Studio Tour

Hogwarts Modell in der Warner Bros. Studio Tour London © Andrea David

Man darf also gespannt sein, welche Schätze man noch aus den Katakomben der Leavesden Studios ausgräbt, denn sämtliche Requisiten aus den Harry-Potter-Filmen bewahrt man hier sorgfältig auf. Wie wäre es beispielsweise mit einer begehbaren Kammer des Schreckens? Natürlich nur in Begleitung eines treuen Phönix, oder?

Welchen magischen Schauplatz würdest Du Dir wünschen?
Verrate es mir gerne in den Kommentaren.

 

Tickets:
Die Eintrittskarten für die Warner Bros. Studio Tour London sind ausschließlich im Voraus erhältlich. Dabei legt man eine Einlasszeit fest, die unbedingt eingehalten werden sollte. Anschließend kann man sich aber beliebig lange im Studio aufhalten. Als echter Potterhead sollte man einen möglichst frühen Termin wählen und gute 4-5 Stunden einplanen. Der Eintritt in den neuen Bereich ist im regulären Ticketpreis enthalten.

Tickets online kaufen oder Tickets mit Transfer ab London-Zentrum kaufen

 

Anreise:
Die Warner Bros. Studio Tour befindet sich rund 30 km nordwestlich vom Londoner Zentrum entfernt. Von London-Euston aus gelangt man per Schnellzug nach Watford Junction, von wo das letzte Stück bis zum Studiogelände per Shuttlebus zurückgelegt wird. Alternativ kann man auch gleich eine Tour inklusive Hin- und Rückfahrt im Harry-Potter-Bus buchen:

Tourticket inklusive Transfer

 

Passende Touren für Potterheads in London:
Warner Bros. Studio Tour London
Tagestour ab London: Studio Tour & Oxford
Magisches London: Harry Potter-Führung
Harry Potter Bustour zu den Drehorten in London

 

Hoteltipp:
Wer gleich in der Nähe der Leavesden Studios und in traditionell britischem Ambiente übernachten möchte, dem empfehle ich entweder das Mercure Hunton Park oder The Grove mit einer riesigen Parkanlage. In letzterem haben auch schon die Harry-Potter-Darsteller und etliche weitere Schauspieler während ihrer Drehtage in Leavesden übernachtet. Fun Fact für Filmfans: In den angrenzenden Wäldern, den Whippendell Woods, entstanden einige Szenen für den Planeten Naboo in „Star Wars”.

 

Buchtipp: Wer es erst einmal nicht nach London schafft, aber mehr über die Hintergründe und Filmtricks der Produktion erfahren will, wird in diesem Buch fündig:
„Harry Potter: Der große Filmzauber” bei Amazon

 

Verwandte Artikel im Reiseblog:
Warner Bros. Studio Tour London
Harry Potter Drehorte
London für Filmfans

 

Offenlegung: Diese Recherchereise wurde von Warner Bros. Studio Tour London ermöglicht.

Der Beitrag Willkommen bei Gringotts! erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Die „Game of Thrones” Highlights in Nordirland

$
0
0

Daenerys, Jon oder beide? Cersei, Gendry oder gar Tyrion? Nicht mehr lange und wir wissen, wer am Ende auf dem Eisernen Thron Platz nehmen darf, vorausgesetzt natürlich, dieser existiert dann überhaupt noch. Den Start der achten und letzten Staffel von „Game of Thrones”, mit 31 Millionen Zuschauern in knapp 200 Ländern die erfolgreichste Serie überhaupt, habe ich zum Anlass genommen, mich noch einmal intensiv auf die Suche nach dem wahren Westeros zu machen. Dafür zog es mich nach Nordirland, wo sich die allermeisten der realen „Game of Thrones”-Drehorte befinden und wo die Serie ihre Spuren in den vergangenen zehn Jahren wohl am nachhaltigsten hinterlassen hat:

 

Willkommen in Winterfell

Beinahe andächtig lausche ich dem Plätschern des Bachs im Tollymore Forest. Es ist schön, an diesem friedlichen Ort zu sein, gleichzeitig überkommt mich eine Melancholie mit der ich so nicht gerechnet habe. Doch es ist wohl so: Wenn man eine Geschichte bereits über einen sehr langen Zeitraum verfolgt, blickt man an den Schauplätzen schon mal wehmütig auf deren Anfänge. Besonders, wenn man sich über die Staffeln hinweg von einigen Hauptcharakteren verabschieden musste - ein Umstand, der ja gerade bei „Game of Thrones” zur besonderen Spezialität wurde, denn für Dutzende Charaktere kam der Winter erst gar nicht. Auf meiner Reise durch Nordirland und der Suche nach Drehorten, die in die Rolle des fiktiven Westeros schlüpften, warteten jedenfalls gleich mehrere solcher Momente auf mich.

Parnell Bridge Tollymore Forest, Nordirland © Andrea David

Parnell Bridge Tollymore Forest, Nordirland © Andrea David

Der Tollymore Forest ist jedenfalls der perfekte Ort diese Reise zu beginnen, denn hier wurden die Szenen der allerersten Folge von „Game of Thrones” gedreht. Hier trafen die Wächter der Nachtwache im „Verfluchten Wald” auf die Weißen Wanderer, die man schon seit Jahrhunderten für ausgestorben hielt. Für die unheimliche Szene wurde ein großes Waldstück tagelang künstlich eingeschneit.

Der "Verfluchte Wald", Tollymore Forest, Nordirland © Andrea David

Der „Verfluchte Wald”, Tollymore Forest, Nordirland © Andrea David

Thronies im „Verfluchten Wald”, Tollymore Forest, Nordirland © Andrea David

Und an besagtem Bach, dem Shimna River, fanden Ned Stark und seine Söhne die tote Schattenwölfin und ihre überlebenden Welpen, die zu treuen Begleitern für die Stark-Kinder Robb, Sansa, Arya, Bran, Rickon und schließlich auch Jon wurden. Um an die genaue Stelle zu gelangen, muss man etwas klettern, denn die kleine Holzbrücke, die man für die Produktion angebracht hat, fehlt jetzt. Den Ort erkennt man anhand der großen Steinbrücke, der Parnell Bridge, leicht wieder.

Die Starks finden die tote Schattenwölfin, Tollymore Forest, Nordirland © Andrea David / HBO

Jon Snow und sein Schattenwolf, Tollymore Forest, Nordirland © Andrea David / HBO

Etwa eine Stunde nordöstlich des Tollymore Forest, dessen rotes Eichenholz übrigens auch für die Innenausstattung der in Belfast erbauten Titanic verwendet wurde, befindet sich die Inch Abbey. Die Burgruine aus dem 12. Jahrhundert diente in der ersten Staffel als Kulisse für das Camp von Robb Stark. Catelyn überbringt ihm hier die traurige Botschaft vom Tod seines Vaters.

Catelyn Stark an der Inch Abbey, Nordirland © Andrea David / HBO

Gleich um die Ecke befindet sich der River Quoile, im „Game of Thrones”-Kosmos besser als Schnellwasser bekannt, auf dem Catelyns Vater Hoster Tully auf einem brennenden Boot beigesetzt wird. Der Fluss mündet in den Strangford Lough, an den wir später noch einmal für eine andere Szenerie zurückkehren.

Die Beisetzung von Hoster Tully am River Quoile, Nordirland © Andrea David / HBO

Keine Viertelstunde weiter erreiche ich das Castle Ward, das für die erste Staffel von „Game of Thrones” mit Hilfe einiger CGI-Erweiterungen in die Rolle von Burg Winterfell schlüpfte und sich trotz erheblicher Unterschied zum bekannten Bildschirm-Winterfell als wahres Paradies für Fans der Serie entpuppt. Genau an der Stelle, an der sich Bran Stark unter Beobachtung seiner Brüder im Bogenschießen übt, kann man hier in entsprechendem Outfit selbst zum Bogenschützen werden.

Bogenschießen am Castle Ward, Nordirland © Andrea David

Bogenschießen am Castle Ward, Nordirland © Andrea David

Wer möchte, kann sich hier außerdem den Helm vom Bluthund aufsetzen. Klar möchte ich! Mit dem schweren Ding auf dem Kopf ist es allerdings unmöglich die Zielscheibe zu treffen. Danach wartet ein mittelalterliches Festmahl auf alle erfolgreichen und auch weniger erfolgreichen Schützen. Auf meinem Bogenschieß-Konto kann ich sowohl einen Pfeil in der nachbarlichen Scheibe als auch einen Volltreffer genau in die Mitte meiner Scheibe verbuchen. Robb und Jon wären sicher stolz!

Tourguide William van der Kells von Winterfell Tours am Castle Ward, Nordirland © Andrea David

Mittagspause am Castle Ward, Nordirland © Andrea David

Mittagspause am Castle Ward, Nordirland © Andrea David

An manchen Tagen besuchen die GoT Direwolfs das Castle Ward. Das sind die beiden Northern-Inuit-Hunde Odin und Thor, die in der Serie als Schattenwölfe von Bran und Robb zu sehen sind. Sie wurden von Will Mulhall für die Anforderungen am Set trainiert und auch ihr Herrchen war in mehreren Szenen zu sehen. Wer möchte, kann mit den beiden auch eine spezielle Direwolf Tour an weitere Drehorte buchen. Nach dem tragischen Ende der Wölfe in der Serie, freue ich mich, die flauschigen Gefährten hier wohlauf zu sehen.

Die „Schattenwölfe” aus Game of Thrones am Castle Ward, Nordirland © Andrea David

Die „Schattenwölfe” aus Game of Thrones am Castle Ward, Nordirland © Andrea David

Nach einer lustigen Runde Axtwerfen geht es auf Fahrrädern auf Erkundungstour zu weiteren „Game of Thrones”-Schauplätzen in der Umgebung. Besonders angetan hat es mir das Audley’s Castle, eine kleine Burg aus dem 15. Jahrhundert, die hoch über dem See Strangford Lough thront. Robb, der nach dem Tod von Ned Stark zum König des Nordens erklärt wird, trifft hier nach der Schlacht von Oxcross zum ersten Mal auf Talisa aus Volantis. Eine Liebe, die, wie wir wissen, auf der Roten Hochzeit leider ein schockierendes Ende findet.

Robb Stark am Audley's Castle, Nordirland © Andrea David / HBO

Robb Stark am Audley’s Castle, Nordirland © Andrea David / HBO

Audley's Castle, Nordirland © Andrea David

Audley’s Castle, Nordirland © Andrea David

Der Schauplatz, die Doppelburg von Walder Frey, fand auf den Hügeln von Strangford,  genau gegenüber des Audley Castle, seinen Platz. Per CGI versteht sich und irgendwie ist man froh, dass das Set dieses schauerlichen Ereignisses nicht wirklich existiert.

Robb Starks Lager auf dem Audley’s Field, Nordirland © Andrea David / HBO

Die Eindrücke meines ersten Erkundungstages in Irland schließe ich dann passenderweise mit einem „Game of Thrones”-Dinner, genauer dem „King’s Banquet of Winterfell”, ab. Angeboten wird dieses im Restaurant The Cuan in Strangford. Gegessen wird auf Schiefertafeln, es gibt viel Wein, Hähnchen aber auch Dorschkuchen und Winterkürbis. Zum Nachtisch gibt es Blaubeeren und Shortbread, geziert vom Wappen der Starks, dem Kopf des Schattenwolfs. Die Inspiration zu den Speisen kommt direkt aus den Zeilen von George R. R. Martin in „Das Lied von Eis und Feuer”, der Buchvorlage für die Serie.

Beim "King's Banquet of Winterfell" im The Cuan, Strangford, Nordirland © Andrea David

Beim „King’s Banquet of Winterfell” im The Cuan, Strangford, Nordirland © Andrea David

 

Von Braavos über Drachenstein bis zu den Eiseninseln

Am nächsten Tag geht es von Belfast aus in den Norden, wo die „Game of Thrones” Schauplätze eine weitere perfekte Reiseroute zu einigen Nordirland-Highlights bilden. Der erste kurze Stopp an der Küste am kleinen Hafen von Carnlough ist ein Sprung von Westeros nach Essos. Hier entstand eine kurze Szene, in der sich Arya bei einem Angriff der Heimatlosen in Braavos, eigentlich am Drehort Girona, mit einem Satz ins Wasser rettet. An den Treppen des Hafens schleppt sie sich verletzt wieder an Land.

Arya Stark in „Braavos”, Carnlough, Nordirland © Andrea David / HBO

Der Hafen von Carnlough, Nordirland © Andrea David

Der Hafen von Carnlough, Nordirland © Andrea David

Bereits eine halbe Stunde weiter entlang der Küste kann man sich in dann wieder zurück in Westeros wähnen: Die Cushendun Caves an der Antrim Coast standen Kulisse für die Einstellung, in der Melisandre unter den entsetzten Augen von Ser Davos die unheimliche Schattenkreatur auf die Welt bringt. Eine gruselige Szene an einem friedlichen Ort, von dem aus man in der Ferne sogar die schottische Küste erblicken kann. Für Staffel 8 kehrte man übrigens noch einmal an diesen Drehort zurück.

Ser Davos und Melisandre bei den Cushendun Caves, Nordirland © Andrea David / HBO

Noch bessere Ausblicke stehen nun bei einer Wanderung zum Fair Head auf dem Programm. 180 Meter über dem Atlantik finde ich mich hier auf den windumtosten Klippen von Drachenstein wieder, auf denen Varys Melisandre den Weggang aus Westeros empfiehlt und Jon seine allererste Bekanntschaft mit Daenerys’ Drachen Drogon macht. Für den Rundweg benötigt man etwa anderthalb Stunden, aber wer möchte kann die Wanderung auch mehrere Stunden bis Murlough Bay ausweiten. In dieser Bucht waren auch schon einige Charaktere aus „Game of Thrones” unterwegs: In der zweiten Staffel treffen hier Renly und Stannis aufeinander, in der fünften Staffel geraten Tyrion und Jorah an selber Stelle in die Hände von Sklavenhändlern.

Daenerys und Jon auf den Klippen von Drachenstein, Fair Head, Nordirland © Andrea David / HBO

Fair Head, Nordirland © Andrea David

Das nächste Ziel, die Dark Hedges von Ballymoney, führt mich von der Küste ins Landesinnere. Die jahrhundertealte Buchenallee wurde für „Game of Thrones” zu einem Teil des Königswegs, über den Arya Stark als Junge getarnt Richtung Norden flieht. Die Bäume gehören zu den meistfotografiertesten Motiven in Nordirland und auch viele Thronies machen hier Halt, auch wenn dieser Drehort eigentlich nur für 18 Sekunden in der Serie zu sehen ist.

Arya auf dem Königsweg, Dark Hedges, Nordirland © Andrea David / HBO

Die durch die Allee führende Bregagh Road ist mittlerweile für den Autoverkehr gesperrt, worüber ich sehr glücklich bin. Bei meinem letzten Besuch musste ich schon mal zur Seite springen, da sich nicht alle Autofahrer an die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 mph gehalten haben. Außerdem haben viele Leute ihre Autos direkt bei den Bäumen geparkt, was deren Wurzeln auf Dauer schadete.

Dark Hedges, Nordirland © Andrea David

Dark Hedges, Nordirland © Andrea David

Einige Bäume der Allee wurden beim Sturm Getrude im Frühjahr 2016 umgeknickt. Aus ihnen hat man zehn Holztüren gestaltet, die „Doors of Thrones”, auf denen verschiedene Schnitzereien zur Geschichte von „Game of Thrones” zu sehen sind. Die Türen kann man heute in zehn verschiedenen Pubs und Lokalen, in der Nähe von zehn Drehorten, finden. Am Ende der Dark Hedges befindet sich eine von ihnen im Gracehill House, Stranocum. Wer dort eine Kaffeepause einlegt, sollte unbedingt die selbstgemachten Scones mit Clotted Cream und das Shortbread dort probieren!

Gracehill House, Dark Hedges, Nordirland © Andrea David

Gracehill House, Dark Hedges, Nordirland © Andrea David

Weiter geht die Fahrt zurück an die Antrim Küste nach Larrybane. Direkt am Kreidebruch befindet sich ein riesiger Parkplatz, der als Schauplatz für ein Turnier in der Serie diente. Renly Baratheon und Margaery Tyrell bewundern hier die Kampfkünste von Brienne von Tarth, worauf sie Mitglied der Königsgarde wird. Auch das riesige Lager von Renly wurde hier aufgebaut und Catelyn Stark schließt ein Abkommen im Namen ihres Sohnes Robb ab. Nur einen kleinen Fußmarsch entfernt gelangt man zu der Stelle, an der die Eisenmänner Yara Graufreud als neue Königin der Eisensinseln feiern, bevor ihr Onkel Euron Graufreud Anspruch auf den Salzthron erhebt. Von dort oben hat man einen herrlichen Blick über die Küste. Es lohnt sich außerdem der Hängebrücke Carrick-a-Rede einen kleinen Besuch abzustatten. Im Gegensatz zum Drehort kostet diese jedoch einen Eintritt von derzeit 9 Pfund.

Renly Baratheons Lager in Larrybane, Nordirland © Andrea David / HBO

Larrybane, Nordirland © Andrea David

Catelyn Stark und Brienne von Tarth in Larrybane, Nordirland © Andrea David / HBO

Mit Ballintoy steht ein weiterer Drehort der Eiseninseln auf dem Plan. Der Hafen von Ballintoy schlüpfte in die Rolle von Peik, von wo Theon Graufreud - noch lange bevor er zu Stinker wurde - mit seinem Schiff „Sea Bitch” Richtung Steinige Küste segelte. Weitere Szenen, wie die Taufe Theons oder die Beisetzung Balon Graufreuds entstanden in der nahegelegenen Bucht.

Theon Graufreud am Ballintoy Harbour, Nordirland © Andrea David / HBO

Ballintoy Harbour, Nordirland © Andrea David

Ballintoy Harbour, Nordirland © Andrea David

Am Strand auf der anderen Seite des Hafens erreicht Melisandre mit Gendry, dem Bastard von Robert Baratheon, die Insel Drachenstein und bringt ihn zu Stannis, der sich - wie viele andere in der Serie - als rechtmäßigen König von Westeros sieht. Aufgrund der Fülle der Filmmotive empfehle ich mindestens eine Stunde Aufenthalt in und um Ballintoy Harbour.

Melisandre und Stannis Baratheon am Ballintoy Harbour, Nordirland © Andrea David / HBO

Ballintoy Beach, Nordirland © Andrea David

Ballintoy Beach, Nordirland © Andrea David

 

 

Die Küste von Dorne und die Dothraki Graslande

Meine letzte Route durch das „Game of Thrones” Territorium hält noch einmal einige Überraschungen bereit, was die Wandlungsfähigkeit des kleinen Landes Nordirland anbelangt. Etwa eine halbe Stunde von Ballintoy entfernt befindet sich der Portstewart Strand. Während die meisten Leute hier einfach einen schönen breiten Strand mit Sanddünen sehen, ist dies für Thronies zugleich der Ort, an der Jaime und Bronn die Küste von Dorne erreichen und es schließlich mit deren Patrouille zu tun bekommen. Ein Pimm’s zu leckeren Fish & Chips in Harry’s Shack, einer rustikalen Hütte mit täglich fangfrischem Fisch, bringt Filmtouristen hier sanft zurück in die Realität.

Jaime und Bronn an der Küste von Dorne, Portstewart Strand, Nordirland © Andrea David / HBO

Harry's Shack, Portstewart Strand, Nordirland © Andrea David

Harry’s Shack, Portstewart Strand, Nordirland © Andrea David

Am benachbarten Downhill Beach entstand die Kulisse für Drachenstein in der zweiten Staffel. Melisandre verbrennt hier die Bildnisse der sieben Götter von Westeros. Der kleine Tempel, der auf der 40 Meter hohen Klippe thront, ist sogar einmal kurz in der Serie zu sehen. Der Blick vom Strand reicht bis zur Grafschaft Donegal, ganz im Nordwesten Irlands, übrigens einer der spektakulären Drehorte aus „Star Wars 8: Die letzten Jedi“.

Downhill Beach, Nordirland © Andrea David

Einer der westlichsten „Game of Thrones”-Drehorte ist der Berg Binevenagh am äußersten Rand der Hochebene von Antrim und ich ärgere mich etwas, nicht mehr Zeit mitgebracht zu haben. Denn um zur genauen Stelle zu gelangen, an der Daenerys nach ihrer Flucht aus der Kampfarena von Meereen mit ihrem Drachen Drogon landet und schließlich vom Reitervolk der Dothraki umzingelt wird, muss man eine mehr als einstündige Wanderung auf dem Ulster Way einplanen. Genau das nehme ich mir jedenfalls für das nächste Mal vor, denn heute steht geht es wieder zurück nach Belfast, wo unter anderem der Eiserne Thron auf mich wartet.

Binevenagh, Nordirland © Andrea David

Auf dem Weg dahin mache ich noch einen kurzen Halt am Toome Canal, auf dem Tyrion und Jorah in einem Boot auf der Reise nach Meereen sind. Der valyrische Kanal soll sie zu Daenerys führen, deren Drachen sie plötzlich über sich sehen. Am Lough Neagh, dem größten Süßwassersee der britischen Inseln, werden die beiden in der fünften Staffel der Serie von Steinmenschen angegriffen.

Tyrion und Ser Jorah auf dem Toome Canal, Nordirland © Andrea David / HBO

Ja, die Sieben Königslande sind in Nordirland wirklich nur einen Katzensprung voneinander entfernt!

 

Belfast für Thronies

Rechtzeitig zum Start der letzten Staffel öffnete die Game of Thrones Touring Exhibition im April ihre Pforten in Belfast und wird noch bis 1. September 2019 im Titanic Exhibition Centre zu sehen sein. Zusätzlich zu den bisherigen Stationen der Tour, die originale Kostüme, Requisiten und Filmsets der Serie zeigt, gibt es in Belfast erstmals auch die Winterfell Krypta und die Grube mit den Drachenschädeln zu sehen.

The Game of Thrones Touring Exhibition, Belfast, Nordirland © Andrea David

Meine Highlights sind die Halle der Gesichter, in der man sein eigenes Gesicht einreihen lassen kann, und die Große Halle mit dem Eisernen Thron. Am Ende kann man für ein Foto selbst auf einem Thron Platz nehmen und natürlich gibt es auch einen Shop. Um Wartezeiten zu vermeiden, bucht man die Tickets am besten schon online im Voraus.
Tickets für die Game of Thrones Touring Exhibition

The Game of Thrones Touring Exhibition, Belfast, Nordirland © Andrea David

In direkter Nachbarschaft der Ausstellung befinden sich übrigens die Titanic Studios, in denen in den letzten zehn Jahren ein Großteil der Serie gedreht wurde. Eine Besichtigung ist leider nicht möglich, aber wer noch mindestens zwei Stunden im Titanic Quartier Zeit hat, dem empfehle ich auf jeden Fall einen Besuch der nahegelegenen Titanic Belfast Experience:
Die größte Titanic-Ausstellung der Welt ist ganz der Geschichte des berühmten Ozeanriesen gewidmet, von der Konzeption bis zum tragischen Untergang. Genau am Ort der Ausstellung wurde die Titanic gebaut. Nach ihrem Stapellauf 1911 und der Fertigstellung 2012 lief sie von hier nach Southampton aus. Verschiedenen Animationen und Videosequenzen, einen Teil legt man sogar in einer fahrenden Gondel zurück, nehmen einen mit auf die Reise von der Werft bis zum Meeresboden.
Tickets für Titanic Belfast

Titanic Belfast, Nordirland © Andrea David

Doch zurück zu „Game of Thrones“… Wer gerne noch einmal einige bedeutende Szenen der vergangenen sieben Staffeln Revue passieren lassen möchte, sollte auf jeden Fall einen Blick ins Ulster Museum in Belfast werfen. Dort ist noch bis Ende Juli 2019 ein 77 Meter langer Wandteppich im Bayeux-Stil ausgestellt, der anlässlich der vorherigen Staffel über 16 Wochen gewebt und bestickt wurde. Jede einzelne der bislang sieben Staffeln ist auf elf Meter Stoff gebannt, nach der achten Staffel kommen Szenen auf weiteren elf Metern hinzu. Der Eintritt ist frei.
Ab September wird der „Game of Thrones“-Wandteppich dann bis Dezember im französischen Bayeux im Hotel du Doyen ausgestellt sein, unweit entfernt von dem berühmten Bayeux-Wandteppich aus dem 11. Jahrhundert. Ich vermute, dass er danach aber wieder nach Belfast zurückkehrt.
Zur Ausstellung im Ulster Museum

„Game of Thrones” Wandteppich, Ulster Museum, Belfast, Nordirland © Andrea David

Als Vermächtnis und zur Feier der finalen Staffel hat Nordirland sechs riesige Buntglasfenster mit den großen Herrscherhäusern der Serie in Auftrag gegeben und in Belfast aufgestellt. Die Auswahl der Motive für die Glasses of Thrones erfolgte auf der Grundlage von Online-Suchbegriffen der Fans. Die Aktion läuft sechs Wochen lang, pro Serienfolge wird ein Motiv enthüllt. Das erste dieser Fenster wurde zum Staffelstart in der Nähe des Rathauses enthüllt und repräsentiert das Haus Stark.

Glasses of Thrones, Belfast, Nordirland © Andrea David

Ein Blick in die Zukunft verrät, dass Fans in einem Jahr sogar noch tiefer in die Serienwelt der Sieben Königreiche abtauchen werden können, da die Linen Mill Studios, etwa eine halbe Stunde außerhalb von Belfast, im Frühling 2020 für Besucher zugänglich gemacht werden. Die geplante „Game of Thrones“-Studiotour wird dann dauerhaft einen Blick hinter die Kulissen der authentischen Filmsets ermöglichen als auch Einblicke in das gesamte Kunsthandwerk des Filmteams geben, welches solch eine Riesenproduktion schließlich ausmacht.

Nordirland, ich denke wir sehen uns bald wieder!

 

Übersichtskarte der „Game of Thrones”-Drehorte in Nordirland:

 

Linktipps:
„Game of Thrones” Gebiet Nordirland
Der „Game of Thrones” Wandteppich
Game of Thrones-App für Android oder Apple

Tourtipps:
Ganztagestour „Game of Thrones” in den Norden
Ganztagestour „Game of Thrones” in den Süden mit Castle Ward
The Game of Thrones Touring Exhibition
Titanic Belfast Experience
Direwolf Tours mit den Schattenwölfen
Erkundung des Giant’s Causeway

Verwandte Artikel:
Alle Drehorte von „Game of Thrones”
Girona - Willkommen in Braavos
Dubrovnik - Eine Reise nach Königsmund
10 Game of Thrones Locations in Malta
Malta - Das Hollywood im Mittelmeer
Star Wars in Irland - Auf den Spuren der letzten Jedi

 

Offenlegung: Die Recherchereise durch Nordirland wurde von Tourism Ireland ermöglicht.

Der Beitrag Die „Game of Thrones” Highlights in Nordirland erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Auf den Spuren von „Nordsee ist Mordsee“

$
0
0

„Ich träume oft davon, ein Segelboot zu klau‘n und einfach abzuhau‘n“, singt Udo Lindenberg am Ende von „Nordsee ist Mordsee“ und bringt damit die Sehnsucht der Hauptfigur Uwe (Uwe Bohm) auf den Punkt, der sich im Laufe des Filmes immer mehr mit seinem anfänglichen Gegenspieler Dschingis (Dschingis Bowakow) verbündet.

Filmszene aus „Nordsee ist Mordsee” an der Alten Schleuse, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Der Film ist quasi Hamburgs eigene Huckleberry-Finn-Geschichte und in diesem Jahr würdigt die Aktion „Eine Stadt sieht einen Film“ den Filmklassiker aus dem Jahre 1976, dessen Regisseur Hark Bohm in den kommenden Tagen seinen 80. Geburtstag feiert: Am 5. Mai wird „Nordsee ist Mordsee“ in fünfzehn Hamburger Arthouse- und Programmkinos zu sehen sein. Die Aufführungen werden von Gesprächen mit Hark Bohm und dem Filmteam sowie einer Barkassenfahrt zu den Drehorten flankiert.

Wasserturm Groß Sand, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David

Ich habe mich vorab schon einmal auf Spurensuche in Hamburg-Wilhelmsburg gemacht, wo sich der Hauptschauplatz, neben der Elbe selbst versteht sich, befindet. Uwe wohnt im Film in einer Arbeitersiedlung der 70er Jahre. Rundherum gibt es Freiflächen, auf denen er mit seiner Clique unterwegs ist. Zuhause hat er außer Stress nicht viel zu erwarten…

Als ich am Bahnhof Wilhelmsburg meine Tour starte, wird schnell klar, dass sich hier seit dem Dreh vor über 40 Jahren viel verändert hat. Die riesigen Freiflächen scheinen verschwunden und bis ich um die Ecke des 2014 eröffneten Luna Einkaufscenters biege, bin ich mir nicht sicher, ob ich die Drehorte hier überhaupt noch wiedererkenne.

Flachdachbauten am Berta-Kröger-Platz, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David

Doch tatsächlich entdecke ich dort die Flachdachbauten, die im Film den Edeka, in dem Uwes Mutter arbeitet, und die Kneipe, in der die Clique einen Spielautomaten plündert, beherbergen. Heute befinden sich darin die Büros einer Unternehmensgruppe und ein Restaurant. Direkt davor wird Dschingis im Film von den anderen das Fahrrad entrissen. Heute ist dies der Berta-Kröger-Platz, umrahmt von der Krieterstraße.

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee” auf dem Berta-Kröger-Platz, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee” auf dem Berta-Kröger-Platz, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Der Blick zum großen Wohngebäude, das in „Nordsee ist Mordsee“ immer wieder kurz im Hintergrund auftaucht, ist verbaut. Doch nach ein paar Minuten Fußweg in diese Richtung entdecke ich es hinter den Bäumen in der Neuenfelder Straße 71, 73, 75 wieder. Und auch wenn das Rot nun einem Beige gewichen ist, sticht es mit den drei Aufzugschächten doch immer noch heraus. Uwe wohnt im Film auf der gegenüberliegenden Seite, im Hochhaus mit der Adresse Neuenfelder Straße 86.

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee” an der Neuenfeldstraße, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Wohnhaus von Uwes Familie an der Algermissenstraße, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David

Genau an der Abbiegung Neuenfeldstraße / Algermissenstraße, vor der Sparkasse, muss im Film der Wagen gestanden haben, mit dem sich Uwe eine kleine Spritztour genehmigt, um den anderen zu beweisen, dass er Auto fahren kann.

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee„an der Algermissenstraße, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Er braust damit in Richtung St. Maximilian Kolbe Kirche, der in den vergangenen Jahren immer wieder mal der Abriss drohte. Die Pläne wurden jedoch dank des Denkmalschutzamtes wieder verworfen und heute ist das Gebäude, das derzeit umgebaut wird, in die Aktivitäten der Malteser rund um das nahe gelegene Altenpflegeheim integriert.

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee„an der Algermissenstraße, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

St. Maximilian Kolbe Kirche, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David

Die Kirche mit ihrer auffälligen Spiralform ist auch vom großen Spielplatz aus zu sehen, auf dem sich die Clique in „Nordsee ist Mordsee“ trifft und so manchen Streich ausheckt. Dieser musste in den 80ern im Zuge des Baus der S-Bahn-Haltestelle und der Umgestaltung des Busbahnhofs weichen. Wenn man jedoch an der Kirche vorbei in den Maximilian-Kolbe-Weg einbiegt, kommt man in einen kleinen Park mit Basketballplatz. Hier hat man wohl damals gedreht, jedenfalls passt der Blickwinkel zurück zur Kirche.

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee„beim Maximilian-Kolbe-Weg, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Natürlich statte ich auch der Alten Schleuse am Veringkanal einen Besuch ab, an der Dschingis im Film sein Floß baut, sich heftig mit Uwe in die Haare kriegt und schließlich mit diesem von hier auf eine abenteuerliche Reise startet. Die Schleuse ist über den Schlengendeich gut zu Fuß erreichbar, allerdings ist die gegenüberliegende Seite, auf der gedreht wurde, nicht mehr zugänglich. Die Veringschleuse ist die älteste und einzige noch handbetriebene Schleuse Hamburgs. 2008 wurde sie instandgesetzt und wird nach wie vor von einem Schleusenwärter betrieben.

Alte Schleuse am Veringkanal, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee„an der Alten Schleuse am Veringkanal, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Drehort aus „Nordsee ist Mordsee„an der Alten Schleuse am Veringkanal, Hamburg-Wilhelmsburg © Andrea David / Studiocanal

Von hier laufe ich noch etwas weiter Richtung Uferpark, um den zweiten Teil des Filmes Revue passieren zu lassen. Die Industrieanlagen, an denen ich vorbeikomme, haben auch im Film einen kleinen Auftritt, als die Jungs durch die Schleuse zum Reiherstieg rudern. Durch den Kanal fahren sie weiter bis zur Norderelbe, wo sie allerdings umkehren, weil Uwe die Barkasse seines Vaters entdeckt. Hinter der Rethehubbrücke klauen sie ein richtiges Boot und segeln in den Köhlbrand. Durch Zufall landen sie ausgerechnet auf der Knastinsel Hahnöfersand in der Nähe des Jugendgefängnisses, später fliehen sie auf der Höhe Stade-Bützfleth vor der Wasserschutzpolizei…

Industrieanlagen am Reiherstieg, Hamburg © Andrea David

„Nordsee ist Mordsee, den Spruch hast du wohl auch noch nie gehört, wa?“, fragt Uwe Dschingis nachdem sie mal wieder nur knapp entkommen sind. Doch wirkliche Angst scheint keiner der beiden zu haben, denn am Ende sieht man sie zu Udo Lindebergs Stimme tatsächlich aufs offene Meer zusteuern:
„Ich weiß noch nicht wohin, Hauptsache, dass ich nicht mehr zuhause bin.“

 

Weitere Informationen: Eine Stadt sieht einen Film

Verwandte Artikel:
Filmstadt Hamburg - Stars & Drehorte
Die Drehorte aus „Der amerikanische Freund“

Der Beitrag Auf den Spuren von „Nordsee ist Mordsee“ erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

007 Elements – Das James Bond Erlebnis in den Bergen

$
0
0

Sommersaison 2019: 7. Juni bis 29. September

Da stehe ich nun wieder: auf dem Gaislachkogl in 3.000 Metern Höhe mit seinem grandiosen 360-Grad-Panorama. Das letzte Mal war ich vor drei Jahren hier, um mir in Sölden die Drehorte aus „Spectre“ anzusehen. Heute freue ich mich, die neue James Bond Installation “007 Elements” erkunden zu dürfen. Neben dem gläsernen Restaurant ice Q, das im letzten Bond-Abenteuer in die Rolle der Hoffler Klinik schlüpfte, halte ich Ausschau nach dem Gebäude der 007-Ausstellung, zunächst ohne Erfolg…

„Spectre”-Drehort ice Q, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Eingang zur Installation 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Kurz darauf wird mir auch klar warum: Zusammen mit Architekt Johann Obermoser und Tino Schaedler, dem Design Chef von Optimist Inc., die diese Erlebniswelt gemeinsam mit Bond-Kreativdirektor Neal Callow hervorbrachten, geht es durch einen eher unscheinbaren Eingang hinter dem Restaurant direkt in den Berg hinein. Und kurz darauf finde ich mich schon zu vertrauten Bond-Klängen in einem Tunnel wieder, der einen über verschiedene Titelsequenzen auf einer Leinwand perfekt auf die Welt von James Bond einstimmt.

007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Barrel of the Gun, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Kristopher Grunert, Bergbahnen Sölden

Dieses „Vorzimmer“ nennt sich Barrel of a Gun, also Gewehrlauf, und führt weiter zum Plaza, auf dem sich der Blick auf das umliegende Bergpanorama über dem Venter Tal eröffnet. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie hier ein übler Bösewicht darüber sinniert, wie er die Weltherrschaft am besten an sich reißen könnte. Die Architektur erinnert stark an den berühmten Bond-Produktionsdesigner Ken Adam, der in den 60er- und 70er-Jahren aufwändige Szenenbilder für die James-Bond-Filme kreierte.

Plaza, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Tino Schaedler erläutert auf dem Plaza: „Wir wollten das, was Ken Adams Architektur ausgemacht hat, verstehen und dann hier in einer zeitgemäßen Version anwenden. Ken Adam hat ja die Architektur immer für die Kamera entworfen. Und gerade hier an dieser Stelle merkt man beispielsweise, wie dynamisch die Linien verlaufen. Ein weiteres Merkmal seiner Arbeit war, dass viel Naturstein in die Sets integriert wurde.“ Architekt Johann Obermoser ergänzt: „Zu den wichtigen Elementen, die wir hier eingesetzt haben, um ein Bond-Feeling herzustellen, gehören die Perspektiven, gerade Kanten und Raumzuschnitte.“

Lobby, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Kristopher Grunert, Bergbahnen Sölden

Von der Plaza geht es wieder zurück in den Berg, wo uns Regisseur Sam Mendes in der Lobby persönlich auf einer Leinwand begrüßt und unter anderem erklärt, wie man damals auf Sölden als geeigneten James Bond Drehort kam. Im anschließenden Spiegelkabinett bekomme ich Gänsehaut, da ich plötzlich von sämtlichen 007-Darstellern umgeben bin, von Connery bis Craig, sowie weiterer wichtiger Charaktere der Filme. Die Bonds, Bösewichte und Bondgirls werden hier über riesige Spiegelflächen verräumlicht. Im Briefing Room gibt Naomi Harris alias Moneypenny Einblicke in verschiedene Location-Highlights und wie eigentlich das spannende Wechselspiel aus Drehorten und Setbauten aussieht.

Design Chef Tino Schaedler im „Lair”, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Anton Klocker, Bergbahnen Sölden

Architekt Johann Obermoser im Briefing Room, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Etwas reizüberflutet, freue ich mich im nächsten Abschnitt der Ausstellung wieder einen Blick auf die reale Außenwelt, passenderweise einen Drehort, zu bekommen. Zu sehen ist die Ötztaler Gletscherstraße, die sich Richtung Rettenbachferner schlängelt. Hier jagte Bond in „Spectre“ Bösewicht-Handlanger Mr. Hinx (Dave Batista) hinterher. Für die aufregende Verfolgungsjagd waren hier 45 Range Rover und zwei Britten-Norman Islander Flugzeuge im Einsatz.

Valley Passage mit Blick auf die Gletscherstraße, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Doch was wäre Bond ohne seine technischen Spielereien? So ist diesen, wie ich schon erwartet hatte, ein eigener Raum gewidmet. Im Tech Lab werden einige der modernen 007-Gadgets vorgestellt, mit denen man hier als Besucher auch interagieren kann. Beispielsweise kann man sich über einen Hand-Scan selbst als Geheimagenten identifizieren lassen. Zu den Ausstellungsstücken gehören auch ein paar Originalrequisiten wie etwa die „Golden Gun“ von Bösewicht Scaramanga aus „Der Mann mit dem goldenen Colt“ oder die Omega-Uhr, mit deren Hilfe sich Pierce Brosnan in „GoldenEye“ durchkämpfte.

Tech Lab, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Agenten-Scan im Tech Lab, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Die daran anschließende Action Hall, die wiederum den Stuntszenen Raum bietet, beeindruckt mich dagegen ganz ohne digitale Inszenierung. Mein absolutes Highlight: Vor der Bergkulisse sieht man das vordere Teil des Flugzeugs, das Daniel Craig in „Spectre“ in eine Berghütte crasht, quasi direkt auf sich zu fliegen. Wer sich nicht mehr exakt an die Filmszenen erinnert, kann sich im Screening Room noch einmal die gesamte Verfolgungsjagd durch die Alpen ansehen.

Action Hall, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Mit Architekt Johann Obermoser in der Action Hall, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Screening Room, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Kristopher Grunert, Bergbahnen Sölden

Den Abschluss der Ausstellung bildet die Legacy Gallery, die einen über Touchscreens noch einmal die ganze Bondwelt der letzten Jahrzehnte eröffnet. Zu jedem Film werden Infos über dessen Entstehung und ausgewählte „Behind the scenes“-Aufnahmen gezeigt, die von EON Productions zur Verfügung gestellt wurden. Im gleichen Raum befindet sich auch ein Shop mit 007-Erinnerungsstücken zum Mitnehmen.

Legacy Gallery mit Shop, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Behind-the-Scenes-Infos in der Legacy Gallery, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

James Bond Souvenirs, 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Als ich die Installation wieder verlasse bin ich geflasht von den vielen Eindrücken sowie überrascht, als ich bemerke, dass sich der Ausgang unter dem Eingang befindet. Tatsächlich überwindet man von Raum zu Raum kaum merklich neun Meter Höhenunterschied. Es dauert eine Weile bis ich draußen wieder ganz in der realen Welt angekommen bin, doch genau das dürfte von den Machern so gewollt sein…

Ausgang von 007 Elements, Gaislachkogl, Sölden, Tirol © Andrea David

Mein Fazit: Was mir besonders gut an „007 Elements“ gefällt, ist, dass sich die Ausstellung im wahrsten Sinne des Wortes in die Bergwelt einpasst und mit dieser zusammen ein stimmiges Schauspiel ergibt. Wie das Geheimversteck eines Bond-Bösewichts ist die Installation von außen eher unscheinbar, aber hat es wirklich in sich. Stellenweise hatte ich das Gefühl, ich betrete hier ein echtes Bond-Set, das nur noch auf das Filmteam wartet. Das Ziel, den Besuchern die Welt um James Bond vor Ort erlebbar zu machen, wurde aus meiner Sicht vor allem architektonisch vollkommen erreicht. Für Sölden-Urlauber ist „007 Elements“ sowohl im Winter als auch Sommer eine sehenswerte Abwechslung, für echte Bondfans dagegen schon ein Must-See.

 

Weitere Infos zu 007 Elements:

 

Öffnungszeiten und Preise
Die Ausstellung „007 Elements“ ist wieder ab dem 7. Juni bis 29. September täglich von 9 bis 16.30 Uhr (letzter Einlass um 15:30 Uhr) geöffnet. Der Eintritt kostet € 22 bzw. für Jugendliche € 17 und für Kinder € 12, wobei das empfohlene Mindestalter für Kinder bei 12 Jahren liegt. Die Kosten für die Auffahrt sind darin noch nicht enthalten. (siehe Anreise)
Tickets online buchen

Besichtigungsdauer und Klima
Für die Ausstellung sollte man etwa eine Stunde einplanen. Die gebuchten Timeslots verhindern, dass sich zu viele Personen gleichzeitig in den Räumen befinden. Um das Bergklima in der Installation spürbar zu machen, hat man bewusst auf eine Heizung verzichtet. Auch im Sommer empfiehlt es sich daher, eine Jacke dabei zu haben.

Anreise
Für die Auffahrt auf den Gaislachkogl benötigt man ein Ticket (Skipass oder Ötztal-Card) für die Gaislachkoglbahnen I und II. Für die Fahrt von der Talstation in Sölden über die Mittelstation (2174 Meter) bis hinauf auf 3000 Meter sollte man etwa eine halbe Stunde einplanen. Ein Kombi-Ticket für Auffahrt und Eintritt in „007 Elements“ kostet 54 Euro (ermäßigt € 49 bzw. € 30).

Wer sich bereits in der Bergbahn, die übrigens auch Q (Ben Whishaw) in „Spectre“ betrat, auf Bond einstimmen möchte, sollte an der Mittelstation auf die goldene „007 Elements“-Gondel warten, in der bereits bekannte 007-Klänge zu hören sind.

Hoteltipp:
Hotel Bergland in Sölden (hier nächtigte auch die 007-Crew während der Dreharbeiten)

 

Verwandte Artikel:
Sölden - Mit James Bond in den Schnee
Die Drehorte aus „Spectre”
Alle James Bond Drehorte

 

Offenlegung: Diese Recherchereise wurde von Ötztal Tourismus ermöglicht.

Der Beitrag 007 Elements – Das James Bond Erlebnis in den Bergen erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Extremadura – Das Land der Eroberer in Game of Thrones

$
0
0

„Acht Jahre haben wir bei Game of Thrones den Kampf um den Eisernen Thron mitverfolgt. Hier dauerte der Kampf der adeligen Familien um den besten Platz in der Stadt 200 Jahre“, erklärt mir Miriam augenzwinkernd, während wir durch die Altstadt von Trujillo spazieren. Sie arbeitet als Gästeführerin und bringt den Besuchern auf ihrer Tour „Trujillo de Tronos“ die Geschichte ihrer Heimatstadt sowie ihre Verbindung mit der fiktiven Handlung in „Game of Thrones“ näher.

Wenig später stehen wir am Plaza del Cementerio und blicken auf ein steinernes Wappen über einem Tor zum Platz. In der Mitte ist ein brüllender Löwe zu sehen, umzingelt von feuerspeienden Drachen und wie wohl jeder „Game of Thrones“-Anhänger denke ich bei dieser Konstellation sofort an den Kampf der Lannisters gegen die Targaryens. Vielleicht hatten genau an dieser Stelle auch die Macher von „Game of Thrones“ ihren Aha-Moment? Bevor sie sich für Trujillo als Drehort für die Serie entschieden, waren sie jedenfalls ebenso wie ich mit Miriam auf Tour durch die historischen Gemäuer der Stadt. Zufall?

Tourguide Miriam auf der „Trujillo de Tronos” Tour, Trujillo, Extremadura © Andrea David

Es ist nur einer von vielen Momenten bei meiner „Game of Thrones“-Reise durch die spanische Region Extremadura, bei der Fiktion und Realität immer mal wieder verschmelzen. Nicht umsonst wird die Extremadura auch Land der Eroberer genannt. Im 16. Jahrhundert brachen von hier aus historische Figuren wie Hernán Cortés oder Francisco Pizarro auf, um in Süd- und Mittelamerika die „Neue Welt“ zu erobern, also über andere Kulturen zu herrschen und zu schnellem Reichtum zu kommen. Ein Plan, der auch so mancher Figur aus „Game of Thrones“ zugeschrieben wurde.

 

Die Gassen von Königsmund

In der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Cáceres sind heute noch die Spuren jahrhundertelanger Kämpfe zwischen Christen und Mauren – sowie Christen und Mauren untereinander – sichtbar. Und auch hier befindet sich ein Teil vom Schauplatz Königsmund, dessen Gesamtbild sich mit weiteren Drehorten in Dubrovnik und Girona zu einem Ganzen zusammenfügt.

Plaza Mayor, Cáceres, Extremadura © Andrea David

„Game of Thrones” Drehort in Cáceres, Extremadura © Andrea David / HBO

Wenn man in Staffel sieben von „Game of Thrones“ Euron Graufreud, den Unsympathen von den Eiseninseln, mit seinen Gefangenen Yara (Asha), Ellaria und Tyene triumphierend durch die Straßen ziehen sieht, übernimmt Cáceres das passende Setting. Zu den Drehorten gehören der Arco de la Estrella, das Sternentor am Eingang zur Altstadt, der Torre Bujaco, Wahrzeichen von Cáceres, der Plaza de la Santa María mit der gleichnamigen Kathedrale, der Plaza de los Golfines und die steile Cuesta de la Compañía, die ins alte Judenviertel führt. Am Plaza de las Veletas sehen wir außerdem, wie Sam Tarly die Zitadelle Richtung Winterfell verlässt.

Arco de la Estrella, Cáceres, Extremadura © Andrea David

„Game of Thrones” Drehort in Cáceres, Extremadura © Andrea David / HBO

Im Gegensatz zu anderen „Game of Thrones“ Hotspots wie Dubrovnik oder Sevilla, geht es in Cáceres weitaus gemächlicher zu. Einzig zu den Prozessionen der Semana Santa, der Woche vor Ostern, sind die Gassen proppenvoll. Cáceres war übrigens auch schon auf der großen Leinwand zu sehen, so zum Beispiel in Film „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ mit Gérard Depardieu als Christoph Kolumbus und Sigourney Weaver als Königin Isabella in den Hauptrollen. Im Gegensatz zum fiktiven Serienschauplatz ist Cáceres darin auch wichtiger Handlungsort. Gedreht wurde in der Concatedral de Santa María.

Modell der Semana Santa in Cáceres, Extremadura © Andrea David

Concatedral de Santa María, Cáceres, Extremadura © Andrea David

Während der spätere Drachentöter Euron sich in den Straßen von Cáceres vom Volk, darunter viele Einwohner als Statisten, feiern ließ, ist ein anderer Drachentöter der wahre Patron der Stadt: der heilige Georg. Zu Ehren des Stadtpatrons Sankt Georg feiert man in der Woche um den 23. April, seinem Todestag, ein Fest, dass die Rückeroberung der Stadt durch die Christen symbolisieren soll. Dazu wird Cáceres festlich geschmückt und auf dem Plaza Mayor die „Verbrennung des Drachens“ aufgeführt.

Stadtpatron Sankt Georg, Cáceres, Extremadura © Andrea David

 

Von Drachen und Störchen

In „Game of Thrones“ sind die Drachen zwar nicht in Cáceres aufgetaucht, dafür allerdings nur wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernt, im Naturpark Los Barruecos nahe der Gemeinde Malpartida de Cáceres. Die Landschaft ist durch seine karge Weite, in der teils riesige Granitfelsen verstreut sind bekannt. Zudem befindet sich hier die größte Weißstorchkolonie Europas. Wer also ein größeres Flugobjekt am Himmel entdeckt, kann beruhigt sein: das Gebiet, das 1996 aufgrund seines geologischen und ökologischen Werts zum Naturdenkmal erklärt wurde, ist drachenfreies Vogelschutzgebiet.

Naturpark Los Barruecos, Malpartida de Cáceres, Extremadura © Andrea David

Störche statt Drachen im Naturpark Los Barruecos, Malpartida de Cáceres, Extremadura © Andrea David

Ganz anders beim Spiel um den Thron: Die Macher der US-Serie haben hier rund um den See des Barrueco de Arriba eine der nervenaufreibendsten Szenen der siebten Staffel gedreht: Statt Königsmund anzugreifen, entscheidet Daenerys einen überraschenden Angriff auf Jaimes Beutetrupp. In der Schlacht der Dothraki gegen die Lannisters kommt zum ersten Mal Daenerys‘ Drache Drogon zum feurigen Einsatz, wodurch innerhalb kurzer Zeit die ganze Kriegsbeute und ein Großteil der Armee ausgelöscht ist.

„Game of Thrones” Drehort in Los Barruecos, Extremadura © Andrea David / HBO

„Game of Thrones” Drehort in Los Barruecos, Extremadura © Andrea David / HBO

„Game of Thrones” Drehort in Los Barruecos, Extremadura © Andrea David / HBO

Am Ende gibt es dann noch einen Schockmoment. Bronn schafft es, den Drachen zu verwunden. Nach dessen Notlandung entscheidet sich Jaime für einen Kamikaze-Angriff, wird jedoch in letzter Sekunde von Bronn mit einem Stoß in den See gerettet. Jaime-Darsteller Nikolaj Coster-Waldau genoss die Dreharbeiten in Los Barruecos wohl sehr. Laut diesem Video hatte er hier sogar seine beste Zeit während der ganzen Produktion.

„Game of Thrones” Drehort in Los Barruecos, Extremadura © Andrea David / HBO

Um den See befinden sich heute ein paar Schilder, die auf die hier gedrehten Szenen hinweisen. Dazu gehört auch das scharfe Urteil der „Mother of Dragon“ über die Tarlys, die sich weigern, sie als ihre Königin anzusehen. Die Granitblöcke, vor denen man für Daenerys dominanten Auftritt eine Erhöhung gebaut hat, befinden sich nicht weit vom See entfernt.

„Game of Thrones” Drehort in Los Barruecos, Extremadura © Andrea David

„Game of Thrones” Drehort in Los Barruecos, Extremadura © Andrea David / HBO

Die urwüchsige Landschaft hier beeindruckte übrigens auch den deutschen Künstler Wolf Vostell, Pionier der Aktions- und Videokunst, dessen Frau aus dieser Gegend stammt. Seine Werke kann man heute in Los Barruecos in einer ehemaligen Wollwäscherei bewundern. Auf einem der größten Werke im Garten des Museums, bestehend aus einer ramponierten Rakete und zwei Autos, nisten die Störche. Natur und Kunst scheinen sich hier gut zu ergänzen.

Das Museo Vostell im Naturpark Los Barruecos, Malpartida de Cáceres, Extremadura © Andrea David

Das Museo Vostell im Naturpark Los Barruecos, Malpartida de Cáceres, Extremadura © Andrea David

Im nahegelegenen Ort Malpartida de Cáceres ist man stolz darauf, sich zu den „Game of Thrones“-Drehorten zählen zu dürfen. Immerhin hat die Serie hier zu 20% mehr Touristen verholfen. Der Bürgermeister hat in seinem Büro sogar ein Plakat hängen, auf dem alle Schauspieler der Serie unterschrieben haben, ein Dankeschön von HBO.

Malpartida de Cáceres, Extremadura © Andrea David

Ein Dankeschön von HBO an den „Game of Thrones”-Drehort Malpartida de Cáceres, Extremadura © Andrea David

Wer die Augen aufhält kann im Ort auch einige kleinen Anspielungen auf die Serie erkennen. Auf dem Spielplatz, an dem man Richtung Los Barruecos vorbeikommt, sind beispielsweise die Wappen der Familienhäuser zu sehen.

Spielplatz in Malpartida de Cáceres, Extremadura © Andrea David

 

Die Burg und der Löwe der Lannisters

Doch noch einmal zurück nach Trujillo. Auf dem Plaza Mayor thront die Statue mit Inka-Eroberer Francisco Pizarro über dem Platz, an dem sich die Arkadenhäuser und Paläste aneinanderreihen.

Trujillo, Extremadura © Andrea David

Von hier aus führt mich Miriam hinauf zur Burg, dem mittelalterlichen Castillo de Trujillo, welche arabischen Ursprungs ist. In „Game of Thrones“ übernimmt die Burg in Staffel sieben die Rolle von Casterlystein, das von den Unbefleckten problemlos eingenommen wird, da die Lannisterarmee sich gerade in Rosengarten befindet.

„Game of Thrones” Drehort auf dem Castillo de Trujillo, Extremadura © Andrea David / HBO

Castillo de Trujillo, Extremadura © Andrea David

In der letzten Episode ist die Burg dann nochmal als Stadtmauer von Königsmund zu sehen. Jaime und Bronn blicken von hier auf die riesige Armee der Unbefleckten. Hinter ihnen weht das Banner der Lannisters mit goldenem Löwen auf rotem Grund. In Wirklichkeit weht hier die Flagge von Extremadura, im ersten Feld ein roter Löwe auf goldenem Grund. Für Fiktion und Realität gilt hier gleichermaßen: Es ist das Land der Eroberer!

Flagge auf dem Castillo de Trujillo, Extremadura © Andrea David

 

Weitere Informationen:
„Game of Thrones“-Tour Trujillo de Tronos
Behind the Scenes: Die Dreharbeiten in Los Barruecos
Turismo Extremadura

 

Übersicht der „Game of Thrones”-Drehorte in Extremadura:

 

Weitere Reiseinspirationen zu „Game of Thrones”:
Girona - Willkommen in Braavos
Dubrovnik - Eine Reise nach Königsmund
10 Game of Thrones Locations in Malta
Alle Drehorte von Game of Thrones

 

Offenlegung: Diese Recherchereise wurde von Turismo Extremadura unterstützt.

Der Beitrag Extremadura – Das Land der Eroberer in Game of Thrones erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Avengers: Endgame

$
0
0

Filmstart: 24. April 2019

Die Avengers-Reihe hat auf der Leinwand eine beispiellose Reise bewältigt und in den 11 Jahren seit dem Eintritt ins Marvel Cinematic Universe Stationen zurückgelegt, die mehrere Galaxien umspannen. Im neuesten Abenteuer „Avengers: Endgame“ aus diesem Universum steht so viel auf dem Spiel wie nie zuvor: Es kommt zum tödlichsten Showdown zwischen den Avengers und Thanos, dem mächtigsten und gefährlichsten Bösewicht des Universums.

Für „Avengers: Endgame“ wurden die Kameras an vielen Originalschauplätzen aufgestellt, doch der Großteil der Dreharbeiten fand in den Pinewood Atlanta Studios im US-Bundesstaat Georgia statt. „Angesichts der Größenordnung beider Projekte war es für uns ein enormer Vorteil, die Pinewood Atlanta Studios als Produktionsbasis für „Infinity War“ und „Engame“ haben zu können“, betont Regisseur Joe Russo. „Dadurch konnten wir dort einen Film drehen und parallel den anderen vorbereiten. Wenn man zwei Filme wie diese hintereinander drehen und stämmen will, dann muss alles unter einem Dach sein: Studiobühnen, Schnitträume, Produktionsbüros und die gesamte Crew.“

„Avengers: Endgame” in Atlanta © Marvel

Die ersten Szenen für „Avengers: Endgame“ wurden aber nicht in Georgia, sondern in Großbritannien gedreht. Und zwar bereits während der Dreharbeiten zu „Infinity War“. Nachdem dort einige Szenen des Films in Edinburgh gedreht wurden, zog das Produktionsteam weiter Richtung Süden für Aufnahmen zu „Avengers: Endgame“. Zu den Drehorten gehörte dort das Fischerdorf St. Abbs an der schottischen Südküste sowie die Durham Cathedral in England, die auch schon in die Rolle von Hogwarts in „Harry Potter“ schlüpfte.

„Avengers: Endgame” in Schottland © Marvel

„Die Durham Cathedral ist eine der spektakulärsten Kathedralen in ganz Europa“, schwärmt Joe Russo. „Sie ist einfach atemberaubend. Wir konnten uns wirklich glücklich schätzen, dort drehen zu dürfen. Denn die dort realisierte Szene bekam dadurch ein unglaublich episches Format, ohne den Einsatz digitaler Effekte. Ein Großteil dessen, was man in dieser Szene auf der Leinwand sehen wird, ist tatsächlich die Kathedrale. Für einen Regisseur ist es von unschätzbarem Wert, wenn er in einer Location dieser Größenordnung umherlaufen kann und ihm dann klar wird, wie er dort eine geplante Szene drehen kann. Und die Darstellungen wirken realistischer, weil die Schauspieler nicht vor einem Green Screen agieren müssen. Alles ist greif- und fühlbar.“

„Avengers: Endgame” Drehort, Durham Castle, England

Andrew Tremlett, Dekan der Durham Cathedral, gibt eine Einführung in die Besonderheit der Kathedrale und ihren Bau. „Man benötigte zwischen 30 und 40 Jahren, um sie zu errichten, solche Bauten wurden also nicht über Nacht gestemmt“, betont Tremlett. „Bemerkenswert ist an dieser Kathedrale, dass der zentrale Baukörper, der auch im Film zu sehen ist, kaum verändert wurde, seitdem sie errichtet worden war. Die gigantischen Säulen sind Originale, sie wurden alle von Hand erschaffen. Typisch an der gotischen Architektur ist diese düster-grüblerische Aura und der Lichteinfall, dieses Leuchten. Wie das Produktionsteam diese Kathedrale ausleuchtete, war sehr eindrucksvoll.“

Die Arbeit von Produktionsdesigner Charles Woods am Set wies so viele Details auf, dass selbst Kenner der Kathedrale nicht sagen konnten, was original oder hinzugefügt worden war. Wood und seine Mitarbeiter machten Gussabdrücke von den Oberflächensteinen, gingen damit zu Steinmetzen in Durham und ließen sich von ihnen die Technik zeigen, die sie bei notwendigen Restaurationen einsetzen. Als das Set schließlich gebaut wurde, wiesen die Gussformen Texturen auf, die perfekt zur bestehenden Architektur passten.

Avengers Headquarter © Marvel

Ein weiterer Originalschauplatz, der von Charles Wood und seinen Spezialisten verändert und an die Bedürfnisse des Drehbuchs angepasst wurde, war eine Straße im Zentrum von Tokio. Hier hat Hawkeye bei seiner Rückkehr ins Marvel Cinematic Universe einen dramatischen Auftritt. „Hawkeye verbirgt sich hier im Outfit eines Ronins (herrenloser Samurai)“, erläutert Drehbuchautor Stephen McFeely. „Unter dem Deckmantel, die Ordnung aufrechterhalten zu wollen, stiftet er in Tokio tatsächlich Chaos.“

© Marvel

„Im Hinblick auf den Umfang dieses Projekts, auf Dramaturgie und das erzählerische Element, war kein Mitarbeiter wertvoller für dieses Projekt als Charles Wood, unser Produktionsdesigner“, ist Joe Russo überzeugt. „Er hat Spektakuläres geleistet, hat viele unterschiedliche Drehorte, Stile, Töne und Universen zu einem einheitlichen großen Ganzen geformt. Er hat einen Look erschaffen, wie man ihn auf der Leinwand noch nicht oft gesehen hat – was die enorme Größe des Projekts und die Vielzahl an außergewöhnlichen Drehorten betrifft. Es war fantastisch und wirklich brillant.“

 

 

Verwandte Artikel:

The First Avenger: Civil War
Atlanta für Filmfans
Schottland - Auf den Spuren von Outlander & Co. durch die Highlands

Der Beitrag Avengers: Endgame erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Ein Roadtrip durch Utah – Drehorte magischer Filmmomente

$
0
0

Thelma & Louise vor dem Abgrund, Forrest Gump am Ende seines Dauerlaufs, die Bruchlandung auf dem Planet der Affen. Es gibt diese Filmmomente, die einem besonders im Gedächtnis bleiben, da sie entweder unheimlich traurig, lustig, spannend oder einfach kultig sind.

Solche Augenblicke machen das große Kino aus und auch die Schauplätze schreiben dabei Filmgeschichte. Auf einem Roadtrip durch Utah habe ich viele solcher Drehorte von Szene zu Szene aufgespürt.

Filmkulisse am Colorado River, Moab, Utah © Andrea David

Schon seit den Western in den 1920er Jahren ist Utah für Filmemacher eine beliebte Kulisse. Hauptgrund hierfür ist die einzigartige Landschaft, von der Salzwüste über die Berggipfel der Rockies bis hin zu roten Felsen in allen Formen.

Auf der Leinwand ist Utah schon in unzählige Rollen geschlüpft, oft in die eigene, jedoch auch immer wieder in die, ganz anderer Orte oder gar Planeten. Daher kommt hier nun der ultimative Roadtrip für alle Filmfans, durch Utah und ein großes Stück Filmgeschichte:

 

Wo Jim Carrey ein paar Tränen vergoss

Bereits bei der Ankunft am Salt Lake City Airport lassen sich ein paar Filmszenen aus der Kultcomedy „Dumm und Dümmer“ an Ort und Stelle vergegenwärtigen. An Tor 4 verabschiedete sich Jim Carrey alias Lloyd schweren Herzens von der gerade erst kennengelernten Mary, die kurze Zeit später ihren Koffer in Halle B2 stehen lässt. Ein folgenschweres Ereignis, das den chaotischen Film erst richtig in Fahrt bringt.

Drehort aus „Dumm und Dümmer”, Salt Lake City Airport, Utah © Andrea David

Meine Fahrt führt mich ins Zentrum von Salt Lake City, wo ich, vorbei an den imposanten Tempeln der Mormonen, noch einen weiteren Drehort des Filmes besuche: die Smith Apartments (228 S 300 E), deren Außenkulisse für das Zuhause von Lloyd und Harry (Jeff Daniels) dienten. Ein kleiner Tipp für hungrige Filmtouristen: gleich nebenan befindet sich die leckere Gourmandise Bakery.

Drehort aus „Dumm und Dümmer”, Smith Apartments, Salt Lake City, Utah © Andrea David

Weitere Drehort-Highlights der Stadt sind die East High School (840 S 1300 E), in der Zac Efron und Vanessa Hudgens um die Hauptrollen im „High School Musical“ kämpfen, und das über Salt Lake City thronende Utah State Capitol, welches aufgrund seiner starken Ähnlichkeit in Filmen oft als Kapitol in Washington, D.C. zu sehen ist.

Utah State Capitol, Salt Lake City, Utah © Andrea David

Kein Wunder also, dass hier auch schon Elle Woods (Reese Witherspoon) in „Natürlich blond 2“ die Stufen hochgestöckelt ist.

 

Ein stinkender Alien und Jack Sparrow allein in der Salzwüste

Am Tag darauf steht ein Abstecher in den Westen an und auf der Interstate 80 stellt sich schnell das erste Roadtrip-Feeling ein. Erst den türkisblauen Great Salt Lake zur Rechten und die weißen Rockies im Rückspiegel, dann eine schnurgerade Straße durch die riesige Salzwüste. Mein Ziel sind die Bonneville Salt Flats.

Im Film „Independence Day“ zog hier ein übellauniger Captain Hiller, Will Smith in einer seiner legendärsten Rollen, einen bewusstlosen, stinkenden Außerirdischen hinter sich her, um ihn zur Area 51 zu bringen. Später im Film kommt es hier zum großen Showdown im Kampf gegen die Aliens.

Drehort aus „Independence Day”, Bonneville Salt Flats, Utah © Andrea David

Bonneville Salt Flats, Utah © Andrea David

Doch nicht nur „Independence Day“ und die zwanzig Jahre darauffolgende Fortsetzung „Independence Day: Wiederkehr“ wurden in den Bonneville Salt Flats gedreht, auch Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) landete hier in „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ (Fluch der Karibik 3) mitsamt seiner Black Pearl.

Im Film „The World’s Fastest Indian“ (dt. Mit Herz und Hand) träumt Burt Munro (Anthony Hopkins) davon bei der Bonneville Speed Week teilzunehmen. Diese gibt es übrigens wirklich und findet jährlich an sechs Tagen im August statt. Dann geht es darum, mit Fahrzeugen aller Art einen Geschwindigkeitsrekord zu erzielen.

Drehort aus „The World’s Fastest Indian”, Bonneville Salt Flats, Utah © Andrea David

Voraussetzung für Fahrten auf den Salt Flats ist, dass diese richtig trocken sind. Dies ist bei meinem Besuch leider nicht der Fall und tiefe Spuren in der Salzkruste verraten, dass einige Fahrzeuge bereits Mühe hatten, wieder herauszufahren. Tipp: Auf jeden Fall vorher erkundigen, denn der Schein der weißen Oberfläche kann trügen und direkt darunter noch sehr matschig sein.

Gute Plätze, um die Salt Flats von der Straße aus zu bewundern, sind die Rest Area an der Interstate und der geteerte Weg zum Bonneville Salt Flats International Speedway, der bei einem Schild endet.

 

Willkommen bei Con Air

Von den Bonneville Salt Flats sind es nur zehn Minuten weiter bis nach Wendover. Bis auf die Casinos in West Wendover auf der Nevada-Seite des Städtchens gibt es scheinbar nicht viel zu erkunden. Doch gerade für Filmfans wartet hier eine besondere Überraschung! Das Wendover Airfield auf der Utah-Seite Wendovers strotzt gerade so vor Geschichte und ja, auch Filmhistorie. Neben „Independence Day“, „Jurassic Park III“ und der 2003er-Verfilmung von „Hulk“ entstand hier ein alter Actionfilm-Klassiker: Con Air!

Drehort aus „Con Air”, Wendover Airfield, Utah © Andrea David

Obwohl der Film mit Nicolas Cage in der Hauptrolle bereits 1997 herauskam, erkennt man fast alle Orte des fiktiven Lerner Airfield auf der South Base des ehemaligen Militärgeländes wieder: Das stehen die Hangars und Lagerhäuser, der lange Stacheldrahtzaun, und sogar der Turm, eine Replik des Originaltowers des Wendover Airfields, in den die Corvette des Drogenpolizisten besonders filmreif hineinrauscht und vor dessen Füßen kracht. Wer möchte kann den Turm für einen Rundumblick hochklettern.

Drehort aus „Con Air”, Wendover Airfield, Utah © Andrea David

Drehort aus „Con Air”, Wendover Airfield, Utah © Andrea David

Um die South Base zu besuchen, sollte man sich vorher anmelden, an bestimmten Daten gibt es zudem hin und wieder eine All Access Tour. Am Flugplatz-Hauptgebäude steht übrigens die Jailbird, die neben ein paar anderen Flugzeugen ebenfalls im Film zu sehen war.

Jailbird aus „Con Air”, Wendover Airfield, Utah © Andrea David

Eine besondere Entdeckung, mit der ich selbst überhaupt nicht gerechnet habe, ist der historische Swimming-Pool, nur wenige Minuten vom Flugfeld entfernt. Hier spricht und singt Steve Buscemi als Serienmörder Garland Greene mit einem kleinen Mädchen, das Gott sei Dank verschont bleibt. Das Schwimmbad eröffnete schon 1943 und war bis in die 80er im Betrieb. Seither steht es unter Denkmalschutz.

Drehort aus „Con Air”, Wendover, Utah © Andrea David

Hier und auch an den anderen Con-Air-Drehorten wirkt es fast, als sei die Crew eben erst abgereist.

 

Robert Redford und seine Liebe zu Utah

Wenn es einen Namen gibt, der das Thema Film und Utah besonders gut verkörpert, dann ist das Robert Redford. Der Schauspieler und Regisseur hat sich schon früh in die Landschaft verliebt und Utah zu seiner Wahlheimat gemacht.

In seiner Rolle als Sundance Kid im Film „Zwei Banditen“ (Original: Butch Cassidy and the Sundance Kid) schaffte Redford 1969 seinen internationalen Durchbruch – gedreht wurde vor allem im Südwesten Utahs, aber dazu später mehr – und noch im selben Jahr kaufte er sich ein Tal am Fuße des Mount Timpanogos in den Rocky Mountains, wo er später das Sundance Mountain Resort eröffnete.

Mount Timpanogos, Utah © Andrea David

Natürlich ist die Herberge mit den rustikalen Blockhütten auch Teil meines Film-Roadtrips. Egal ob man dort nächtigt oder nicht, lohnt sich ein Besuch der urigen Owl Bar, deren Wände einige Filmbilder mit Robert Redford schmücken. Am Bartresen aus dem Jahr 1890, der von Thermopolis, Wyoming, hierhergebracht wurde, stand einst übrigens der echte Butch Cassidy und seine „Hole in the Wall“-Gang.

Nicht verpassen: Zwischen Owl Bar und Tree Room gibt es einen kleinen Durchgang, in dem man mehr über die Anfänge, Geschichte und Philosophie des Sundance Mountain Resorts erfährt. (oder auch hier)

Sundance Mountain Resort, Utah © Andrea David

Filmtouristen empfehle ich eine Wanderung zu den Stewart Falls, an denen Szenen für einen weiteren Filmklassiker mit Robert Redford entstanden: Jeremiah Johnson. Nach etwa einer Stunde auf dem Stewart Falls Trail erreicht man die Wasserfälle und den darüber thronenden Mount Timpanogos.

Drehort aus „Jeremiah Johnson”, Stewart Falls, Utah © Andrea David

Redford selbst wohnt nicht weit vom Resort entfernt in einem Landhaus nahe Provo. Ich kann ihn gut verstehen. Sich mit dieser Natur zu umgeben macht sicher glücklicher als der Trubel und die Film-Schickeria in Hollywood. Nur im Januar gibt es hier für ein paar Tage Rote-Teppich-Atmosphäre, wenn in Park City das von Redford gegründete Sundance Film Festival für Independent Movies stattfindet.

 

Einmal durchs Weltall

Vorsicht: krasser Szenenwechsel! Von den anmutigen Rockies geht es auf meinem Roadtrip Richtung Süden in eine skurile Landschaft, die in Sachen Formen und Farben keine Grenzen zu kennen scheint. Schnell fühlt man sich wie auf einem anderen Planeten, ein Drehort-Paradies besonders für Science-Fiction-Filmteams.

Kein Wunder also, wenn man sich plötzlich auf Vulkan wiederfindet, wie am San Rafael Swell, einem riesigen Felsenriff mit hunderte Meter tiefen Schluchten. Das „Star Trek“-Reboot von 2009 wurde im Three Fingers Canyon gedreht, in dem man quasi durch 100 Millionen Jahre Erdgeschichte wandert. Die Zufahrt erfolgt über die B 7193, aber nur mit Geländewagen.

San Rafael Swell, Utah © Andrea David

Drehort aus „Star Trek” (2009), Three Finger Canyon, San Rafael Swell, Utah © Andrea David

Ein weiteres Highlight, für Geologen und Filmtouristen gleichermaßen, ist der Goblin Valley State Park, sozusagen das Koboldtal. Die Erosion durch Wind und Wasser hat hier kleine Gesteinsfiguren geformt, die mal an Pilze oder kleine Männchen erinnern.

Hier macht sich die Crew aus der gelungenen Star-Trek-Parodie „Galaxy Quest“ auf die Suche nach Beryllium und „Commander“ Tim Allen sieht sich mal mit einem Schweinesaurier, mal mit dem Gorignak, einem wütenden Steinmonster, konfrontiert. Vor diesen ist man hier sicher, hier wohnen dagegen Klapperschlangen, Kojoten und Kaninchen.

Goblin Valley State Park, Utah © Andrea David

Drehort aus „Galaxy Quest”, Goblin Valley State Park, Utah © Andrea David

Wer sich noch mehr auf das Goblin Valley einstimmen möchte: Es ist auch in einer Traumsequenz am Ende des Filmes „The Tree of Life“ mit Sean Penn zu sehen und die Band „The Killers“ nahm hier das Musikvideo zu ihrem Hit „Human“ auf. Film ab und Ton an!

 

Thelma & Louise treffen auf Indiana Jones

Weiter geht‘s nach Moab! Das Städtchen ist ein alter Hase im Filmgeschäft, was vor allem aufgrund seiner Lage zwischen dem Arches und dem Canyonlands National Park liegt. Schon 1949 wurde das von Mormonen gegründete Moab zum beliebten Western-Hotspot und John Ford drehte seine Filmklassiker „Rio Grande“ und „Wagon Master“ in der Gegend. Die Moab Film Commission ist mit ihrem 70-jährigen Bestehen sogar die am längsten laufende der Welt. Unmöglich also alle hier entstandenen Filme zu nennen, aber das sind meine persönlichen Highlights:

Meine Unterkunft und Ausgangspunkt ist die Red Cliffs Lodge direkt am Colorado River. Hier nächtigte schon John Wayne, viele Western entstanden direkt hier auf der ehemaligen Ranch und wer einen tieferen Einblick in die Filmgeschichte erhalten möchte, schaut einfach ins hoteleigene Movie Museum. Dort kann man sich anhand seltener Filmposter, Erinnerungsstücke und Requisiten einen Eindruck davon machen, wie sehr Film und Ort hier bereits seit Jahrzehnten miteinander verwoben sind.

Red Cliffs Lodge, Moab, Utah © Andrea David

Movie Museum in der Red Cliffs Lodge, Moab, Utah © Andrea David

Die Red Cliffs Lodge liegt direkt an der Scenic Route 128, bei denen vor allem Fans der HBO-Serie „Westworld“ ein Déjà-vu haben dürften, denn viele Szenen entstanden genau entlang dieser Strecke sowie der angrenzenden La Sal Loop Road im Castle Valley. Moab hat also immer noch nichts an Beliebtheit als Drehort eingebüßt und ist auch bei aktuellen Produktionen gefragt.

Direkt vor der Haustüre Moabs liegt der Arches National Park, wohl einer der schönsten Nationalparks in den USA. Insgesamt mehr als 2.000 Steinbögen gibt es hier zu entdecken, einige sieht man sofort von der Straße aus, andere sind über Trails erreichbar.

Eine leichte Wanderung, nicht einmal einen Kilometer hin und zurück, führt zum beeindruckenden Double Arch, wo man sich schließlich im Setting der Anfangsszene aus „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ wiederfindet. Gleich daneben kommt im Film River Phoenix als junger Indiana aus dem Höhleneingang gerannt, um das Kreuz von Coronado vor zwielichtigen Schatzsuchern zu retten. Aber auch „Hulk“ sprang hier schon vorbei…

Drehort aus „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug”, Arches National Park, Utah © Andrea David

Drehort aus „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug”, Arches National Park, Utah © Andrea David

An den sogenannten Courthouse Towers des Nationalparks, nicht weit vom Parkeingang, werden „Thelma & Louise“ vom einem Polizisten angehalten, was dieser jedoch schon kurz darauf, im Kofferraum kauernd bereut. Als die beiden Freundinnen (Susan Sarandon und Geena Davis) am Ende des Films scheinbar „am gottverdammten Grand Canyon“ stehen, ist dies in Wahrheit der Fossil Point unterhalb des Dead Horse State Parks.

Drehort aus „Thelma & Louise”, Arches National Park, Utah © Andrea David

In ihrer ausweglosen Lage schießen sie hier mit ihrem Ford Thunderbird in die Schlucht. Den Fossil Point erreicht man aus dem Westen über den Canyonlands National Park oder von Osten her über die 279 und die San Juan County Road 142, auch „Shafer Trail“ oder „Potash Road“ genannt. Google weist den Punkt sogar als Thelma & Louise Point aus. Von Moab aus braucht man für beide Strecken etwas mehr als eine Stunde.

Fossil Point, Utah © Andrea David

Drehort aus „Thelma & Louise”, Fossil Point, Utah © Andrea David

Der Dead Horse Point State Park selbst ist einfacher zu erreichen und bot unter anderem einer Episode von „Westworld“, der Pilotfolge von „MacGyver“ als auch dem Actionfilm „Mission: Impossible 2“ die passende Kulisse.

Drehort aus „Mission: Impossible 2”, Dead Horse Point State Park, Utah © Andrea David

Dead Horse Point State Park, Utah © Andrea David

Wenn man Ethan Hunt (Tom Cruise) gleich zu Beginn des Filmes wagemutig die Felsen hochklettern sieht und er schließlich vor einem atemberaubenden Panorama steht, kann man diese Location durchaus leicht mit dem Grand Canyon verwechseln.

 

Von Cowboys und Zeitreisenden

Was wäre ein Utah-Roadtrip ohne das Monument Valley, dem vielleicht berühmtesten Star unter allen Filmschauplätzen? Schon vor 80 Jahren fuhr hier die Postkutsche in „Ringo“ mit John Wayne und unzählige Western zeigten die ikonische Landschaft auf der Kinoleinwand. Später raste hier ein DeLorean mitsamt Marty McFly (Michael J. Fox) in „Zurück in die Zukunft 3“ in die Vergangenheit und ein ausdauernder Läufer namens „Forrest Gump“ (Tom Hanks) entschied sich urplötzlich, einfach nach Hause zu gehen.

Drehort aus „Ringo”, Monument Valley, Utah © Andrea David

Am Mile Marker 13 am Highway 163, südlich von Mexican Hat, weist sogar ein Schild auf den Forrest Gump Point hin, an dem natürlich auch schon zahlreiche andere bekannte Filmfiguren vorbeikamen: „Doctor Who“, die „Easy Rider“ oder auch die ganze Riege der „Transformers“.

Forrest Gump Point, Monument Valley, Utah © Andrea David

Ich empfehle auf jeden Fall den Loop im Monument Valley Navajo Tribal Park zu fahren, hier kann man auf eigene Faust einige Drehorte wiederentdecken. Wer kein 4WD hat, kann alternativ auch eine Tour bei den Navajos buchen. Achtung, eine Zeitreise ist hier auch ohne DeLorean möglich: Das Monument Valley befindet sich teilweise auf der Seite von Arizona, wo, im Gegensatz zu Utah, im Sommer die Uhren nicht umgestellt werden.

Drehort aus „Der Schwarze Falke”, Monument Valley, Utah © Andrea David

Mein Übernachtungstipp vor Ort ist die Goulding’s Lodge, die über ein kleines Filmmuseum verfügt, in einem kleinen Kino alte Filme zeigt, sowie auch selbst schon im Film mitspielen durfte, in „Der Teufelshauptmann“ von 1949. Am liebsten würde man von hier selbst mit dem Planwagen weiterziehen.

 

Sandra Bullock auf dem Planet der Affen

Mit dem Auto, nicht dem Planwagen, erreiche ich am nächsten Tag einen meiner persönlichen Lieblingsdrehorte. Schon bei meinem ersten Besuch am Lake Powell blieb mir der Mund offenstehen, ob der Tatsache, dass es diesen surrealen Ort wirklich gibt und nicht nur der Fantasie eines Filmemachers und einem Dreh vor Green Screen entsprungen ist. Die Filmgeschichten, die der See zu erzählen hat, reichen von hier bis zum Mars.

Lake Powell, Utah © Andrea David

Drehort aus „Planet der Affen”, Lake Powell, Utah © Andrea David

Diesmal erkunde ich den riesigen Stausee, der zum Glen Canyon gehört, vom Boot aus. Denn außer dem Lone Rock Beach, einem weiteren „Doctor Who“-Drehort, sind alle Locations nur übers Wasser erreichbar.

Mein Must-See ist die Padre Bay, in der gleich zwei berühmte Bruchlandungen gefilmt wurden: Charlton Heston landete hier 1968 auf dem „Planet der Affen“ und Sandra Bullock stürzte mit ihrer Kapsel 35 Jahre später in „Gravity“ vom Himmel zurück auf die Erde. Während ich den ersten 68er-Drehort sofort erkenne, ist der zweite schon kniffliger: der Wasserpegel war beim Dreh viel höher und die Post Production färbte die kargen Berge grün ein.

Drehort aus „Gravity”, Lake Powell, Utah © Andrea David

Weitere Filme, die am Lake Powell gedreht wurden, sind „John Carter“, der den See in einen Schauplatz auf dem Mars versetzt, und „Gefährliche Brandung“, in dem die Fallschirmszene mit Patrick Swayze und Keanu Reeves den so unwirklich erscheinenden See von oben zeigt. Auch nach 4 Stunden Bootstour habe ich das Gefühl, längst nicht alles gesehen zu haben.

Bootstouren starten regelmäßig ab Lake Powell Resorts & Marinas. Wer individueller unterwegs sein möchte, kann sich auch selbst ein Boot mieten.

 

Frank Sinatras Pool & John Waynes Hütte

Als Hollywood Utahs Süden in den 30ern entdeckte, war Kanab von Anfang an dabei. Weit über 200 Western, TV-Serien und Spielfilme, die hier entstanden, brachten der Hauptstadt von Kane County den Spitznamen „Little Hollywood“ ein.

Besonders stark wird dies in der Parry Lodge deutlich, wo die Schauspieler während der Dreharbeiten logierten. Ronald Reagan, Telly Salavas, Dean Martin, Gregory Peck und viele andere gaben sich hier die Klinke in die Hand. Den Pool ließ Frank Sinatra bauen, gleich dahinter wohnte John Wayne. Viele Fotos in der Lobby und im Restaurant erinnern an die glorreichen, alten Zeiten.

Parry Lodge, Kanab, Utah © Andrea David

Doch auch in der Gegenwart wird Kanab und Umgebung gerne als Drehort genutzt. Für „Westworld“ wurde beispielsweise in den Coral Pink Sand Dunes und am Kanab Movie Fort gefilmt. Das 70 Jahre alte Fort kann im Rahmen einer Sternengucker Tour bei der Adventure Tour Company gebucht werden.

Kanab Movie Fort, Utah © Andrea David

Drehort aus „The Watcher”, Kanab, Utah © Andrea David

Zuletzt war Nicolas Cage zu Besuch in der Stadt und stand in „The Watcher“ (Original: Looking Glass) vor der Kamera. Die Aikens Lodge in Kanab schlüpfte dafür in die Rolle des Motorway Motels, in dem seltsame Dinge vor sich gehen.

 

Butch Cassidy in der Geisterstadt

Mein Roadtrip geht nun leider dem Ende zu, aber zwei Stationen stehen noch auf dem Plan: der Zion Nationalpark und die Geisterstadt Grafton, beides Drehorte für den Filmklassiker „Zwei Banditen“ (1969), in denen Paul Newman und Robert Redford als sympathische Zug- und Bankräuber Butch Cassidy und Sundance Kid zu sehen sind.

Hin und wieder verschanzen sie sich bei ihrer Freundin Etta Place (Katharine Ross), deren Hütte für den Film in Grafton auf- und danach wieder abgebaut wurde. Doch die anderen Gebäude stehen immer noch und kamen insbesondere in der Fahrradszene von Butch und Etta zum Lied „Raindrops keep fallin‘ on my head“, das später den Oscar als Besten Song gewann, zu Filmehren.

Drehort aus „Zwei Banditen”, Grafton, Utah © Andrea David

Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich die ersten Bewohner in Grafton an. Im Laufe der Zeit wurde der kleine Ort am Virgin River häufig von schweren Überschwemmungen heimgesucht, so dass die Einwohner nach und nach in die höher gelegenen Gebiete auf der anderen Flussseite umzogen. 1944 verließen die letzten Menschen den Ort, der bis heute unter Denkmalschutz steht, aber für Besucher öffentlich zugänglich ist. Weder Souvenirladen noch Touristenbusse trüben hier die Vorstellung, die Uhr sei ein paar Jahrzehnte zurückgedreht. Ein Geheimtipp, der hoffentlich noch lange in dieser Form erhalten bleibt…

Friedhof in Grafton, Utah © Andrea David

Und während ich noch durch Utah fahre, ist Mark Wahlberg gerade da, um für „Good Joe Bell“ zu drehen, und Kevin Costner steht für neue Folgen der Serie „Yellowstone“ vor der Kamera. Schon bald reihen sich vielleicht neue Szenen in die lange Kette großer Filmmomente in Utah ein.

Noch ein Grund, wiederzukommen!

 

Reisetipp: Wer seinen Roadtrip wie ich ganz im Süden Utahs beendet, kann statt von Salt Lake City auch vom näher gelegenen Las Vegas zurückfliegen.

Weitere Infos:
Historic Wendover Airfield
Museum of Film and Western Heritage
Weitere Drehorte in Utah
Video: Filmed in Utah

Hotels:
Sundance Mountain Resort
Red Cliffs Lodge Moab
Goulding’s Lodge Monument Valley
Parry Lodge Kanab

Verwandte Artikel:
Auf den Spuren von Robert Redford
Die Drehorte aus „Westworld“

 

Offenlegung: Meine Recherchereise wurde von Visit Utah und der Utah Film Commission unterstützt.

Der Beitrag Ein Roadtrip durch Utah – Drehorte magischer Filmmomente erschien zuerst auf Filmtourismus.de.


Cleo

$
0
0

Filmstart: 25. Juli 2019

Der preisgekrönte Kurzfilmregisseur Erik Schmitt (Nashorn im Galopp , Berlin Metanoia) legt mit „Cleo“ sein lang erwartetes Spielfilmdebüt vor: Ein visuell überraschender Film voller Poesie, der die Zuschauer auf eine ganz besondere Reise durch Berlin mitnimmt. „Cleo“ ist sowohl der fantasievollste Berlin-Film seit „Victoria“, „Oh Boy“ und „Lola rennt“, als auch die deutsche Antwort auf „Die fabelhafte Welt der Amélie“.

 

YouTube Video

 

Zur Geschichte: Die phantasievolle Cleo (Marleen Lohse) fühlt sich ihrer Heimatstadt Berlin auf ganz besondere Art und Weise verbunden. Doch der größte Wunsch der scheuen Einzelgängerin ist es, die Zeit zurückzudrehen mit Hilfe einer magischen Uhr, die bei einem Raubzug in den 20er Jahren erbeutet wurde und seither verschollen ist. Sie hofft, mit der Uhr den Tod ihrer Eltern ungeschehen machen zu können.

© Detailfilm, Johannes Louis

Eines Tages lernt sie den Abenteurer Paul (Jeremy Mockridge) kennen, der auf einem Hausboot lebt und eine Schatzkarte ersteigert hat, die er nicht entschlüsseln kann. Gemeinsam begeben sie sich auf einen aufregenden Trip durch die pulsierende Großstadt, bei der Cleo nicht nur auf verrückte Typen und urbane Legenden trifft, sondern auch Paul langsam näherkommt. Angekommen im Untergrund Berlins muss sich Cleo die wichtigste aller Fragen stellen: Soll sie die Zeit überhaupt zurückdrehen?

Filmszene aus „Cleo” an der Oberbaumbrücke, Berlin © Detailfilm

„Cleo“ entstand an 50 Drehtagen und über 100 verschiedenen Motiven in und um Berlin.
Zu den Drehorten gehören unter anderem:

  • Oberbaumbrücke
  • Berliner Unterwelten
  • Wildpark Johannismühle
  • Zoo Berlin
  • Märkisches Museum
  • Teufelsberg
  • Museumsdorf Düppel
  • Bücher und Bunkerstadt Wünsdorf
  • Alte Nationalgalerie
  • Kleine Nachtrevue

 

Regisseur Erik Schmitt sagt über die im Film beschriebene Seele Berlins: „Seitdem ich hier wohne, habe ich immer dieses Gefühl, dass es eine bestimmte Verbindung gibt und die Stadt ganz eigen ist. Berlin hat eine ganz eigene und besondere Geschichte erlebt und es ging mir darum, einen Film zu machen, den nur diese Stadt erzählen kann.

Berlin hat es in den letzten 20 Jahren geschafft, trotz traumatisierenden Erfahrungen in der Vergangenheit zum Symbol von Freiheit, Leichtigkeit und Kreativität zu werden. Und so kam die Frage: Wie kann man das auf einen Film übertragen? Auf der einen Seite geht es in Cleo um tragische und traumatische Erlebnisse, um eine gewisse Melancholie und trotzdem ist es teilweise sehr heiter und leicht erzählt.“

© Detailfilm, Johannes Louis

In „Cleo“ werden viele Mythen und urbane Legenden Berlins zum Leben erweckt. Erik Schmitt sagt darüber: „Ich habe über Jahre gesammelt, recherchiert und gesucht. Mir war es wichtig, den Zuschauern ein Berlin nahe zu bringen, das sie so vielleicht noch nicht gesehen haben, ein Berlin fernab von Berghain und Brandenburger Tor. Ich wollte eigene Geschichten und Mythen der Stadt erzählen, weil all diese Geschichten Berlin ausmachen! Zum Beispiel die Geschichte der Gebrüder Sass, die so typisch berlinerisch ist und trotzdem relativ unbekannt. Das greife ich im Film entsprechend auf, dort fordern die Brüder ja mehr Bekanntheit für ihre Geschichte.

© Detailfilm, Janine Marold

Natürlich springen wir mit „Cleo“ auch in die eine oder andere Legende, aber das meiste ist sehr sorgfältig recherchiert und auch komplett wahr. Manche Sachen sind so verrückt und klingen deshalb wie ausgedacht. Zum Beispiel die Geschichte des Teufelsbergs. Welche Stadt hat sowas? Eine Wehrtechnische Universität aus der NS-Zeit, darauf ein Berg aus Trümmern der gesamten Stadt, auf die nach dem Krieg eine Abhöranlage gebaut wurde, die dann selbst zur Ruine wird. Das sind einfach alles Geschichten, die es nur in Berlin gibt.“

Teufelsberg, Berlin © Andrea David

Die im Film dargestellte Geschichte des Teufelsberges ist korrekt, inklusive des Skilifts und des Weinanbaus. Nur der Atombunker unter der Teufelsberg Abhörstation ist eine urbane Legende, die nie bestätigt, aber auch nicht entkräftet wurde…

 

Tourtipp: Die einstige Abhörstation auf dem Teufelsberg

Linktipps zu den Drehorten:
Berliner Unterwelten
Wildpark Johannismühle
Teufelsberg Berlin

Verwandter Artikel im Reiseblog:
Berlin wie im Film

Der Beitrag Cleo erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Leberkäsjunkie

$
0
0

Filmstart: 1. August 2019

In der neuesten Verfilmung der Eberhofer-Reihe von Rita Falk bekommt es der Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) mit seinem bisher schlimmsten Widersacher zu tun: Cholesterin. Ab jetzt gibt’s für den „Leberkäsjunkie“ nur noch gesundes Essen von der Oma (Enzi Fuchs). Zu den Entzugserscheinungen gesellen sich brutalster Schlafmangel und stinkende Windeln, weil Halb-Ex-Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) den Franz verpflichtet hat, eine Weile auf den gemeinsamen Sohn Paul aufzupassen. Und wie immer ist die Idylle von Niederkaltenkirchen durch allerhand Kriminalität getrübt. Selbstverständlich eilt Kumpel Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) zu Hilfe, um ungefragt bei Ernährung, Erziehung und Ermittlung zu beraten…

© 2019 Constantin Film Verleih GmbH / Bernd Schuller

Wie auch schon in den vergangenen Filmen der Eberhofer-Reihe befindet sich der Hauptschauplatz Niederkaltenkirchen im niederbayerischen Frontenhausen. Gedreht wurde vor allem am Marienplatz mit Rathaus und Eisdiele, in der Vilsbiburger Straße mit der Metzgerei Simmerl, in Wahrheit die Metzgerei Oberloher, und das Wohnhaus von Susi in der Klostergasse.

© 2019 Constantin Film Verleih GmbH / Bernd Schuller

Während im Film „Leberkäsjunkie“ der Flötzinger (Daniel Christensen) den Kreisverkehr mit einer Kloschüssel-Installation verunstaltet, wurde der häufig verwendete Drehort zwischenzeitlich feierlich in Franz-Eberhofer-Kreisel umbenannt. Zur „Taufe“ waren im August 2018 neben Rita Falk auch Sebastian Bezzel, Lisa Maria Potthoff, Simon Schwarz und Daniel Christensen zu Gast. Bezzel nannte dabei die Umbenennung „die schönste Auszeichnung, die man im deutschen Film bekommen kann“, und erlaubte sich darüber hinaus ein Bekenntnis. Mit einer Bescheidenheit, die nicht jeder Filmstar hinbekommt, nannte er den Kreisverkehr den „eigentlichen Hauptdarsteller“ der Eberhofer-Reihe.

© 2019 Constantin Film Verleih GmbH / Bernd Schuller

Zudem hat die Stadt Frontenhausen in Zusammenarbeit mit dem Ferienland Dingolfing-Landau pünktlich zum Start von „Leberkäsjunkie“ eine Übersichtskarte erstellt, in der die einzelnen Drehorte eingezeichnet sind. Diese soll ortsunkundigen, oft von weit weg angereisten Eberhofer-Fans bei der Suche nach den Filmschauplätzen behilflich sein. Die Eberhofer-Drehortkarte kann man sich hier auch schon vorab herunterladen.

© 2019 Constantin Film Verleih GmbH / Bernd Schuller

Bei den Drehorten gab es für „Leberkäsjunkie“ jedoch auch eine entscheidende Veränderung: Die Eberhofers, und mit ihnen der gesamte Stab, mussten in einen neuen Hof umziehen. „Wir haben lange nach einem passenden neuen Hof gesucht, auch mit Unterstützung des Location-Büros des FFF Bayern. Letztendlich sind wir in der Nähe von Frontenhausen fündig geworden, wo wir unser fiktives Niederkaltenkirchen angesiedelt haben. Der bisherige Drehort wurde umgebaut, weshalb ein neuer, möglichst ähnlicher Bauernhof gefunden werden musste“, berichtet Produzentin Kerstin Schmidbauer.

Leberkäsjunkie Eberhofer

© 2019 Constantin Film Verleih GmbH / Bernd Schuller

„Unsere Szenenbildnerin Anette Ingerl hat dafür das neue Gebäude an den alten Look anpassen müssen. Da sind Fensterläden an- und Wandpaneele abgeschraubt worden, ein Einbau musste den Saustall neu erschaffen und eine neuer alter Herd gefunden werden.“ „Ich glaube, es fällt gar nicht so auf.“, meint Ed Herzog, der sogar auf einen gewissen Vorteil verweist: „Dadurch, dass der Hof jetzt original in Niederbayern ist, drehen wir fast den kompletten Film in Niederbayern“. „Wir hoffen, die Fans fühlen sich mit dem neuen Hof sofort genauso zuhause wie es unseren Schauspielern und dem Team erging. Unsere Szenenbildabteilung hat das ganz wunderbar hinbekommen und wir sind herzlich aufgenommen worden,“ so Kerstin Schmidbauer.

 

Interview:
Im Schnack mit „Eberhofer”-Darsteller Sebastian Bezzel

Weitere Eberhofer-Filme:
Dampfnudelblues
Winterkartoffelknödel
Schweinskopf al dente
Grießnockerlaffäre
Sauerkrautkoma

Eberhofer-Filme auf Amazon kaufen:
Dampfnudelblues
Winterkartoffelknödel
Schweinskopf al dente
Grießnockerlaffäre
Sauerkrautkoma
Die Eberhofer Triple Box

Der Beitrag Leberkäsjunkie erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Once Upon a Time… in Hollywood

$
0
0

Filmstart: 15. August 2019

Quentin Tarantinos „Once Upon a Time… in Hollywood“ spielt im Los Angeles von 1969, zu einer Zeit, als alles im Umbruch ist. Auch TV-Star Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und sein langjähriger Freund und Stuntdouble Cliff Booth (Brad Pitt) müssen sich in einer Branche zurechtfinden, die sie kaum mehr wiedererkennen. Der neunte Film von Kultregisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino huldigt die letzten Momenten von Hollywoods goldenem Zeitalter.

 

YouTube Video

 

Tarantino selbst sagt über „Once Upon a Time… in Hollywood“: „Ich denke, es ist mein Erinnerungsstück. Alfonso [Cuarón] hatte Roma und Mexico City, 1970. Ich hatte L.A. und 1969. Das bin ich. Das ist das Jahr, das mich geformt hat. Ich war damals sechs Jahre alt. Das ist meine Welt. Und das ist mein Liebesbrief an L.A.” Kein Wunder also, das auch der Film ausschließlich an Drehorten in und um Los Angeles entstand. Hier einige Highlights:

Das Restaurant, in dem Produzent Marvin Schwarz (Al Pacino) Dalton überreden möchte, künftig für Spaghetti-Western vor der Kamera zu stehen, ist der Musso & Frank Grill, 6667 Hollywood Blvd. Hollywoods ältestes Restaurant feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und ist vor allem für seine Martinis berühmt. Zur Stammkundschaft gehören viele Prominente, darunter auch Quentin Tarantino selbst, weshalb man das Lokal auch bereitwillig fünf Tage lang für die Drehabreiten schloss.

© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Ein weiterer Drehort aus „Once Upon a Time… in Hollywood“ ist die Playboy Mansion, 10236 Charing Cross Road, in der Playboy-Magazin-Gründers Hugh Hefner bis zu seinem Tod 2017 lebte. Das Haus befindet sich im noblen Viertel Holmby Hills und wurde in den 70er Jahren durch Hefs rauschende Partys bekannt. Im Film dient es als Schauplatz für eine Filmparty, auf der auch Sharon Tate (Margot Robbie) und Roman Polański (Rafał Zawierucha) eingeladen sind. 1969, das Jahr, in dem der Film spielt, war das Herrenhaus allerdings in Wahrheit noch im Besitz des Erfinders Louis D. Statham.

Heute gehört die Playboy Mansion Daren Metropoulos, dem Sohn des Milliardärs Dean Metropoulos, und ist immer noch eine beliebte Location für Events aller Art. Vor „Once Upon a Time… in Hollywood“ war die Villa Hauptschauplatz der TV-Serie „The Girls of the Playboy Mansion“, aber auch schon in Serien wie „Sex and the City“, „Kendra“ und „Der Prinz von Bel-Air“, den Filmen „Beverly Hills Cop 2“ und „The Gambler“ sowie unzähligen Musikvideos zu sehen.

© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die Spahn Ranch, eine frühere Movie Ranch mit Westernkulissen, die auch in Realität in den Jahren 1968 und 1969 von der Mason Familie bewohnt wurde, befindet sich in Chatsworth im Nordwesten des San Fernando Valley. Auf der Ranch wurden früher unter anderem Szenen für die Kultserie „Bonanza“ gedreht.

Für den Film „Once Upon a Time… in Hollywood“ mit Bruce Dern in der Rolle des George Spahn nahm jedoch der zehn Autominuten entfernte Corriganville Park im Simi Valley den Platz der Spahn Ranch ein. Dieser Park war früher im Besitz des Schauspielers und Stuntman Ray „Crash” Corrigan und wurde ebenfalls als Movie Ranch für mehr als 3.500 Filme, Fernsehsendungen und Werbespots genutzt. Heute kann man den 26 Hektar großen Park über fünf Wanderwege erkunden.

Die Spahn Ranch selbst wurde bei einem Brand im September 1970 zerstört. Das Gebiet gehört heute zum Santa Susana Pass State Historic Park und es gibt gelegentlich noch Führungen der Organisation Atlas Obscura durch das ehemalige Versteck der Manson Family.

© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Der Supermarkt, bei dem einige Mitglieder des Manson Clans im Film in den Containern wühlen, kam übrigens schon einmal zu Filmehren: in Bradley Coopers „A Star is Born“ gibt hier auf dem Super A Foods Parkplatz, 2925 Division Street, Lady Gaga zum ersten Mal den Oscar-prämierten Song „Shallow“ zum Besten.

Die Filmszenen, in denen Dalton als Bösewicht in einer Episode der Western TV-Serie „Lancer“ gastiert und dort auf die selbstbewusste 8-Jährige Trudi Fraser (Julia Butters) trifft, wurden in der Western Street auf dem Hinterhof der Universal Studios Hollywood sowie auf der Melody Ranch in Newhall, die auch schon für Tarantinos „Django Unchained“ genutzt wurde, gedreht.

© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die Westernserie „Lancer“ gab es übrigens wirklich. Gedreht wurde diese wiederum auf der Fox Ranch im Malibu Creek State Park, welche jedoch 2018 bei den verheerenden Bränden in Los Angeles völlig zerstört wurde.

Das El Coyote Mexican Cafe zog 1951 an seinen heutigen Standort: 7312 Beverly Blvd. Hier dinierten Sharon Tate, Jay Sebring, Wojciech Frykowski und Abigail Folger am 8. August 1969 wirklich ehe sie zum Haus am Cielo Drive fuhren, in dem die schwangere Tate zu der Zeit lebte. Für „Once Upon a Time… in Hollywood“ drehte man sogar genau am selben Tisch.

© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Das originale „Polanski-Haus“ am 10050 Cielo Drive wurde 1994 abgerissen und an seiner Stelle befindet sich heute die Villa Bella mit abgeänderter Straßenadresse: 10066 Cielo Drive. Die Außenkulisse für Daltons Haus befindet sich etwa eine halbe Stunde entfernt in 10969 Alta View Drive, Studio City.

© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Im Film genehmigen sich Dalton und Booth in der Schicksalsnacht einen Drink im Casa Vega, 13301 Ventura Blvd in Sherman Oaks. Es handelt sich ebenfalls um ein mexikanisches Restaurant, das nach wie vor bei Prominenten beliebt ist. Vor allem wohl, weil es beim diskreten Betreten und Verlassen des Lokals behilflich ist, um die Privatsphäre der berühmten Gäste zu schützen. Zu den Spezialitäten des Hauses zählen das Vega Ribeye sowie die zahlreichen Margarita-Variationen.

© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Zu den weiteren Drehorten von „Once Upon a Time… in Hollywood“ gehören der historische Cinerama Dome des Pacific Theatres (6360 W Sunset Blvd), das Bruin Theatre (948 Broxton Ave), in dem sich Tate selbst in einer Vorstellung von „Rollkommando“ sieht, sowie das Paramount Drive-in Theatre (7770 Rosecrans Ave, Paramount), das in die Rolle des längst verschwundenen Van Nuys Drive-In schlüpft.

 

Passende Touren in Los Angeles:
Los Angeles: Hollywood-Häuser und Stadtrundfahrt
Tageskarte Universal Studios Hollywood
Tageskarte Universal Studios Hollywood VIP-Tour

Verwandter Artikel im Reiseblog: Los Angeles - Einzigartige Filmmetropole

Weitere Tarantino-Filme ansehen:
Reservoir Dogs
Pulp Fiction
Jackie Brown
Kill Bill: Volume 1 & 2
Death Proof
Inglourious Basterds
Django Unchained
The Hateful 8

Der Beitrag Once Upon a Time… in Hollywood erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Philadelphia für Rocky- und Filmfans

$
0
0

Gleich bin ich da! Direkt vor mir steht eine riesige Reiterstatue, die majestätisch Richtung Rathaus blickt. Sie ist George Washington gewidmet, dem ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten und einem der Gründerväter der USA. Einen Moment lang betrachte ich das Denkmal, doch mein eigentliches Ziel ist die Treppe, die im Hintergrund zu sehen ist. 72 Stufen führt sie hinauf zum Philadelphia Museum of Modern Art und noch bevor ich die Treppe erreicht habe, habe ich auch schon Rocky-Musik im Ohr, eine Endlosschleife aus „Gonna fly now“ und „Flyin’ high now“. Hier beginnt sie, meine Tour durch Philadelphia, auf den Spuren berühmter Filmsöhne der Stadt:

Washington Monument vor dem Philadelphia Museum of Art

Washington Monument vor dem Philadelphia Museum of Art © Andrea David

 

Von der Rocky-Treppe bis zu Adrians Grab

Der wohl bekannteste Sohn der Stadt, auch wenn er niemals lebte, wird hier ebenfalls mit einer Statue geehrt. Der Bronze-Rocky steht zwar etwas abseits der Museumstreppe und ist wesentlich kleiner als Washington zu Pferd, doch umso länger ist die Schlange der Menschen davor, die sich mit dem Italian Stallion fotografieren lassen möchten.

Rocky-Statue

Rocky-Statue am Philadelphia Museum of Art © Andrea David

Die Statue, die im Film „Rocky 3“ zum Einsatz kam und ein Geschenk von Sylvester Stallone an Philadelphia ist, hatte einst einen prominenteren Platz, ganz oben auf der Treppe, aber das war ein paar Leuten des Museums dann doch etwas zu viel Anerkennung für eine fiktive Figur.

Rocky-Treppe am Philadelphia Museum of Art

Rocky-Treppe am Philadelphia Museum of Art © Andrea David

Wer heute die Stufen hinaufjoggt und, um es Rocky gleichzutun, oben angekommen seine Fäuste triumphierend in die Luft hebt, findet jedoch immerhin einen in Beton gegossenen Fußabdruck als Hinweis auf die berühmte Filmszene. Im Minutentakt stehen an dieser Stelle glückliche Menschen in Siegerpose. Und auch ich kann mich dem fröhlichen Treiben nicht entziehen, renne durch die Mittagshitze die Treppe hinauf und recke die Arme gen Himmel.

Auf den Spuren von Rocky in Philadelphia

Auf den Spuren von Rocky, Philadelphia Musem of Art © Andrea David

Auf den Spuren von Rocky

Auf den Spuren von Rocky, Philadelphia Musem of Art © Andrea David

Auf den Spuren von Rocky

Auf den Spuren von Rocky, Philadelphia Musem of Art © Andrea David

Weitere legendäre Rocky-Drehorte wie den Italian Market, das Boxstudio Mighty Mick’s Gym und das Apartment von Rocky Balboa besuche ich zusammen mit Mike Kunda auf seiner Yo Philly! Rocky Film Tour. Gerade am letztgenannten Drehort bin ich froh, nicht alleine zu sein, denn als Underdog-Schauplatz für South Philadelphia diente in Wahrheit das Problemviertel Kensington.

Rocky-Drehort am Italian Market

Rocky-Drehort am Italian Market, Philadelphia © Andrea David

Rocky-Drehort in Kensington

Rocky-Drehort in Kensington, Philadelphia © Andrea David

Rocky-Drehort in Kensington

Rocky-Drehort in Kensington, Philadelphia © Andrea David

Das war schon zu Zeiten des Drehs eine raue Gegend, und ist aufgrund der Drogenproblematik auch heute kein guter Ort für einen längeren Aufenthalt. Die derzeitigen Bewohner der East Tusculum Street 1818 stören sich jedoch nicht an den Rocky-Fans, die hier tagsüber für einen kurzen Foto-Stopp herkommen.

Mike ist der perfekte Rocky-Guide! Er weiß nicht nur jede Menge über die Drehorte und die Filme, sondern kennt Sylvester Stallone persönlich und damit auch Anekdoten, die man nicht schon vielfach gehört hat. Zum Beispiel, dass Stallone eine weitere Rocky-Statue bei sich zuhause vor dem Küchenfenster stehen hat. Der Schauspieler selbst war es dann auch, der Mike auf die Idee brachte, aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Rocky solch eine Tour anzubieten. Nach einer schleppenden Anfangszeit vor acht Jahren, fährt er nun etwa 50 Touren pro Jahr. Immer für kleine, private Gruppen mit maximal sieben Leuten, um die Tour jeweils den Wünschen der Gäste anpassen zu können.

Mit Mike Kunda auf "Rocky Tour"

Mit Mike Kunda auf „Rocky Tour” vor Mighty Mick’s Boxstudio, Philadelphia © Andrea David

Mighty Mick's Boxstudio, Philadelphia

Mighty Mick’s Boxstudio, Philadelphia © Andrea David

Ich wünsche mir zum Schluss der Tour noch einen Halt beim Laurel Hill Cemetery. Denn ich habe gehört, dass sich dort noch immer das Filmgrab von Adrian befindet, was ich mir kaum vorstellen kann. Doch tatsächlich: Gleich auf der linken Seite nach dem Haupteingang ist der Grabstein mit Inschrift Adrian Balboa zu sehen und daneben auch ein kleinerer, auf dem Paulie steht. Mike erklärt mir, dass sich die Filmgräber sogar lange an ihrem ursprünglichen Ort mitten auf dem Friedhof befanden, aufgrund eines umgestürzten Baumes jedoch versetzt werden mussten.

Adrians Grabstein auf dem Laurel Hill Cemetery

Adrians Grabstein auf dem Laurel Hill Cemetery, Philadelphia © Andrea David

Laurel Hill Cemetery, Philadelphia © Andrea David

In Deutschland würde das vermutlich als makaber gelten, in den USA jedoch, wo der Friedhof auch mit dem Auto befahren werden darf, geht man wohl insgesamt lockerer damit um. Übrigens diente der Laurel Hill Cemetery auch schon für andere Filme als Drehort. So trifft sich Sam Witwicky (Shia LaBeouf) hier mit Optimus Prime, dem Anführer der Autobots, in Michael Bays „Transformers – Die Rache“. Überhaupt hat Philadelphia natürlich bei weitem mehr als „Rocky“ und den Nachfolger „Creed“ im Filmrepertoire:

 

Bruce Willis und Brad Pitt im Gefängnis

Im Film „12 Monkeys“ soll Bruce Willis die Menschheit vor einer Katastrophe bewahren und landet als „Freiwilliger“ James Cole gleich zu Beginn seiner Mission in einer psychiatrischen Klinik, in der er auf den eindeutig verrückten Jeffrey Goines (Brad Pitt, kaum wiederzuerkennen!) trifft. Diese Psychiatrie ist in Wahrheit das Eastern State Penitentiary in Philadelphia, eine ehemalige Strafanstalt, die von 1829 bis 1971 als solche genutzt wurde und heute besichtigt werden kann. Ein wahrlich unheimlicher, aber auch unheimlich interessanter Ort!

Der Drehort aus "12 Monkeys" im Eastern State Penitentiary, Philadelphia

Der Drehort aus „12 Monkeys” im Eastern State Penitentiary, Philadelphia © Andrea David

Der genaue Drehort des Filmes befindet sich an der Stelle, an der die Zellblöcke zwei, zehn und elf zusammenlaufen. Dort hängt sogar ein Schild, dass auf die hier gedrehten Filme hinweist. Neben „12 Monkeys“ ist das zum Beispiel „Für das Leben eines Freundes“ mit Joaquín Phoenix: und Vince Vaughn, erneut „Transformers 2“ und selbst Tina Turner stand hier schon 1985 für das Musikvideo zum Mad-Max-Soundtrack „One of the Living“ vor der Kamera.

Eastern State Penitentiary, Philadelphia

Eastern State Penitentiary, Philadelphia © Andrea David

Zu den berühmten realen Insassen des Gefängnisses, das für viele weitere Strafanstalten des Landes als Modell diente, gehörte auch der berüchtigte Al Capone, der den Gerüchten nach eine relativ luxuriöse Zell bewohnte. Und noch ein Tipp für Filmfans: Unbedingt den Audioguide nehmen, denn damit führt einen die Stimme von Steve Buscemi durch die geschichtsträchtigen Gemäuer! Wer es besonders gruselig mag, sollte sich Tickets für die „Terror behind the walls“-Nächte rund um Halloween sichern.

 

Philly als mystische Filmkulisse

„Ich sehe tote Menschen!“ Dieses berühmte Filmzitat bekam ebenfalls Bruce Willis im Film „The Sixth Sense“ zu hören. Der Film mit dem Gänsehaut erzeugenden, überraschenden Twist am Ende verhalf Regisseur M. Night Shyamalan zum internationalen Durchbruch. Zu den „The Sixth Sense“-Drehorten gehören die Boathouse Row im Fairmount Park, verschiedene Ecken im Stadtviertel Fairmount, das Parkway Middle College sowie die St Augustine Church.

Die Kirche aus "The Sixth Sense", St Augustine Church, Philadelphia

Die Kirche aus „The Sixth Sense”, St Augustine Church, Philadelphia © Andrea David

St Augustine Church, Philadelphia

St Augustine Church, Philadelphia © Andrea David

Shyamalan wuchs in Philadelphia auf und inszenierte viele weitere Filme in seiner Heimatstadt und Umgebung, darunter „Unbreakable“, „The Happening“, „The Village“ und „Glass“. Auch heute noch lebt er mit seiner Familie in der Nähe der Stadt und lässt sich von abgelegenen Orten zu mystischen Geschichten inspirieren. Die Distanz zu Hollywood hält seiner Meinung nach seine künstlerische Perspektive frisch. Zusammen mit seiner Frau setzt er sich mit der 2001 gegründeten MNS Foundation außerdem für mehr soziale Gerechtigkeit in Philadelphia ein.

 

Will Smith und ein berühmter Sportplatz

„In West Philadelphia born and raised…“ Dank der Serie „Der Prinz von Bel-Air“ weiß wohl jeder, dass auch Will Smith zu den bekannten Filmsöhnen Phillys gehört. Die Serie wurde zwar vor allem in Los Angeles gedreht, doch im Intro erscheinen auch Aufnahmen aus Philly und so mache ich mich auf die Suche nach dem Basketballplatz, auf dem Will „got in one little fight“, worauf ihn seine Mutter schließlich besorgt zu Tante und Onkel nach Bel-Air schickt.

Der Basketballplatz aus "Der Prinz von Bel-Air", Philadelphia

Der Basketballplatz aus „Der Prinz von Bel-Air”, Philadelphia © Andrea David

Bei dem Platz handelt es sich um den Roberto Clemente Playground, der sich in Wahrheit im Norden Philadelphias, genauer in der 1800 Wallace Street, befindet. Das Adler-Graffiti, das auch im Intro zu sehen ist, ist nach etwa 25 Jahren immer noch da und bestätigt mir, dass ich hier richtig bin.

Adler am Roberto Clemente Playground, Philadelphia

Roberto Clemente Playground, Philadelphia © Andrea David

Roberto Clemente Playground, Philadelphia

Roberto Clemente Playground, Philadelphia © Andrea David

In West Philadelphia, wo Will Smith seine Kindheit und Jugend verbracht hat, hat man dem Filmstar ein Denkmal mit einem überlebensgroßen Mural gesetzt. Der Künstler Richard Wilson hat ihn dort, in der 4545 West Girard Ave, in Obama-Pose und mit Jordans auf einem Schulgebäude verewigt. Sicher dient Smith hier vielen Schülern als Identifikationsfigur und gibt ihnen die Motivation, was aus ihrem Leben zu machen. Interessant ist das Video zur Entstehung des Murals, mit Feedback von Will Smith und seiner Mutter. Weitere Murals der Stadt kann man auf den Touren des Mural Arts Programs entdecken.

Will Smith Mural in West Philadelphia

Will Smith Mural in West Philadelphia © Andrea David

Will Smith scheint ohnehin nach wie vor sehr verbunden mit Philadelphia zu sein, denn auf seinem Instagram-Profil beschreibt der Weltstar sich als „Same kid from West Philly“. Und wie verrückt: Er teilt sogar meine kleine „Fresh Prince in Philly“-Hommage mit seinen 36 Millionen Followern!!

 

Bradley Cooper ohne Limit

Auch ein anderer berühmter Hollywood Star hat seine Wurzeln in Philadelphia und stand hier auch schon wiederholt vor der Kamera: Bradley Cooper. Der Höhepunkt des Actionthrillers „Ohne Limit“ mit Cooper und Robert DeNiro in den Hauptrollen, wurde im Herzen von Philadelphias Business District, Center City West, gedreht. Auch wenn es im Film den Anschein hat, dass die packende Szene in New York spielt, war in Wahrheit die Ecke 21st und Market Street Drehort des Finales.

Drehort aus "Silver Linings", Lansdowne Theater

Drehort aus „Silver Linings”, Lansdowne Theater, Lansdowne © Andrea David

Ebenfalls in Philadelphia ist die Story des mehrfach Oscar nominierten Films „Silver Linings“ angesiedelt, mit Bradley Cooper und Jennifer Lawrence als Protagonisten. Lawrence wurde für ihre Rolle sogar mit dem Oscar ausgezeichnet. Die Geschichte spielt in den westlich gelegenen Vororten Ridley Park und Upper Darby. Leicht wiedererkennbare Drehorte sind der Llanerch Diner, das Lincoln Financial Field Stadium der Philadelphia Eagles und das Lansdowne Theater, vor dem sich die beiden im Film heftig streiten.

Lansdowne Theater

Lansdowne Theater, Lansdowne © Andrea David

Llanerch Diner, Upper Darby

Llanerch Diner, Upper Darby © Andrea David

Während man im Llanerch Diner am gleichen Tisch sitzen kann, wie Pat und Tiffany bei Müsli und Tee im Film, ist das Lansdowne Theater zurzeit geschlossen, soll jedoch mit Hilfe von Spendengeldern restauriert und als Konzerthalle wiedereröffnet werden. Das Theater stammt noch aus den 20ern. Der Veranstaltungsort des Tanzwettbewerbs in „Silver Linings“ ist in Wahrheit der Ballsaal des Benjamin Franklin House, das zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch ein Hotel war, mittlerweile jedoch die privaten Franklin Suites beherbergt.

 

Filmreife Stärkung in Philadelphia

Wer nicht gerade Vegetarier ist, wird wohl mindestens einmal in der Stadt ein Philly Cheesesteak essen wollen. Es besteht hauptsächlich aus dünn geschnittenem Steakfleisch, das mit Käse überbacken in einem Brötchen serviert wird. Die besten Cheesesteaks gibt es bei Geno’s Steaks oder auch Pat’s King of Steaks am Ende des Italian Market, wo schon Rocky mit Geldhai Gezzo essen war. Gleich an der Ausgabe ist dort sogar eine Rocky-Erinnerungstafel im Boden eingelassen.

Victor Cafe, Philadelphia

Victor Cafe, Philadelphia © Andrea David

Victor Cafe, Philadelphia

Victor Cafe, Philadelphia © Andrea David

Und noch ein kulinarisches und kulturelles Drehort-Highlight: Das schon seit 1918 in Philadelphia ansässige Victor Café dürfte Fans der Rocky-Reihe aus Teil 6 als „Adrian‘s“ bekannt sein, das Restaurant, das Rocky nach seiner verstorbenen Frau benannte. Das Essen dort ist einfach traumhaft und zwischen den Gängen wird man von den Kellern mit Operngesang unterhalten. Im oberen Stock habe ich einige Erinnerungen an die Dreharbeiten von Rocky und Creed entdeckt.

 

Geschichte trifft Fiktion

Historische Fakten spannend verpackt liefert der Abenteuerfilm „Das Vermächtnis der Tempelritter“ mit Nicolas Cage als „Schatzjäger“ Benjamin Gates, der sich auf die Suche nach dem Schatz der Tempelritter macht. Seine Nachforschungen führen Cages Charakter auf den Spuren der Amerikanischen Revolution unter anderem in die Independence Hall und zur Liberty Bell, die zwei wichtigsten Sehenswürdigkeiten Philadelphias. Gedreht wurde allerdings in einem exakten Nachbau des geschichtsträchtigen Gebäudes in Kalifornien.

Independence Hall, Philadelphia

Independence Hall, Philadelphia © Andrea David

Für die Independence Hall kann man sich im Visitor Center ein kostenloses Ticket für eine Führung zu einem bestimmten Zeitfenster sichern. Es lohnt sich frühzeitig dort zu sein, da fast jeder Tourist in Philly das Weltkulturerbe-Gebäude auf dem Plan hat. Wer die Liberty Bell aus der Nähe sehen möchte, kommt ums Schlange stehen kaum herum. Wem jedoch ein kurzer Blick darauf genügt, kann diesen auf der östlichen Seite des Gebäudes problemlos durch ein Fenster erhaschen.

Reading Terminal Market, Philadelphia

Reading Terminal Market, Philadelphia © Andrea David

Ein weiterer Drehort aus „Das Vermächtnis der Tempelritter“ ist der Reading Terminal Market, der größte und älteste öffentliche Markt der USA. An den Essensständen bilden sich teils lange Schlangen und das nicht ohne Grund. Hier gibt es eine riesige Vielfalt an Leckereien. Es lohnt sich jedoch auch, einfach nur dem bunten Treiben zuzuschauen.

 

Weitere Drehorte und Filme à la Philly

In der Kult-Komödie „Die Glücksritter“ mit Dan Akroyd und Eddie Murphy sind die Hauptdarsteller unter anderem am Rittenhouse Square und an den Eingangsstufen des Curtis Institute of Music zu sehen. Zu den bekanntesten Philly-Filmen gehört natürlich auch der nach der Stadt benannte, Oscar prämierte Film mit Tom Hanks und Denzel Washington aus dem Jahr 1993. Zu den Locations zählen hier die City Hall und die Furness Library am Campus der University of Philadelphia.

City Hall, Philadelphia

City Hall, Philadelphia © Andrea David

Und noch ein Klassiker: „Der Einzige Zeuge“ (1985) mit Harrison Ford und Kelly McGillis, in dem Ford als Polizist auf der Suche nach einem Mörder in die Kultur der Amischen eintaucht. Eine der Schlüsselszenen des Films spielt in Philadelphias 30th Street Station.

Die Liste der Drehorte in Philadelphia wird natürlich immer länger und auch während meines Besuches wird in der City of Brotherly Love schon wieder fleißig gefilmt: Jason Segel („How I met you mother“) dreht hier gerade eine neue AMC-Serie und während Idris Elba immer noch als Bond-Nachfolger von Daniel Craig gehandelt wird, steht er aktuell für den Kinofilm „Concrete Cowboys“ in Philadelphia vor der Kamera.

 

Touren:
The Yo Philly! Rocky Film Tour
Mural Arts Program
Tour durch das Eastern State Penitentiary
Rocky Run
Ausblick vom One Liberty Observation Deck
Hop-On/Hop-Off-Bustour
Philly Cheesesteak-Tour mit dem Segway

Restaurants:
Victor Café (Reservierung empfohlen)
Pat’s King of Steaks

Hotel:
Embassy Suites Philadelphia

Die besten Philadelphia-Filme:
Rocky - Complete Saga
Creed
Transformers - Die Rache [dt./OV]
12 Monkeys
The Sixth Sense
Glass
Silver Linings
Das Vermächtnis der Tempelritter
Philadelphia
Der Einzige Zeuge

 

Offenlegung: Meine Recherchereise wurde teilweise von Discover Philadelphia unterstützt.

Der Beitrag Philadelphia für Rocky- und Filmfans erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Downton Abbey

$
0
0

Start des Kinofilms: 19. September 2019

Die britische Serie „Downton Abbey” dreht sich um die adelige Familie Crawley und ihre Bediensteten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Herbst 2019 kommt „Downton Abbey” außerdem als Kinofilm heraus, bei dem auch der Großteil der Seriendarsteller wieder mitspielen wird. Maggie Smith, die Anhängern von Harry Potter besser als Minerva McGonagall bekannt sein dürfte, erhielt 2012 den Golden Globe als beste Nebendarstellerin.

Der Familiensitz von Graf und Gräfin von Grantham (gespielt von Hugh Bonneville und Elizabeth McGovern) befindet sich laut Drehbuch in Yorkshire im fiktiven Dorf Downton. Als Drehort für das Anwesen „Downton Abbey” diente jedoch das Herrenhaus Highclere Castle in Hampshire, ca. eine Autostunde von London entfernt:

Highclere Castle, Hampshire, England © Highclere Castle

Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Das viktorianische Herrenhaus ist der Familiensitz von Graf und Gräfin von Carnarvon und befindet sich bereits seit 1679 im Besitz der Familie. Julian Fellowes, der Drehbuchautor und Erfinder von „Downton Abbey“, ist ein langjähriger Freund der Familie und schnitt die Serie auf Highclere Castle zu, welches selbst eine bewegte Geschichte hat: So war es etwa Sitz des fünften Earl of Carnavon, der 1922 zusammen mit Howard Carter in Ägypten das Grab von Tutenchamun entdeckte. Noch heute erinnert ein kleines Ägyptisches Museum in den Kellerräumen an seine Expeditionen.

Eingang am Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Eingang am Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

In den Zwanzigern herrschte die schöne Lady Catherine, eine Erbin aus Amerika, über das Schloss und die riesige Parklandschaft und dürfte damit einen bedeutenden Einfluss auf das Drehbuch von „Downton Abbey” gehabt haben. Heute ist Lady Carnarvon die Schlossherrin von Highclere Castle und berichtet auf ihrem Blog über historische und aktuelle Geschehnisse auf dem Anwesen. Im Schlosscafé kann man übrigens einen herrlichen Afternoon Tea mit Scones und Clotted Cream genießen. Der Giftshop bietet einige Geschenkideen für „Her Ladyship ” oder „His Lordship” und dort sind auch einige Filmszenen der Serie zu sehen.

Secret Garden, Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Secret Garden, Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Afternoon Tea im Schlosscafé, Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Afternoon Tea im Schlosscafé, Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Gift Shop, Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Gift Shop, Highclere Castle, Hampshire, England © Andrea David

Nicht nur die Außenkulissen und Gärten des Schlosses, sondern auch die prächtigen Innenräume sind leicht wiederzuerkennende Drehorte der Serie. In einigen Räumen wie der Bibliothek und im Speisesaal wird sogar auf ihre Bedeutung in „Downton Abbey” hingewiesen. Beim Betreten des Salons oder des türkisfarbenen Gesellschaftsraumes hat man das Gefühl, gleich auf Mary (Michelle Dockery) oder Robert Crawley (Hugh Bonneville) zu treffen. Das Stanhope Schlafzimmer ist in der Serie als Gemach des türkischen Diplomaten Kemal Pamuk (Theo James) zu sehen, Lady Sybil (Jessica Brown Findlay) nächtigte im Portico Schlafzimmer. Die Räume der Dienstboten um Butler Carson (Jim Carter) hingegen sucht man im Schloss vergebens, da es sich dabei um Kulissen in den Ealing Studios in London handelt.

Speisesaal, Highclere Castle, Hampshire, England © Highclere Castle

Speisesaal, Highclere Castle, Hampshire, England © Highclere Castle

Salon, Highclere Castle, Hampshire, England © Highclere Castle

Salon, Highclere Castle, Hampshire, England © Highclere Castle

Gesellschaftszimmer, Highclere Castle, Hampshire, England © Highclere Castle

Gesellschaftszimmer, Highclere Castle, Hampshire, England © Highclere Castle

Seit Ausstrahlung der Serie pilgern etliche „Downton Abbey”-Fans aus aller Welt zum Highclere Castle. Das Schloss war auch schon in Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut” als Drehort zu sehen. Da es nur unregelmäßig für Publikum geöffnet ist, bucht man am besten eine der zahlreichen Serien-Touren. Diese führen teilweise auch zu Byfleet Manor, in der Serie als Wohnsitz der Familienmatronin Lady Violet (Maggie Smith) zu sehen. Wer auf dem Schlossgelände übernachten möchte, hat seit 2015 in der London Lodge, das sich am imposanten Steintor des Anwesens befindet, die Möglichkeit dazu. Stab und Besetzung der Serie kommen während der Dreharbeiten im The Carnarvon Arms in Newbury unter.

Churchgate House, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

Churchgate House, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

Downton Post Office, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

Downton Post Office, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

Bampton Community Archive, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

Bampton Community Archive, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

Viele Außenszenen, die im fiktiven Downton spielen, wurden im Örtchen Bampton in den Cotswolds in Oxfordshire gedreht. Drehorte waren hier beispielsweise das Bampton Community Archive, das in der Rolle des Downton Cottage Hospitals zu sehen war. Dort erhält man neben Souvenirs auch eine Downton Abbey Movie Map. Überhaupt ist die Straße Church View die wichtigste Kulisse für die Dorfszenen. Auch die Häuser für die fiktiven Pubs, Grantham Arms und The Dog & Duck, und das Postgebäude stehen hier. Die St. Mary’s Church verwandelte sich für viele Hochzeiten und Beerdigungen der Serie in St. Michael and All Angels. Wer noch nicht alle Staffeln gesehen hat, sollte beim Betreten des Friedhofes aufpassen. Die Filmgräber könnten mehr über die Handlung verraten, als man wissen möchte… Neben der Kirche befindet sich auch das Churchgate House, dessen Außenkulisse als Isobel Crawley’s (Penelope Wilton) Haus zu sehen ist. In der West Ox Arts Gallery sind Kostüme der Serie ausgestellt.

St. Mary's Church, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

St. Mary’s Church, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

St. Mary's Church, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

St. Mary’s Church, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

St. Mary's Church als Kirche von Downton, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

St. Mary’s Church als Kirche von Downton, Bampton, Oxfordshire, England © Andrea David

Weitere „Downton Abbey”-Drehorte: Als Branson (Allen Leech) und Lady Sybil in der zweiten Staffel zusammen durchbrennen, kommen sie im Swan Inn, einem Boutique Pub in Swinbrook, ebenfalls in Oxfordshire, unter. In Staffel drei sitzt John Bates (Brendan Coyle) wegen Mordes im Gefängnis von York. Es handelt sich jedoch um Lincoln Castle, das einige Stunden südlich von York liegt und zudem die Heimat eines der vier noch erhaltenen Exemplare der Magna Carta aus dem Jahr 1215 ist. Das Duneagle Castle, als Sitz von Lady und Lord Flincher in der Weihnachtsfolge der dritten Staffel („A Journey to the Highlands”) zu sehen, ist in Wahrheit das Inveraray Castle in Schottland. In der vierten Staffel dient das Lancaster House in London als Buckingham Palace, wo Lady Rose (Lily James) am Hof vorgestellt wird.

Inveraray Castle, Schottland © Andrew Pickett, VisitBritain

Inveraray Castle, Schottland © Andrew Pickett, VisitBritain

Einer der gefragtesten Drehorte Nordenglands ist das Alnwick Castle, Herrschaftssitz des Dukes von Northumberland, etwa 45 Minuten nördlich von Newcastle upon Tyne. Bereits seit den 50ern hatte das Schloss mehrere Auftritte in verschiedenen Kino- und Fernsehproduktionen, darunter „Transformers 5: The Last Knight”, „Robin Hood” oder „Harry Potter”. In „Downton Abbey” ist die Schlossanlage als Brancaster Castle in zwei Weihnachtsepisoden zu sehen.

„Downton Abbey” Drehort, Alnwick Castle, Northumberland © Andrea David

Zum Start des Kinofilms wartet Lady Carnarvon noch mit einer besonderen Überraschung für die Downton-Abbey-Fans auf: Am 1. Oktober 2019 um 13 Uhr gibt es nun die Möglichkeit über Airbnb ein Privatzimmer für 2 Personen direkt im Highclere Castle zu buchen. Es ist eine einmalige Gelegenheit, denn die Übernachtung für 168 Euro inklusive Dinner und Frühstück ist nur für den 26. November 2019 möglich.

 

Linktipps:
Highclere Castle
Lady Carnarvon’s Blog
Alnwick Castle

Übernachten:
The Carnarvon Arms
London Lodge
Swan Inn

Touren:
Downton Abbey Tagestour ab London
Downton Abbey Kleingruppen-Tagestour ab London

„Downton Abbey” für Zuhause:
Die komplette Serie auf DVD oder Blu-ray
„Downton Abbey” Soundtrack
„Downton Abbey” Malbuch
Begleitbuch: Hinter den Kulissen von „Downton Abbey”

Verwandte Artikel:
Südengland - Ein Königreich für Filmfans
London für Filmfans

Der Beitrag Downton Abbey erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Filmkulisse Hawaii – Die schönsten Drehorte auf Oʻahu

$
0
0

Rechts und links von mir erheben sich die geriffelten grünen Bergrücken, die aussehen, als gehörten sie selbst zu gewaltigen, schlafenden Urzeittieren. Bei diesem herrlichen Anblick springt bei mir sofort der passende Soundtrack im Kopf an und ich habe John Williams Jurassic Park Theme in Endlosschleife im Ohr.

Als 1993 die Dinosaurier in „Jurassic Park“ die Kinos eroberten, saß ich als Teenager staunend vor der Leinwand. Zu sehen, wie Multimilliardär John Hammond auf der fiktiven Insel Isla Nublar einen Erlebnispark voller echter Dinosaurier plant, gehört definitiv zu meinen schönsten frühen Kinoerinnerungen. Kein Wunder also, dass ich schon lange davon träumte auch einmal diese spektakulär exotische Landschaft mit eigenen Augen zu sehen, wenn auch ohne Saurier. Und nun war ich endlich da!

 

Filmtour auf der Kualoa Ranch

Das Jurassic Valley, in dem ich mich gerade befinde, ist in Wahrheit das Ka’a’awa Valley und liegt inmitten der Kualoa Ranch, einem privaten Anwesen im Nordosten der hawaiianischen Insel Oʻahu. Die 1850 errichtete und bis heute familiengeführte Ranch ist ein erfahrener Profi unter den Filmkulissen und für Filmfans daher ein Muss, wenn man schon mal auf der Insel ist. Neben „Jurassic Park“ und „Jurassic World“ diente die Ranch auch unter anderem als Drehort in „Godzilla“, „50 erste Dates“, „Jumanji“ sowie in den TV-Serien „Magnum“, „Lost“ und „Hawaii Five-0“, die das Bild Hawaiis über Generationen prägten.

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O'ahu

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Requisiten aus "Lost", Kualoa Ranch, O'ahu

Requisiten aus „Lost”, Kualoa Ranch, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Die Kualoa Ranch erstreckt sich über 1.600 ha und um das Areal zu erkunden gibt es die unterschiedlichsten Touren, bei denen man Mal mit dem Pferd, mit dem Bus, mit dem Quad, mit dem Kayak oder sogar per Zipline unterwegs ist. Für Cineasten gibt es eigens eine Movie Bus Tour sowie eine Premium Movie Tour, die etwas länger dauert und noch mehr Stopps an einzelnen Locations beinhaltet. Ich empfehle letztere, da man hier auch das Gehege des Indominus Rex aus „Jurassic World“ besichtigen kann.

Movie Tour auf der Kualoa Ranch

Movie Sites Tour auf der Kualoa Ranch, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Drehort Jurassic World, Kualoa Ranch, O'ahu

Set aus „Jurassic World”, Kualoa Ranch, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Bei beiden Touren kommt man jedoch ins Tal mit dem berühmten umgestürzten Baum aus „Jurassic Park“, unter dem Dr. Alan Grant (Sam Neill) und Hammonds Kinder Schutz suchten, den riesigen Fußstapfen aus der Anfangsszene von „Godzilla“ (1998) und dem knochenübersäten Set aus „Kong: Skull Island“.

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O'ahu

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O'ahu

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O'ahu

Jurassic Valley, Kualoa Ranch, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Natürlich hat Oʻahu auch außerhalb der Kualoa Ranch viele Drehorte bekannter Filme und Serien zu bieten. Vor allem für „Lost“-Fans gibt es auf Oʻahu eine ganze Fülle an Locations zu entdecken. Hier wurden nämlich nicht nur die Szenen, die auf der geheimnisvollen Insel spielen, gedreht, sondern auch für die Schauplätze wie Sydney, Los Angeles und sogar Korea fand man hier die passenden Kulissen. So schlüpft das Hawaii Convention Center in Honolulu in die Rolle des Flughafens von Sydney, die Sacred Hearts Academy dient als Set für die Schlussszene, die in Los Angeles spielt, und der buddhistische Byodo-In-Temple, wird zur Hochzeitslocation von Jin und Sun.

Byodo-In Tempel, O'ahu

Byodo-In Tempel, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Der Tempel wurde 1968 den ersten japanischen Immigranten auf der Insel gewidmet und war in der Vergangenheit schon öfter auf dem Bildschirm zu sehen, wie in der Kult-Serie „Magnum“. Er ist eine maßstabsgetreue Nachbildung des Tempels in Uji Japan und wurde komplett ohne Nägel erbaut. Der Standort des Tempels ist das Valley of the Temples, die letzte Ruhestätte für viele Verstorbene aus Hawaii, mit den Koolau Mountains im Hintergrund.

Byodo-In Tempel, O'ahu

Byodo-In Tempel, O’ahu, Hawaii © Andrea David

 

Drehort-Roadtrip bei Kailua

Meine nächste Station ist Kailua, im Süden der Windward Coast, von wo aus ich den Südosten Oʻahus erkunden möchte. Der Ort war früher der Sitz hawaiianischer Könige und bedeutet „zwei Meere“. Nicht wundern: In Kailua gibt es keine Hotels, aber dafür jeden Menge B&Bs und Ferienhäuser, einige direkt am Strand. Insgesamt geht es hier gemächlicher zu als am bekannten Waikiki Beach.

Kalanianaole Highway, O'ahu

Roadtrip auf dem Kalanianaole Highway, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Von Kailua aus starte ich in Richtung Waimanalo Bay, wo sich am Kalanianaole Highway das berühmte Robin’s Nest aus „Magnum“ befand. Die Villa selbst steht leider nicht mehr und das Grundstück befindet sich in Privatbesitz. Etwas Magnum-Feeling bekommt man jedoch im Naturpool, den man bei Ebbe über den Kaiona Beach Park erreichen kann. Weiter über den Kalanianaole Highway, oder auch Highway 72, erreicht man in ein paar Autominuten den Makai Reseach Pier, auf dem sich eine Meeresforschungsstation befindet. Hier befanden sich die Kulissen für das Fährterminal der Isla Nublar in „Jurassic World“.

Makai Research Pier, O'ahu

Makai Research Pier, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Wer Lust auf eine kleine Wanderung entlang der Küste hat, dem empfehle ich den Makapu‘u Point Lighthouse Trail an meinem nächsten Stopp. Der Weg ist mittlerweile geteert und auch in Sneakers machbar. Da es stellenweise recht steil hinaufgeht, ist es jedoch ratsam sich hier schon in den Morgenstunden und nicht erst in der Mittagshitze auf den Weg zu machen. Bei klarer Sicht sieht man bis zu den Nachbarinseln Molokaʻi, Lānaʻi und Maui (und zwischen November und April kann man hier sogar Buckelwale beobachten).

Makapu‘u Point Lighthouse Trail, O'ahu

„Lost” Drehort am Makapu‘u Point Lighthouse Trail, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Und ein Drehort befindet sich auf der Wanderstrecke natürlich auch: In „Lost“ zeigt Ben hier Sawyer, dass es noch eine zweite Insel, für die Serie per CGI erstellt, gibt und am gleichen Ort wurde ein paar Staffeln später auch Jacobs Leuchtturm errichtet. Die genaue Stelle ist nicht so leicht zu finden, da man den kleinen Pfad dahin leicht übersieht. Mein Tipp: Nachdem der Weg nach etwa der Hälfte der Strecke eine große Biegung macht, führt wenig später ein kurzer Weg rechts Richtung Küste. Wer dort dann den markanten Felsen entdeckt, ist richtig.

Wave Watching am Sandy Beach Park, O'ahu

Wave Watching am Sandy Beach Park, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Nach einer Pause am Sandy Beach - dort kann man herrlich Wellen und Surfer beobachten - erreiche ich das Halona Blowhole, an dem, je nachdem wie stark der Wellengang ist, eine bis zu neun Meter hohe Wasserfontäne nach oben spritzt. Entstanden ist das Blowhole, als sich hier vor Jahrtausenden bei einem Vulkanausbruch unterirdische Lavaröhren gebildet haben, durch die nun das Wasser strömt und wie ein Geysir in die Höhe schießt. Bei diesem Naturschauspiel könnte ich stundenlang zusehen.

Halona Blowhole, O'ahu

Halona Blowhole, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Direkt daneben befindet sich die Halona Bucht und der gleichnamige Strand, der übrigens auch Eternity Beach genannt wird, seit hier 1953 der Filmklassiker „From here to Eternity“ mit Deborah Kerr und Burt Lancaster gedreht wurde. Zum Schauplatz wurde die Bucht außerdem auch in „Jurassic World“, „Lost“ und „50 erste Dates“ mit Adam Sandler und Drew Barrymore.

Halona Bucht, O'ahu

Halona Bucht, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Ein ähnlich beliebter Drehort ist auch der nächste felsige Spot: die von Lava bizarr geformte Küste am Lanai Lookout. Hier wähnte sich sogar schon Jack Sparrow (Johnny Depp) in der Karibik in „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten”. Achtung: Bei starker Tide sind hier unglaubliche Kräfte am Werk, die man nicht unterschätzen sollte.

Drehort Lanai Lookout, O'ahu

Drehort „Fluch der Karibik”, Lanai Lookout, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Schlusslicht meiner Südostrunde ist die Hanauma Bay, die vor allem durch den Film „Blaues Hawaii“ bekannt wurde. Nachdem Elvis Presley hier 1961 den Song „No more“ zum Besten gibt, wurde die Bucht, die aus einem erloschenen Vulkankrater entstand, zu einem der Hauptreiseziele Oʻahus. Um speziell das Korallenriff zu schützen, gibt es heute vor Zutritt zum Strand für alle Besucher einen kurzen Infofilm über die zu beachtenden Verhaltensregeln, wie z.B. einem Rauchverbot. Im kleinen Shop am Eingang erhält man übrigens auch eine „reef friendly“ Sonnencreme.

Drehort „Blaues Hawaii”, Hanauma Bay, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Hanauma Bay, O'ahu

Hanauma Bay, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Der von Palmen gesäumte Strand ist wunderschön, doch auch trotz der begrenzten Parkplätze und einem Eintrittspreis von 7,50 Dollar ist die Bucht gut gefüllt mit Schnorchlern und Badegästen. Ich empfehle einen Besuch gleich früh am Morgen oder dann am späteren Nachmittag, wenn die Tagesgäste aus Honolulu langsam wieder in ihre Hotels zurückkehren. Dienstags kann sich das Riff erholen: Die Bucht ist dann komplett geschlossen.

 

Filmreife Wellen und ein Wasserfall

Bei einem Besuch auf Oʻahu darf natürlich der North Shore nicht fehlen. Das Surfermekka rund um die Waimea Bay wartet im Winter mit gigantischen, bis zu 10 Meter hohe Wellen auf. Die Riesenwellen wurden filmisch unter anderem in „Gefährliche Brandung“ mit Patrick Swayze und Keanu Reeves verewigt. Die flacheren Wellen im Sommer sind gut für Surfeinsteiger geeignet. Mich begeistern an den Stränden im Norden vor allem die Meeresschildkröten, die hier an Land kommen, um Seegras zu fressen. Bitte beachten: Um die Tiere nicht zu stören, sollte man mindestens drei Meter Abstand zu ihnen halten.

Meeresschildkröte am North Shore, O'ahu

Meeresschildkröte am North Shore, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Die meistgenutzte Filmlocation in dieser Gegend dürfte das Waimea Valley sein, zumindest legen dies die zahlreichen Filmplakate am Eingang nahe. Darunter befinden sich viele Komödien wie „Ich, Du und der Andere“, „George – Der aus dem Dschungel kam“, „Er ist zu jung für Dich!“ und „Mädelstrip“, aber auch bekanntere Produktionen wie „Die Tribute von Panem – Catching Fire“, „Jumanji“ und wiederum „Lost“.

Filme im Waimea Valley, O'ahu

Filme im Waimea Valley, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Waimea Valley, O'ahu

Waimea Valley, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Zu den Waimea Falls benötigt man über geteerten Weg etwa eine halbe Stunde durch das Tal bis zum Wasserfall. An den Waimea Falls darf man sogar baden, wie auch schon Kate und Swayer in „Lost“, die dort unter Wasser einen Koffer aus dem Flugzeug gefunden haben. Tauchen sollte man dort jedoch nicht. Auf dem Weg gibt es eine tolle Pflanzenwelt zu entdecken sowie die typischen Hütten, in denen man früher in Hawaii gelebt hat.

Waimea Falls, O'ahu

„Lost” Drehort, Waimea Falls, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Für zwei weitere „Lost“-Drehorte zieht es mich weiter in den Westen der Insel: Der feinsandige Mokuleia Beach diente als Schauplatz für die Bruchlandung des Oceanic Airlines Fluges 815 in der ersten Staffel. Nur fünf Autominuten sind es von hier bis zum YMCA Camp Erdman, einem Ferienlager für Jugendliche, das in der Serie die Rolle von Dharmaville übernahm. Wer möchte kann sich dort umsehen, man sollte sich jedoch vorher unbedingt an der Rezeption anmelden und ein Besucherbändchen holen.

Mokuleia Beach, O'ahu

Mokuleia Beach, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Drehort YMCA Camp Erdman, O'ahu

Drehort YMCA Camp Erdman, O’ahu, Hawaii © Andrea David

 

Mit Magnum zur Isla Nublar

Ein ganz besonderes Highlight habe ich mir für den Schluss der Reise aufgehoben: Direkt am mondänen Turtle Bay Resort, das Hotel und der dortige Banyan Tree werden selbst regelmäßig als Drehort genutzt, wartet ein kultiger Hubschrauber auf mich, um Oʻahu von oben zu erleben: Mit Paradise Helicopters geht es für mich in einer originalgetreuen Replik des „Magnum“ Choppers in die Luft. Die Herausforderung für mich: Wir fliegen ohne Türen!

Helikopterflug mit dem "Magnum" Chopper, O'ahu

Helikopterflug mit dem „Magnum” Chopper, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Helikopterflug mit dem "Magnum" Chopper, O'ahu

Helikopterflug mit dem „Magnum” Chopper, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Fünf Minuten lang bereue ich den Doors-off-Flug, der sich zunächst nicht mit meiner Höhenangst verträgt, doch dann staune ich nur noch über den Ausblick. Mein Pilot auf der Valleys & Waterfall Tour ist Josh Lang, der selbst schon in vielen Filmproduktionen als Stuntman mitgewirkt hat. Er kennt sich jedoch auch insgesamt sehr gut mit der Insel aus und liefert zu allen wichtigen Spots Oʻahus, die von oben nochmal weitaus beeindruckender wirken, die nötigen Hintergrundinfos. Darunter Pearl Harbour, der Stairway to Heaven, die Dole Plantage oder das Polynesian Cultural Center.

Helikopterflug mit dem „Magnum” Chopper, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Pearl Harbour von oben

Pearl Harbour, Helikopterflug mit dem „Magnum” Chopper, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Helikopterflug mit dem "Magnum" Chopper, O'ahu

Helikopterflug mit dem „Magnum” Chopper, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Bei der Tour ist auch eine Landung am Eden Point auf der Kualoa Ranch inkludiert.

Helikopterflug mit dem "Magnum" Chopper, O'ahu

Helikopterflug mit dem „Magnum” Chopper, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Helikopterflug mit dem "Magnum" Chopper, O'ahu

Helikopterflug mit dem „Magnum” Chopper, O’ahu, Hawaii © Andrea David

Als wir mit dem Hubschrauber in das mir schon vertraute Jurassic Valley einbiegen, höre ich statt Joshs Stimme plötzlich die Jurassic Park Musik über die Kopfhörer. Dieser Gänsehaut-Moment ist definitiv das Highlight meiner Filmreise durch Oʻahu, wenn nicht aller meiner Filmreisen überhaupt. Und hätte es die Musik nicht auf die Ohren gegeben, mein Kopf hätte die Platte sicher wieder ganz automatisch aufgelegt.

 

 

Mietwagen (Werbung):

Das passende Inselauto habe ich bei Sunny Cars gemietet.
Der Jeep Wrangler war der perfekte Begleiter für meine Filmtour, hat doch auch schon John Hammond in „Jurassic Park“ mit seinen allerersten Parkbesuchern in diesem Fahrzeug nach Dinosauriern Ausschau gehalten. Und auch am Sandy Beach Park hat der Wagen mich im tiefen Sand nicht im Stich gelassen. Ich empfehle auf jeden Fall, einen Mietwagen für Oʻahu zu nehmen, um auch die Ecken abseits der üblichen Touristenrouten erkunden zu können.

Mein Mietwagen von Sunny Cars: Jeep Wrangler © Andrea David

 

Hotels auf O’ahu:

Turtle Bay Resort
Imperial Hawaii Resort at Waikiki
North Shore Haleiwa Home

Turtle Bay Resort

Hotel im Norden von O’ahu: Turtle Bay Resort © Andrea David

 

Empfohlene Touren:

Hollywood Movie Site Tour auf der Kualoa Ranch
Helikopter Touren ab Turtle Bay Resort
Pearl Harbor & USS Arizona Memorial Tour ab Waikiki
Schnorcheln in der Hanauma Bay
Polynesisches Kulturzentrum mit Ali’i Luau-Paket
Tages-Rundtour auf Oʻahu

 

Offenlegung: Bei meiner Recherchereise auf Oʻahu wurde ich von Sunny Cars mit einem passenden Mietwagen unterstützt.

Der Beitrag Filmkulisse Hawaii – Die schönsten Drehorte auf Oʻahu erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Der Joker in New York

$
0
0

Filmstart: 10. Oktober 2019

Das Drama „Joker“ von Regisseur Todd Phillips erzählt die Ursprungsgeschichte des berühmt-berüchtigten Batman-Widersachers, dessen Rolle eindringlich von Joaquin Phoenix porträtiert wird: Arthur Fleck kämpft vergeblich darum, in Gotham City seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Er versucht sich als Stand-up-Comedian, findet jedoch schnell heraus, dass jeder Scherz stets auf seine Kosten geht. Gefangen in einer Abwärtsspirale aus Gleichgültigkeit und Grausamkeit trifft Arthur eine Fehlentscheidung nach der anderen, was zu einer Kettenreaktion von eskalierenden Ereignissen und schließlich seiner Transformation zum Joker führt.

 

Gotham City und die Joker-Treppe

Todd Phillips war es äußert wichtig, für den Film authentische Drehorte zu finden, da die Umgebung in der sich Arthur bewegt, viel über sein Leben, seinen Alltag aussagen sollte. Dafür arbeitete er eng mit Produktionsdesigner Mark Friedberg zusammen, der wie er in New York City aufgewachsen ist. Im benachbarten Newark baute man das Set für den Hauptplatz Gothams auf. Für die passenden Murals rundherum wurde eigens der lokale Graffiti-Künstler Malcolm A. Rolling engagiert.

Joker Drehorte New York

© Niko Tavernise / 2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved

Die Arbeiterviertel Highbridge und Kingsbridge in der Bronx, dem nördlichsten Stadtbezirk in New York City, dienten im Film schließlich als Kulisse für Arthurs Wohngegend. Auch wenn die Kriminalitätsrate der Bronx längst nicht mehr so hoch ist wie in den 80ern, gilt das strukturschwache Viertel stellenweise immer noch als sozialer Brennpunkt. Das sollte man sich vor Augen halten, wenn man sich dort selbst auf die Spuren des „Joker“ machen möchte.

Joker-Treppe, New York

© Niko Tavernise / 2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved

Die Treppe, die durch den „Joker“ bereits große Berühmtheit erlangte und mittlerweile auch von Touristen frequentiert wird, verbindet als West 167th Street die Anderson Avenue mit der Shakespeare bzw. Jerome Avenue. Von der Haltestelle 167th Street sind es nur etwa fünf Minuten Fußweg zu den jetzt schon ikonischen 131 Stufen.

© Niko Tavernise / 2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved

Mit der New Yorker U-Bahn, die die Bronx meist als Hochbahn durchquert, benötigt man von Midtown Manhattan etwa 30 bis 40 Minuten Fahrzeit. Der Bahnhof 170th Street Station ist ebenfalls im Film zu sehen.

 

Brooklyn und weitere Drehorte

Das Äußere des Arkham State Hospitals ist in Wahrheit das Brooklyn Army Terminal in Sunset Park. Der Komplex wurde 1918 gebaut und ab dem Zweiten Weltkrieg bis in die 60er Jahre vom Militär für Transporte von Material und Personen nach Europa genutzt. Von hier aus reiste auch Elvis Presley 1958 zu seinem Militärdienst nach Westdeutschland. Das Terminal wurde 1981 an die Stadt New York verkauft und wird heute als Industriepark genutzt. Das New York Wassertaxi verbindet das Terminal in Brooklyn mit Manhattan und Queens.

Nicht wundern: Für den Film wurden dem Brooklyn Army Terminal noch einige Stockwerke digital hinzugefügt, so dass es in „Joker“ noch größer erscheint. Die Innenaufnahmen für das Krankenhaus entstanden in Harlem’s Metropolitan Hospital. Dort wurden auch die Szenen gedreht, in denen Arthur als Clown in einem Kinderkrankenhaus auftritt.

© Niko Tavernise / 2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved

Wiederum in Brooklyn fanden für „Joker“ auch Dreharbeiten im sagenumwobenen Kings Theater statt. Der Filmpalast öffnete 1929 seine Türen und musste in den letzten Jahren renoviert werden. Für den Film übernahm das Kino die Rolle der Wayne Hall.

© Niko Tavernise / 2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved

Arthur findet sein erstes Publikum als Stand-up-Comedian im kultigen Comedy Club Dangerfield’s in Manhattans Upper East Side. Weitere „Joker“-Drehorte befinden sich in Jersey City und Los Angeles.

 

Tourtipps:
Tour ab Manhattan: Bronx, Queens & Brooklyn
Halbtagestour zu Drehorten aus Film & TV
Die besten Sehenswürdigkeiten in New York
NYC Explorer Pass

Verwandte Artikel: New York wie im Film

Der Beitrag Der Joker in New York erschien zuerst auf Filmtourismus.de.


Meine Highlights in Dallas

$
0
0

Dieser Beitrag enthält Werbung.

 

Mit der Serie „Dallas“ wurde in den 80ern Fernsehgeschichte geschrieben und der Besuch auf der legendären Southfork Ranch gehört definitiv immer noch zu den schönsten Erlebnissen meiner ganzen Drehortreisen. Meinen ausführlichen Bericht dazu sowie ein Interview mit den Schauspielern findet ihr hier.

Aber Dallas ist natürlich weit mehr als die Heimat der Ewings, daher stelle ich euch fünf Highlights vor, die ihr bei einer Reise nach Dallas auf keinen Fall verpassen solltet:

 

1. Basketball im American Airlines Center

Der berühmteste Deutsche in Dallas ist ohne Frage Dirk Nowitzki. Er spielte 21 Jahre für die Dallas Mavericks und beendete dieses Jahr nach über 1.500 NBA-Spielen seine Karriere als aktiver Spieler. Einmal live die Stimmung bei einem Basketballspiel im American Airlines Center mitzuerleben, ist dennoch immer noch ein unvergessliches Erlebnis. Und mit Maxi Kleber spielt übrigens immer noch ein Würzburger im Team der Mavs.

Die Basketballer teilen sich das American Airlines Center mit den Eishockey-Profis der Dallas Stars. In beiden Hallen ist Platz für etwa 20.000 Besucher. Wenn gerade kein Spiel ansteht, finden dort auch regelmäßig Konzerte statt.

Tipp für Nowitzki-Anhänger: Im Fanshop des American Airlines Centers gibt es zahlreiche Nowitzki-Souvenirs zu kaufen. Und gleich in der Nähe des Stadions hat die Stadt zu Ehren der deutschen Basketball-Legende einen Teil der Olive Street in Nowitzki Way umbenannt.

American Airlines Center
2500 Victory Avenue, Dallas

 

American Airlines Center, Dallas

Beim Spiel der Dallas Mavericks im American Airlines Center, Dallas © Andrea David

American Airlines Center, Dallas

American Airlines Center, Dallas © Andrea David

 

2. Blick vom Reunion Tower

Zu jeder Stadterkundung gehört meiner Meinung nach auch der Blick von oben. In Downtown Dallas bietet diesen am besten der Reunion Tower, das Wahrzeichen der Stadt. Schon die Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitsaufzug ist ein Erlebnis für sich, da eine Seite den Blick nach draußen freigibt.

Von oben hat man eine großartige Aussicht über die Stadt und deren Wolkenkratzer. Es gibt sowohl ein Innen- als auch ein Außendeck. Die kugelförmige Spitze des 171 Meter hohen Turms ist nachts je nach Anlass unterschiedlich beleuchtet.

Tipp für Serienfans: Der zweithöchste Wolkenkratzer, der Renaissance Tower, den man gut von hier oben sehen kann, diente in „Dallas“ als Bürogebäude der fiktiven Ölfirma Ewing Oil. Auf dem Reunion Tower selbst verhandelte J.R. häufig mit seinen Geschäftspartnern.

Reunion Tower
300 Reunion Boulevard E, Dallas

 

Reunion Tower, Dallas

Reunion Tower, Dallas © Andrea David

Blick vom Reunion Tower, Dallas

Blick auf die Skyline mit „Ewing Oil” vom Reunion Tower aus, Dallas © Andrea David

 

3. Flanieren im Bishop Arts District

Mein Lieblingsviertel in Dallas ist das Bishop Arts District, eine schöne Gegend, um durch die Geschäfte zu stöbern und Essen zu gehen. In den letzten Jahren haben sich hier viele kleine Boutiquen, Bars, Cafés und Restaurants angesiedelt.

Statt großer Modeketten findet man hier unabhängige Läden, die Gastronomie setzt vor allem auf Hausgemachtes und regionale Produkte. Die Devise des Viertels lautet nicht umsonst: „Shop local. Eat local. Live local.“ Das Kessler Theater im Art-déco-Stil präsentiert Livemusik lokaler Künstler und Bands.

Zu einem Dallas-Besuch gehört natürlich auch der Besuch eines Grillrestaurants. Ich empfehle im Bishop Arts District beispielsweise das Lockhart Smokehouse BBQ, 400 West Davis Street.

Tipp für Filmfans: Das 1931 eröffnete Texas Theatre zeigt statt aktuellen Blockbustern alte Kultfilme, die sonst nicht mehr auf der großen Leinwand laufen.

Bishop Arts District
419 North Bishop Ave, Dallas

 

Bishop Arts District, Dallas

Bishop Arts District, Dallas © Andrea David

Bishop Arts District, Dallas

Bishop Arts District, Dallas © Andrea David

 

4. Besuch des Sixth Floor Museums

Am 22. November 1963 erlangte Dallas mit dem Attentat auf den US-Präsidenten John F. Kennedy traurige Berühmtheit. Am Tatort neben dem Dealey Plaza erinnern heute noch weiße Markierungen an die Tragödie.

Gleich daneben, im ehemaligen Texas School Book Depository, von wo aus die tödlichen Schüsse des mutmaßlichen Attentäters Lee Harvey Oswald fielen, befindet sich heute in den oberen Etagen das sehenswerte Sixth Floor Museum. Die Geschehnisse der Kennedy-Ermordung sowie die zahlreichen Verschwörungstheorien, die sich um das Attentat ranken, werden anhand von Original-Exponaten, Filmen und Texten sorgfältig aufgearbeitet.

Tipp: Das John F. Kennedy Memorial befindet sich unweit des Museums an der Main Street. Das Denkmal ist von hohen Betonmauern umgeben und symbolisiert eindringlich den immensen Verlust, den man auf der ganzen Welt nach der Ermordung des Präsidenten empfand. Mit den schalldichten Wänden ist es als Platz der Meditation gedacht.

Sixth Floor Museum
411 Elm Street, Dallas

 

Sixth Floor Museum, Dallas

Tatort des JKF Attentats, Sixth Floor Museum, Dallas © Andrea David

Sixth Floor Museum, Dallas

Shop im Sixth Floor Museum, Dallas © Andrea David

 

5. Line Dance im Round-Up Saloon

Das Nachtleben hat mir besonders gut am Strip on Cedar Springs mit dem legendären Round-Up Saloon gefallen. Von außen sieht der Saloon modern aus, wie die anderen Bars am Strip. Aber innen entfaltet er seinen ganz eigenen Charme und eine durch und durch herzliche Atmosphäre.

Die Country-Bar, die es schon seit über 35 Jahren gibt, ist vor allem in der schwulen Szene beliebt, aber man befindet sich hier inmitten eines bunten Mix an Gästen. Auch auf der riesigen Tanzfläche ist jeder beim gemeinsamen Line Dance willkommen.

Tipp für alle, die noch Nachhilfe im Line Dance benötigen: Unter der Woche kann man im Round-Up Saloon an speziellen Dance Lessons teilnehmen. Also Cowboy Boots an und los!

Round-Up Saloon
3912 Cedar Springs Road, Dallas

 

Round-Up Saloon, Dallas

Round-Up Saloon, Dallas © Andrea David

 

Linktipp: Mehr Informationen über Dallas und Texas

Tourtipps:
Privater Flughafentransfer von Dallas / Fort Worth
JFK-Tour und Sixth Floor Museum
Stadttour Dallas im Van
Tour zur Southfork Ranch ab Dallas

Verwandter Artikel:
Dallas - Zu Besuch bei den Ewings

 

Offenlegung: Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Travel Texas Kampagne.

Der Beitrag Meine Highlights in Dallas erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Last Christmas

$
0
0

Filmstart: 14. November 2019

Inspiriert von der Musik von Superstar George Michael entstand, unter der Regie von Paul Feig und nach dem Drehbuch von Emma Thompson („Tatsächlich…Liebe“) und Bryony Kimmings, die romantische Komödie „Last Christmas“, in der Emilia Clarke („Game Of Thrones“) und Henry Golding in den Hauptrollen brillieren. Der Film wurde komplett in Großbritannien gedreht. Zu sehen sind dabei einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Londons, aber auch ein paar versteckte Ecken:

Die Dreharbeiten begannen im Covent Garden, in dessen berühmten Gewölbegang die Filmemacher Santas Weihnachtsladen zum Leben erweckten.

© 2019 Universal Studios

Über die magische Kulisse des weihnachtlichen Londons sagt Paul Feig: „Ich komme seit Jahren hierher und liebe es einfach. Diese Stadt hat etwas, das mich glücklich macht. Ich wollte alle meine Lieblingsplätze in London zeigen, aber auch, wie vielfältig die Stadt ist. Wir alle kennen die Regent Street, Covent Garden, The Strand.… aber mit der Electric Avenue oder Brick Lane sieht es schon wieder anders aus. Ich denke, unser Film zeigt dem Rest der Welt einige der schönsten Seiten der Stadt. Wer sich den Film ansieht und danach nicht nach London reisen will, muss verrückt sein.“

YouTube Video

Covent Garden nordwestlich von The Strand in Westminster gelegen, war über 300 Jahre lang der wichtigste Obst-, Blumen- und Gemüsemarkt der Metropole. Ursprünglich war Covent Garden ein Klostergarten im Besitz der Benediktinermönche von Westminster. Später, als London und Westminster am Nordufer der Themse immer weiter zusammenwuchsen, wurde die Marktfläche vom Earl of Bedford umgestaltet: In den 1630er-Jahren entstand ein Wohngebiet nach dem Vorbild großer italienischer Piazzas. Der Platz war der erste seiner Art in London.

© 2019 Universal Studios

St. Mary’s Church auf dem Wyndham Place diente als Außenbereich des Obdachlosenheims St. Jude’s, in dem Tom arbeitet und in dem Kate ihre Stimme wiederfindet. Auch das Weihnachtskonzert wurde dort gefilmt. Erbaut wurde die Kirche am unteren Ende des Bryanston Square in den Jahren 1823 und 1824. Das denkmalgeschützte Gebäude mit dem steinernen Portikus und dem charakteristischen Turm kostete seinerzeit rund 19.955 Pfund, was heute etwa 1,8 Millionen Euro entspricht.

© 2019 Universal Studios

Die Szene, in der Kate als Elf verkleidet zum Vorsingen erscheint und eine verheerende Niederlage hinnehmen muss, wurde im Savoy Theatre in London gedreht. Das Theater befindet sich auf The Strand im Londoner West End. Es wurde am 10. Oktober 1881 eröffnet und diente zunächst als Aufführungsort für die beliebten komischen Opern von Gilbert und Sullivan, die auch als sogenannte „Savoyer Opern“ bekannt sind. 1929 wurde das Theater umgebaut und modernisiert. Es war das erste öffentliche Gebäude der Welt, das vollständig mit Strom versorgt wurde. 1993 wurde das Savoy Theatre nach einem Brand wiederaufgebaut und steht heute unter Denkmalschutz.

Die Eröffnungsszene des Films, in der die junge Kate engelsgleich in einer wunderschön verzierten Kirche singt, entstand in der St. Sophia Cathedral, einer griechisch-orthodoxen Kirche an der Moscow Road in Bayswater. Das am 5. Februar 1882 eingeweihte Gotteshaus war lange Zeit der Lebensmittelpunkt der wohlhabenden griechischen Gemeinden, die sich insbesondere in den Stadtteilen Paddington, Bayswater und Notting Hill niedergelassen hatten.

© 2019 Universal Studios

Toms geheimer Garten, den er Kate auf ihrem ersten gemeinsamen Spaziergang zeigt, ist in Wahrheit der Phoenix Garden im Zentrum des Londoner West Ends. Die grüne Oase wurde als Rückzugsort vom Trubel des hektischen Theaterbezirks und als wichtiger Lebensraum für die städtische Tierwelt angelegt. Um die Verwaltung und den Erhalt des Gartens kümmert sich ein Freiwilligenkomitee. Phoenix Garden besteht hauptsächlich aus Pflanzen, die auch unter trockenen Bedingungen das ganze Jahr über gedeihen und der Erhaltung wildlebender Tierarten dienen.

© 2019 Universal Studios

Im Alexandra Palace wurden die Szenen auf der Eisbahn gedreht, auf der Tom und Kate vor ihrem Frozen on Ice-Probesingen Schlittschuh laufen. Der viktorianische Palast eröffnete 1873 als Erholungszentrum „The People’s Palace“ seine Pforten. Nach finanziellen Schwierigkeiten wurde 1900 die Stiftung Alexandra Park and Palace ins Leben gerufen. Die Treuhänder verpflichteten sich, den Park und das Schloss zu erhalten und „stets für die freie Nutzung und Erholung der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“. Mit seiner wunderschönen Lage, der atemberaubenden Architektur und dem Panoramablick auf London hat sich „Ally Pally“, wie er liebevoll genannt wird, einen Ruf als einer der führenden Veranstaltungsorte Londons erworben.

© 2019 Universal Studios

Die Szenen, die Kate mit ihrer Mutter beim Marktbummel zeigen, entstanden in der Leather Lane. Der Name ist irreführend, denn in der 400-jährigen Geschichte des Marktes wurde hier niemals mit Leder gehandelt. Tatsächlich geht die Bezeichnung auf den einst dort ansässigen Kaufmann Le Vrunelane zurück. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Name über „Lovrelane“ und „Liver Lane“ hin zum heute gebräuchlichen „Leather Lane“. Unweit des Juwelierviertels Hatton Garden gelegen, ist Leather Lane ein Paradies für Genießer. Der urige Wochenmarkt, der zur Mittagszeit mit zahllosen Beschäftigten aus den umliegenden Bürogebäuden bevölkert ist, gilt einer der besten der Stadt.

© 2019 Universal Studios

Weitere Drehorte in „Last Christmas“ sind die schmale Gasse Brydges Place, auch Fatman’s Squeeze genannt, die Lombard Street und das Themse-Ufer an der U-Bahn-Station Embankment.

 

Filmtrailer: Last Christmas

Verwander Artikel im Reiseblog: London für Filmfans

Der Beitrag Last Christmas erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Universal Studios Orlando

$
0
0

Orlando ist ohne Zweifel die Hauptstadt der Freizeitparks! Keine andere Stadt hat so eine Vielfalt an Parks und bietet genügend Attraktionen für einen mehrwöchigen Urlaub. Neben dem Walt Disney World Resort, mit dessen Eröffnung 1971 die Entwicklung Orlandos zur Entertainment Capital of the World einst begann, trägt vor allem auch das Universal Orlando Resort zu diesem Titel bei.

Ein kurzer Überblick: Das Universal Orlando Resort besteht aus insgesamt drei Freizeitparks, den Universal Studios Florida, den Universal’s Islands of Adventure sowie der Universal’s Volcano Bay. Bei dem letzten handelt es sich um einen Wasserpark, weshalb ich hier lediglich die beiden anderen Parks für die Filmfans vorstellen möchte:

 

Universal Studios Florida

Die Hauptattraktionen des Parks beruhen in erster Linie auf berühmten Filmreihen wie Fast & Furious, Transformers, Men in Black und Harry Potter. Dazu gibt es weitere 3D- und 4D-Rides zu Shrek, den Minions und den Simpsons.

The Simpsons Ride, Universal Studios Florida, Orlando

The Simpsons Ride, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Transformers 3D Ride, Universal Studios Florida, Orlando

Transformers 3D Ride, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Wer schnelle Achterbahnen liebt, sollte sowohl den Revenge of the Mummy Ride als auch den Hollywood Rip Ride Rockit auf dem Schirm haben. Bei letzterer kann man sogar selbst wählen, welche Musik man während der Fahrt auf den Kopfhörern haben möchte. Für kleinere Besucher, ab 90 cm Körpergröße) eignet sich dagegen der Woody Woodpecker’s Nuthouse Coaster.

Hollywood Rip Ride Rockit, Universal Studios Florida, Orlando

Hollywood Rip Ride Rockit, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Der Park ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, die teilweise nach Städten benannt und gestaltet sind, darunter New York, San Francisco und Hollywood. Im Gegensatz zu den Universal Studios Hollywood gibt es in Orlando kein Kulissengelände, auf dem regelmäßig Filme gedreht werden.

Der Park wurde jedoch als Drehort und Schauplatz für den B-Movie Sharknado 3: Oh Hell No!“ genutzt. So schwirren im Film die stürmischen Haie um die Achterbahn Rockit, in der in einer Szene sogar die deutschen SchleFaZ-Experten Oliver Kalkofe und Peter Rütten mitspielen.

Race Through New York Starring Jimmy Fallon, Universal Studios Florida, Orlando

Race Through New York Starring Jimmy Fallon, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Hauptdarsteller Ian Ziering, bekannt durch die Serie „Beverly Hills, 90210“, ist im Film außerdem vor dem Twister Ride zu sehen. Dieser wurde jedoch 2017 durch die neue Attraktion „Race Through New York Starring Jimmy Fallon“ ersetzt. Leicht wiederzuerkennen ist dagegen der Hai in der San Francisco Sektion des Parks.

Der Weiße Hai, Universal Studios Florida, Orlando

Der Weiße Hai, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Die frühere Attraktion zu „Der weiße Hai“, die es in den Universal Studios Hollywood immer noch gibt, musste allerdings in Orlando dem Ausbau der Wizarding World of Harry Potter weichen, die sich mittlerweile bis zum Schwesternpark Universal’s Islands of Adventure erstreckt.

The Wizarding World of Harry Potter, Universal Studios Florida, Orlando

The Wizarding World of Harry Potter, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Beinahe wäre auch eine weitere Kultattraktion dem berühmten Zauberlehrling zum Opfer gefallen. Doch es war schließlich Buchautorin J.K. Rowling selbst, die verhinderte, dass der Zug aus „Zurück in die Zukunft 3“ in einen Hogwarts Express umgestaltet wurde. Und so kann man die Zeitreiselok immer noch in ihrem ursprünglichen Look in der Springfield Sektion des Parks samt DeLorean bewundern.

Zug aus "Zurück in die Zukunft", Universal Studios Florida, Orlando

Zug aus „Zurück in die Zukunft”, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Eine Attraktion, die Gott sei Dank ebenfalls über die Jahrzehnte erhalten geblieben ist, jedoch leicht übersehen werden kann, ist der E.T. Ride in der Woody Woodpecker’s KidZone. Zur legendären Filmmusik hebt man hier mit Fahrrädern Richtung Mond ab und wirft auch einen Blick auf E.T.‘s idyllischen Heimatplaneten. Diese Fahrt hat neben den vielen 3D und 4D Rides im Park ihren ganz eigenen Charme und gehört für mich klar zu den Must Dos für Filmnostalgiker.

E.T. Adventure, Universal Studios Florida, Orlando

E.T. Adventure, Universal Studios Florida, Orlando © Andrea David

Wer sich gerne gruselt, sollte einen Besuch des Parks im September oder Oktober einplanen. Dann sind in den Universal Studios Florida die Halloween Horror Nights. Das ganze Jahr über finden immer wieder verschiedene Paraden im Park statt, die Uhrzeit erfährt man am Parkeingang.

 

Universal’s Islands of Adventure

Direkt angrenzend an die Universal Studios Florida eröffneten 1999 die Universal’s Islands of Adventure. Der Fokus liegt hier zwar weniger auf einzelnen Filmproduktionen, dennoch befinden sich auch hier viele Attraktionen, die von bekannten Filmen bzw. deren Charakteren inspiriert sind.

Universal's Islands of Adventure, Orlando

Universal’s Islands of Adventure, Orlando © Andrea David

The Amazing Adventures of Spider-Man, Universal's Islands of Adventure, Orlando

The Amazing Adventures of Spider-Man, Universal’s Islands of Adventure, Orlando © Andrea David

So gehören zu den Highlights des Parks beispielsweise die wilde Achterbahnfahrt The Incredible Hulk Coaster, die Flussfahrt durch Jurassic Park, der Skull Island Ride, The Amazing Adventures of Spider-Man, die Toon Lagoon sowie natürlich ein Besuch in Hogwarts, dem zweiten Teil der Wizarding World of Harry Potter.

Hogwarts, The Wizarding World of Harry Potter, Universal's Islands of Adventure, Orlando

The Wizarding World of Harry Potter, Universal’s Islands of Adventure, Orlando © Andrea David

Toon Lagoon, Universal's Islands of Adventure, Orlando

Toon Lagoon, Universal’s Islands of Adventure, Orlando © Andrea David

Mir hat vor allem die im Sommer 2019 neu eröffnete Hagrid’s Magical Creatures Motorbike Adventure gefallen. Beim Nachfolger der Dragon Challenge geht es rasant (mit bis zu 80 km/h!) auf Motorrädern und Beiwagen durch den Verbotenen Wald und, wie der Name schon verspricht, an allerhand magischen Kreaturen vorbei. Achtung: Dabei geht es nicht immer nur vorwärts…

Hagrid's Motorbike Ride, Universal's Islands of Adventure, Orlando

Hagrid’s Motorbike Ride, Universal’s Islands of Adventure, Orlando © Andrea David

 

Zwei Parks an einem Tag

Es ist durchaus möglich beide Parks, Universal Studios Florida und Universal’s Islands of Adventure, an einem Tag zu besuchen. Dafür gibt es ein entsprechendes Kombiticket, das auch die Fahrt im Hogwarts Express zwischen den beiden Harry-Potter-Bereichen Hogsmeade und Diagon Allley, inkludiert. Alternativ gibt es zwischen den Parkeingängen auch einen Fußweg, der am Hard Rock Café und dem Chocolate Emporium vorbeiführt.

Hogwarts Express, Universal's Islands of Adventure, Orlando

Hogwarts Express, Universal’s Islands of Adventure, Orlando © Andrea David

Das Angebot beider Parks zusammen ist natürlich riesig. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, empfehle ich daher bereits vor dem Parkbesuch online zusätzlich einen Express Pass zu buchen. Mit diesem kann man die langen Schlangen umgehen und hat meistens nur etwa 15 Minuten Wartezeit je Attraktion. Mit dem Express Pass Unlimited kann man die Warteschlange sogar beliebig oft an derselben Attraktion abkürzen. Neue Rides sind darin allerdings häufig noch nicht inkludiert.

Für diejenigen, die mehrere Tage in Orlando verbringen und garantiert nichts im Universal Orlando Resort verpassen möchten, lohnt sich der 14-Tage-Explorer-Pass für zwei oder gleich alle drei Parks. Wer in einem der Universal Hotels übernachtet, hat zudem bereits eine Stunde vor der normalen Öffnungszeit Zugang zu den Universal Studios Florida.

 

Übernachtung im Cabana Bay Beach Resort

Für den Besuch des Universal Orlando Resorts habe ich mich entschieden, in einem der Universal Hotels zu übernachten. Das Cabana Bay Beach Resort eignet sich meiner Meinung nach sowohl für Paare, Familien als auch Gruppen. Es gibt verschiedene Restaurants, eine Bowlingbahn, einen riesigen Universal Gift Shop und zwei Poolbereiche.

Cabana Bay Beach Resort, Orlando

Cabana Bay Beach Resort, Orlando © Andrea David

Cabana Bay Beach Resort, Orlando

Cabana Bay Beach Resort, Orlando © Andrea David

Das Hotel ist übrigens wie schon die Studios einer der Drehorte für den Horror-Trashfilm „Sharknado 3“. In der Swizzle Lounge neben der Lobby unterhält sich April (Tara Reid) mit ihrer Mutter May (Bo Derek), bevor auch hier die gefürchteten Sturmhaie den Pool samt Rutsche belagern.

Drehort aus "Sharknado 3", Cabana Bay Beach Resort, Orlando

Drehort aus „Sharknado 3”, Cabana Bay Beach Resort, Orlando © Andrea David

Drehort aus "Sharknado 3", Cabana Bay Beach Resort, Orlando

Drehort aus „Sharknado 3”, Cabana Bay Beach Resort, Orlando © Andrea David

Der Vorteil, in einem der Universal Hotels zu übernachten, liegt in der kurzen Distanz zu den Parks, welche sogar zu Fuß erreicht werden können. Da man den Tag über aber ohnehin nicht wenige Kilometer abreißt, empfehle ich den kostenlosen Shuttle vom Hotel zu den Parks zu nutzen.

Im Cabana Bay Beach Resort startet der Shuttlebus schon um 6 Uhr morgens, da man als Hotelgast bereits um 7 Uhr statt 8 Uhr Zugang zu den Universal Studios Florida hat. Der Simpsons Ride und auch die Attraktionen in der Winkelgasse der Wizarding World of Harry Potter haben dann bereits geöffnet und können vor dem großen Ansturm besucht werden.

Noch mehr Eindrücke von meinem Aufenthalt im Universal Orlando Resort gibt es in meiner Story auf Instagram.

 

Tickets buchen:
Universal Orlando Park Tickets
Universal Express Pässe
Universal VIP Experience
14-Tages-Explorer-Pass für das Universal Orlando Resort

 

Mein Hoteltipp: Cabana Bay Beach Resort

 

Weitere Universal Hotels in Orlando:
Universal’s Hard Rock Hotel
Loews Royal Pacific Resort
Loews Portofino Bay Hotel
Loews Sapphire Falls Resort
Universal’s Aventura Hotel

 

Weitere Touren und Aktivitäten ab und in Orlando:
Kennedy Space Center mit Transfer
Baden mit den Manatees in Crystal Rivers
St. Augustine Tour mit Bootsfahrt
Tagestour zum Clearwater Beach
SeaWorld Orlando

 

Verwandter Artikel:
Universal Studios Hollywood
Weitere Parks & Studios

 

Offenlegung: Meine Recherche im Universal Orlando Resort wurde von Visit Florida unterstützt.

Der Beitrag Universal Studios Orlando erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Florida wie im Film: Die kultigsten Drehorte

$
0
0

Die Sümpfe der Everglades, die Strände von Miami Beach oder die Seven Mile Bridge auf den Keys. In Florida wimmelt es nur so von berühmten Filmschauplätzen. Doch manchen Drehort würde man dagegen nicht unbedingt im Sunshine State vermuten. Daher habe ich auf meinem Florida Roadtrip nicht nur die Hot Spots, sondern auch die geheimen Filmschätze erkundet. Von der Smaragdküste bis Key West. Von Truman und Tarzan bis Bond und Bad Boys. Nachreisen ausdrücklich erlaubt!

 

Floridas Nordwesten: Tarzan und die Truman Show

Meine Filmreise durch Florida beginnt in einem kleinen Küstenstädtchen mit pastellfarbenen Häusern und einem weißen Strand am türkisblauen Meer. Seaside sieht aus wie Florida aus dem Bilderbuch. Im Film „Die Truman Show“ entpuppt sich der Ort unter dem Namen Seahaven als Schauplatz einer Dauer-Realityshow mit Jim Carrey in der Rolle des unfreiwilligen Protagonisten. In Realität ist das Städtchen ein Feriendorf, das 1981 nach dem „New Urbanism“ Modell geplant wurde und hauptsächlich aus Sommerhäusern besteht.

Strand in Seaside, Florida

Strand in Seaside, Florida © Andrea David

Promenade in Seaside, Florida

Promenade in Seaside, Florida © Andrea David

Ich bin wirklich erstaunt, dass es diese Filmkulisse in Wirklichkeit gibt. Umso mehr als ich schließlich vor Truman Burbanks Haus in der Natchez Street stehe. Obwohl die 31 die richtige Hausnummer ist, prangt über dem Hauseingang immer noch die Nummer 36 aus dem Film. „Guten Morgen! Oh, und falls wir uns nicht mehr sehen: Guten Tag, guten Abend und gute Nacht!“, verkündet Truman genau an dieser Stelle, unwissend, dass er dabei Millionen Zuschauer hat. Die Besitzer scheuen die filmische Berühmtheit nicht: Am Zaun hängt ein Schild mit der Aufschrift The Truman House.

Drehort aus der "Truman Show", The Truman House in Seaside, Florida

Drehort aus der „Truman Show”, The Truman House in Seaside, Florida © Andrea David

Die Straßen von Seahaven liegen also in Wahrheit nicht in den Hollywood Hills und kommen ganz ohne gigantische Kuppel aus. Jedenfalls ist mir bei meinem Rundgang kein Schweinwerfer vor die Füße gefallen. Nur der Slogan von Seaside „A simple, beautiful life“ macht mich kurz etwas stutzig, erinnert er mich doch stark an „Seahaven - A nice place to live“. Doch während Truman im Film die Flucht aus Seahaven gelang, mag ich hier am liebsten gar nicht mehr weg.

Der Ausblick auf mein nächstes Ziel lässt mich dann allerdings doch freudig weiterziehen. Nahe der Hauptstadt Tallahassee befindet sich der Wakulla Springs State Park, ein wahrer Urwald wie gemacht für Dschungelfilme. In den vierziger Jahren wurden hier einige Tarzan-Filme mit Johnny Weissmüller gedreht, darunter „Tarzans geheimer Schatz“ und „Tarzans Abenteuer in New York“. Hohe Bäume, behangen mit Spanischem Moos, boten dafür die perfekte Kulisse.

Wakulla Springs State Park, Florida

Wakulla Springs State Park, Florida © Andrea David

Auf einer Bootstour begegne ich hier vielen Alligatoren, die jedoch keinen bedrohlichen Eindruck auf mich machen, sondern lammfromm zwischen Schildkröten und Kormoranen weilen. Einmal taucht sogar kurz eine Manatee-Nase neben mir auf. Die friedlichen Seekühe sind hier jedoch vor allem während der Wintermonate zu sehen, wenn es ihnen in anderen Gewässern Floridas zu kalt wird.

Wakulla Springs State Park, Florida

Wakulla Springs State Park, Florida © Andrea David

Wakulla Springs gehört zu den größten Süßwasserquellen weltweit und diente aufgrund des klaren Wassers schon früh für Unterwasseraufnahmen in verschiedenen Filmproduktionen, wie zum Beispiel dem Horrorklassiker „Der Schrecken vom Amazonas“ von 1954. Davon zeugt noch heute das Hole in the Water in dem sich der Kameramann während der Aufnahmen befand. Den Sprungturm an der Badestelle verdanken die Gäste hier übrigens Tarzan, denn er wurde eigens für die damaligen Dreharbeiten gebaut.

Drehort aus "Der Schrecken vom Amazonas", Wakulla Springs State Park, Florida

Drehort aus „Der Schrecken vom Amazonas”, Wakulla Springs State Park, Florida © Andrea David

Direkt bei den Wakulla Springs befindet sich seit etwa 80 Jahren eine Lodge, in der man auch heute noch übernachten kann. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. In der Lobby hängen alte Fotos und Filmplakate. In einem gläsernen Kasten ruht Old Joe, ein vier Meter langer Alligator, der 1966 von einem Unbekannten erschossen wurde. Und in der Lodge at Wakulla Springs hat während der Tarzan-Produktion in den 40ern natürlich auch Johnny Weissmüller genächtigt.

 

Kultige Drehorte rund um Tampa und Orlando

Orlando ist mit seinen zahlreichen Themenparks ein regelrechtes Entertainment-Imperium und auch Filmfans können sowohl im World Disney World Resort als auch im Universal Orlando Resort tief in die berühmten Leinwand-Welten eintauchen. Wer der Kunstwelt jedoch einmal den Rücken zudrehen möchte, findet auch im Zentrum Floridas viele Schauplätze alter Filmklassiker, die mehr vom wahren Florida zeigen:

Vom Norden herkommend, lohnt ein Stopp am Silver Springs State Park. Dort ist das Wasser so klar wie in Wakulla Springs und auf einer Tour mit dem Glasbodenboot kann man hier tief hineinblicken. Neben der Tier- und Pflanzenwelt sieht man sogar noch das ein oder andere Filmrequisit, denn auch hier entstanden viele Unterwasseraufnahmen für Filme. Zu den bekanntesten gehören die James-Bond-Filme „Sag niemals nie“, „Feuerball“ und „Moonraker“ mit der Kampfszene zwischen Roger Moore und einer Pythonschlange.

Glasbodenboot im Silver Springs State Park, Florida

Glasbodenboot im Silver Springs State Park, Florida © Andrea David

Unterwasser-Requisiten im Silver Springs State Park, Florida

Unterwasser-Requisiten im Silver Springs State Park, Florida © Andrea David

In den 30ern schwang sich hier ebenfalls Johnny Weissmüller von Baum zu Baum, in seinem ersten Tarzan-Auftritt in „Tarzan, der Affenmensch“. Auf Nachfrage zeigt mir der Bootsführer den berühmten Tarzan Tree und die Stelle am Sun Deck, wo der Kiemenmensch in „Der Schrecken vom Amazonas“ die Frau entführt. Der lange Steg aus dem Film ist weg, doch die Natur rundherum erinnert durchaus an die fiktive Schwarze Lagune mit der unheimlichen Kreatur. Ein Schild warnt vor Alligatoren. Tipp: Im Hauptgebäude unbedingt einen Blick auf die tollen Aufnahmen von Tierfotograf Mark Emery in der Gator Gallery werfen.

Tarzan Tree im Silver Springs State Park, Florida

Tarzan Tree im Silver Springs State Park, Florida © Andrea David

Gator Gallery im Silver Springs State Park, Florida

Gator Gallery im Silver Springs State Park, Florida © Andrea David

Nachdem ich in Orlando das Universal Orlando Resort besucht habe, geht meine Reise von dort aus weiter zum Kennedy Space Center. Mit dem Besuch des Weltraumbahnhofs der NASA erfüllt sich einer meiner Kindheitsträume und meine ohnehin schon hohen Erwartungen werden sogar noch übertroffen: Im Visitor Complex beeindruckt mich am meisten das Space Shuttle Atlantis, das man dort nach über 33 Missionen und 126 Millionen Meilen Raumfahrt im Original bewundern kann. In der Shuttle Launch Experience fühle ich in einer Simulation eins zu eins nach, wie die Astronauten einen Start im Space Shuttle erleben. Wirklich genial gemacht!

Space Shuttle Atlantis im Kennedy Space Center, Florida

Space Shuttle Atlantis im Kennedy Space Center, Florida © Andrea David

Etliche Filme wurden bereits am Cape Canaveral gedreht, z.B. „Armageddon“, „Men in Black 3“, „Contact“, „Apollo 13“ oder auch „Der Marsianer“, für den die Produktion einige Raketenstarts aufnehmen durfte, darunter auch das Abheben der Orion im Dezember 2014.

Auf einer Bustour komme ich am Vehicle Assembly Building vorbei, das ebenfalls schon häufig auf der Leinwand zu sehen war. In diesem Montagegebäude, das mit einer Höhe von 160 m zu den größten Hallen der Welt zählt, wurden die Saturn-Raketen senkrecht zusammengebaut und die Space Shuttle für ihren Start vorbereitet. Auch wenn man das Gebäude als Besucher nicht betreten darf, finde ich es toll, es einmal mit eigenen Augen zu sehen.

Vehicle Assembly Building, Kennedy Space Center

Vehicle Assembly Building, Kennedy Space Center, Florida © Andrea David

Die Bustour endet schließlich am Apollo/Saturn-V Center, worin sich die größte Rakete befindet, die je geflogen ist. Die hundert Meter lange Saturn V Rakete wurde übrigens für die per CGI bearbeiteten Aufnahmen im Film „First Man – Aufbruch zum Mond“ mit Ryan Gosling in der Rolle von Neil Armstrong verwendet. Und auch der Astrovan, der dort ausgestellt ist, wurde für den selben Film genutzt. Rund um die Rakete sind unzählige weitere Exponate der Apollo-Missionen und der Mondlandung ausgestellt. Mein Highlight ist ein echtes Stück Mondgestein, das man sogar anfassen darf.

Saturn V Rakete im Kennedy Space Center

Saturn V Rakete im Kennedy Space Center, Florida © Andrea David

Zurück im Kennedy Space Center Visitor Complex warten noch unheimlich viele spannende 3D-Attraktionen, der Rocket Garden, die Ausstellung „Journey to Mars“ und die Astronaut Hall of Fame auf mich. Mein Tipp: Wer alles erkunden möchte, sollte locker einen ganzen Tag einplanen.

Mein nächstes Ziel heißt Tampa. Dort wurde unter anderem „The Punisher“ (2004) und „Die Insel der besonderen Kinder“ gedreht. Ich nutze die Stadt als Ausgangspunkt für die Locations meines Lieblingsfilms von Tim Burton, „Edward mit den Scherenhänden“. Dazu gehört das Städtchen Lutz, nördlich von Tampa, wo sich die Straße befindet, in der Edward fleißig Hecken und Nachbarn frisierte.

Drehort aus "Edward mit den Scherenhänden", Lutz, Florida

Drehort aus „Edward mit den Scherenhänden”, Lutz, Florida © Andrea David

Die Häuser entlang des Tinsmith Circle am Carpenters Run sind längst nicht mehr bunt gestrichen und in den 30 Jahren seit dem Dreh sind hohe Bäume gewachsen, so dass es richtige Detektivarbeit ist, die einzelnen Drehorte aus dem Film auszumachen. Als ich gerade das Wohnhaus mit der Hausnummer 1774, in dem Edward im Film zeitweise lebt, betrachte, kommt einer der Nachbarn auf mich zu. Zuerst befürchte ich, er sei misstrauisch, was ich hier so treibe, doch natürlich hat er mich längst als Filmtouristin enttarnt und zeigt mir stolz seinen Stapel Fotos vom damaligen Filmset.

Drehort aus "Edward mit den Scherenhänden", Lutz, Florida

Drehort aus „Edward mit den Scherenhänden”, Lutz, Florida © Andrea David

Wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt, ist er der einzige Anwohner hier, der auch schon zur Zeit der Dreharbeiten hier gelebt hat und nicht erst später hergezogen ist. Dank der Fotos habe ich langsam den Überblick und erkenne, dass auch das Eingangstor zu Edwards Schloss hier in einer Sackgasse aufgebaut wurde. Ein Hügel gibt es am Ende der Straße in Realität jedoch nicht und die Schlossszenen wurden wie erwartet im Studio aufgenommen.

Vierzig Autominuten östlich von Tampa, in Lakeland, finde ich den Supermarkt, in dem Edward seinen eigenen Haarsalon aufmachen soll. Es ist der Southgate Shopping Center, 2500 South Florida Avenue, und der riesige Schriftzug sieht immer noch gleich aus.

Southgate Shopping Center, Lakeland, Florida

Southgate Shopping Center, Lakeland, Florida © Andrea David

Tipp: Nur zwanzig Minuten weiter südlich, im kleinen Städtchen Bartow, 555 East Stanford Street, steht das Haus, das in „My Girl“ zu Sultenfoss Parlor wurde. Hier saßen Vada und ihr Freund Thomas kartenspielend auf der Veranda. Früher war hier sogar mal ein Bed & Breakfast, mittlerweile ist es jedoch leider geschlossen.

Drehort aus "My Girl", Bartow, Florida

Drehort aus „My Girl”, Bartow, Florida © Andrea David

 

Kult-Drehort Miami Beach

Miami Vice, Dexter, Bad Boys… sie alle legen sich gehörig ins Zeug, wenn in Miami Beach mal wieder ein Verbrechen aufgeklärt werden muss. Dabei liegen die markanten Drehorte recht eng beieinander, die meisten davon entlang des berühmten Ocean Drive mit seinen vielen Art-déco-Hotels. Besonders häufig wird vor dem The Carlyle gefilmt, das in der Komödie „The Birdcage“ mit Robin Williams sogar in einen Nachtclub verwandelt wird. Und auch die Bande um Tony Montana in „Scarface“ kommt hier mit dem Wagen vorbei.

Miami Skyline, Florida

Miami Skyline, Florida © Andrea David

Drehort aus "Miami Vice", The Carlyle, Miami, Florida

Drehort aus „Miami Vice”, The Carlyle, Miami, Florida © Andrea David

Apropos „Scarface“: Während viele Szenen in Kalifornien gedreht wurden, entstand die berüchtigte Kettensägen-Szene tatsächlich auch am Ocean Drive in Miami Beach. Das Gebäude, in dem im Film ein Drogendeal komplett schiefläuft (und äußerst blutig endet), beherbergt nun ironischerweise einen Drug Store. Neben der Treppe entdecke ich ein Schild, das auf das Hollywood Landmark hinweist. Direkt nebenan befindet sich das Beacon Hotel, 720 Ocean Drive, vor dem in der zweiten Episode von „Dexter“ der gesuchte Ice Truck parkt.

Drehort aus "Scarface", The Beacon Hotel, Miami, Florida

Drehort aus „Scarface”, The Beacon Hotel, Miami, Florida © Andrea David

"Scarface" Staircase, Ocean Drive, Miami, Florida

„Scarface” Staircase, Ocean Drive, Miami, Florida © Andrea David

Im ersten „Bad Boys”-Film ist unter anderem das Tropics Hotel an der Collins Ave zu sehen. Wie ich von einem Passanten erfahre, wurde nicht weit von hier auch für den dritten Teil „Bad Boys for Live”, der im Januar 2020 in die Kinos kommt, gedreht. Ich bin gespannt, welche Orte ich dann alle wiedererkenne.

Drehort aus "Bad Boys", Tropics Hotel, Miami, Florida

Drehort aus „Bad Boys”, Tropics Hotel, Miami, Florida © Andrea David

Ein berühmtes Filmhotel in Miami Beach darf hier natürlich nicht unerwähnt bleiben: das Luxushotel Fontainebleau. Whitney Houston hat hier einen großen Auftritt in „Bodyguard“, die Police Academy checkt hier im fünften Film “Auftrag Miami Beach” ein, ebenso wie Terence Hill und Bud Spencer in „Zwei bärenstarke Typen“. Der Poolbereich diente außerdem als Schauplatz in „Scarface“ und im James-Bond-Film „Goldfinger“. Bei letzterem wurde dieser allerdings, heute leicht erkennbar, als Hintergrund in den Film montiert.

Drehort aus "Police Academy 5", Fontainebleau, Miami, Florida

Drehort aus „Police Academy 5”, Fontainebleau, Miami, Florida © Andrea David

Eine entspannte Abwechslung zum Trubel des Ocean Drive in Miami Beach ist das schöne Viscaya Museum südlich von Downtown Miami. Dieses diente als Kulisse für „Ace Ventura“, „Bad Boys 2“ und „Iron Man 3“. Bei meinem Spaziergang durch die Gärten habe ich das Gefühl, ich sei plötzlich in Italien gelandet.

Viscaya Museum, Miami, Florida

Viscaya Museum, Miami, Florida © Andrea David

Drehort aus "Iron Man 3", Viscaya Museum, Miami, Florida

Drehort aus „Iron Man 3”, Viscaya Museum, Miami, Florida © Andrea David

Das Einzige, was mich hier etwas aus der Ruhe bringt, sind die riesigen Leguane, die jedoch als überzeugte Vegetarier keine Gefahr darstellen und ebenfalls nur ihre Ruhe haben wollen.

Leguan im Viscaya Museum, Miami, Florida

Leguan im Viscaya Museum, Miami, Florida © Andrea David

 

Die Florida Keys für Filmfans

Mein filmischer Roadtrip durch den Sunshine State wäre freilich nicht komplett ohne einen Besuch der Inselkette Florida Keys. Zu den größten Überraschungen dort gehört für mich das über 100 Jahre alte Dampfboot, dessen Name bereits verrät, in welchem Filmklassiker es 1951 seinen Auftritt auf der großen Leinwand hatte: die African Queen. Während sie am Filmende effektvoll in die Luft flog, steht sie in Realität in einem kleinen Hafen auf Key Largo und schippert regelmäßig Besucher aus aller Welt durch die Kanäle von Port Largo. Ganz blutegelfrei!

Fahrt mit der "African Queen" in Key Largo, Florida Keys

Fahrt mit der „African Queen” in Key Largo, Florida Keys © Andrea David

Der Kapitän der rüstigen African Queen weiß einiges an Hintergrundinfos zum damaligen Dreh zu berichten und ist sogar im Besitz der originalen Gin-Flasche aus dem Film. Wer nun denkt, die Flussszenen wurde ebenfalls in Florida gedreht, irrt sich: Humphrey Bogart und Katharine Hepburn waren an Bord der African Queen tatsächlich auf den Flüssen Afrikas, genauer der Demokratischen Republik Kongo und Ugandas, unterwegs.

"African Queen" in Key Largo, Florida Keys

„African Queen” in Key Largo, Florida Keys © Andrea David

Nur fünf Meilen entfernt vom berühmten Filmboot befindet sich der Caribbean Club, die älteste Bar der Upper Keys. Hier entstanden die Außenaufnahmen für „Gangster in Key Largo“ (1948), ebenfalls mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle. Das Innere des Clubs baute man für den Dreh im Studio nach. Die Bar wurde seither immer wieder mal als Drehort genutzt, zum Beispiel für die Netflix-Serie „Bloodline“ und den Thriller „Blood and Wine“ mit Jack Nicholson. Es lohnt sich, hier den Smoked Fish zu probieren.

Caribbean Club, Key Largo, Florida Keys

Caribbean Club, Key Largo, Florida Keys © Andrea David

Hauptschauplatz für „Bloodline“ ist das luxuriöse Moorings Village & Spa in Islamorada auf den Middle Keys, wo die gut situierten Rayburns in der Serie ein stattliches Gasthaus am Strand betreiben. „Bloodline“-Fans werden außerdem das öffentlich zugängliche Morada Bay Beach Cafe wiedererkennen, mein persönliches Lieblingsplätzchen in Islamorada: sehr entspannte Atmosphäre direkt am Strand und richtig leckere Snacks. Ich empfehle besonders das Tuna Takaki mit Avocado und Ingwer. Und auch im Atlantic’s Edge Restaurant der Cheeca Lodge kann bestens man à la Bloodline speisen.

Morada Bay Beach Cafe, Islamorada, Florida Keys

Morada Bay Beach Cafe, Islamorada, Florida Keys © Andrea David

"Bloodline" Dreh in der Chica Lodge, Islamorada, Florida Keys

„Bloodline” Dreh in der Chica Lodge, Islamorada, Florida Keys © Andrea David

Für den Film „Roter Drache“, dem Vorgänger von „Das Schweigen der Lämmer“, bezog das Produktionsteam das Islander Resort, ebenfalls in Islamorada. Während hier die Filmtrailer parkten, drehte man nebenan auf einem privaten Anwesen mit Steg. Im Film ist es als Haus des FBI-Agenten Will Graham (Edward Norton) zu sehen, wo sich auch der packende Showdown zu Ende des Films ereignet.

Drehort aus "Roter Drache", Islander Resort, Islamorada, Florida Keys

Drehort aus „Roter Drache”, Islander Resort, Islamorada, Florida Keys © Andrea David

Zwischen Marathon und Bahia Honda Key erstreckt sich die Seven Mile Bridge. Die alte Brücke, die parallel zur neuen verläuft, ist bekannt für eine ganze Reihe an spektakulären Filmszenen. Dazu gehört die Eröffnungssequenz in „Lizenz zum Töten“, in der der Gefangenentransport von der Brücke stürzt, die explosive Verfolgungsjagd mitsamt Hubschrauber in „True Lies“ und einige actionreiche Szenen in „2 Fast 2 Furious”. Da die alte Brücke bis 2021 wegen Bauarbeiten gesperrt ist, habe ich eine Bootstour zur Pigeon Key gemacht, die sich direkt unter der Brücke befindet. Früher lebten hier die Arbeiter, die die Eisenbahnbrücke gebaut haben. Ein kleines Museum zeugt noch von dieser Zeit.

Drehort aus "Lizenz zum Töten", Seven Mile Bridge, Florida Keys

Drehort aus „Lizenz zum Töten”, Seven Mile Bridge, Florida Keys © Andrea David

Pigeon Key, Florida Keys

Pigeon Key, Florida Keys © Andrea David

In Key West kommt meine Florida-Filmreise schließlich zum Abschluss. Dort wartet jedoch noch eine Reihe an besonderen Erlebnissen auf mich. Zum einen kulinarisch bei einem Stopp im Hogfish Bar & Grill. Als Seafood-Fan kann ich dort gar nicht genug von Tuna und Shrimps bekommen. Dennoch bin ich froh noch etwas Platz im Magen für den obligatorischen Key Lime Pie gelassen zu haben. Die Bar gehört im Film „Beach Bum“ zu den Lieblingsplätzen des Lebenskünstlers Moondog (Matthew McConaughey) und stellte zudem in „Man vs Food“ Adam Richman mit dem Killer Hogfish Sandwich vor Herausforderungen.

Drehort aus "Beach Bum", Hogfish Bar & Grill, Florida Key

Drehort aus „Beach Bum”, Hogfish Bar & Grill, Florida Keys © Andrea David

Key Lime Pie im Hogfish Bar & Grill, Florida Keys

Key Lime Pie im Hogfish Bar & Grill, Florida Keys © Andrea David

Das Hemingway Haus gehört auch für Filmlaien zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Key West. Doch 007-Fans wissen: Auf der Veranda des Anwesens, in dem Ernest Hemingway fast zehn Jahre lebte, verlor James Bond (Timothy Dalton) seine „Lizenz zum Töten“. Etliche Plakate im Haus zeigen außerdem die vielen Filme, die auf Basis von Hemingways Werken entstanden. Neben den Filmplakaten haben es mir vor allem die Katzen angetan, die jetzt die rechtmäßigen Bewohner dieser bekannten Immobilie sind. Die mehr als fünfzig Katzen sind teilweise die Nachkommen von Snow White, Hemingways erster Sechs-Zehen-Katze, und leben hier wie die Könige.

Hemingway Haus, Key West, Florida Keys

Hemingway Haus, Key West, Florida Keys © Andrea David

Drehort aus "Lizenz zum Töten", Hemingway Haus, Key West, Florida Keys

Drehort aus „Lizenz zum Töten”, Hemingway Haus, Key West, Florida Keys © Andrea David

Das Beste kommt zum Schluss: Um Key West ganz nach Bondmanier auch von oben erleben zu können, geht es für mich – im Gegensatz zu 007 allerdings ohne Fallschirm - am letzten Reisetag mit dem Helikopter in die Luft. Ich habe mich für die 20-minütige Eco Tour von Air Adventures entschieden, um auch ein paar Meeresbewohner sehen zu können. Und tatsächlich erspähe ich im seichten, grünschimmernden Wasser unter mir Haie und Rochen sowie viele kleine Inseln.

Helikopterflug, Florida Keys

Helikopterflug, Florida Keys © Andrea David

Helikopterflug, Florida Keys

Helikopterflug, Florida Keys © Andrea David

Mit diesen tollen Eindrücken fällt mir der Abschied von Florida natürlich umso schwerer, doch sie wirken noch lange nach. Und zuhause weiß ich ja jetzt mit welchen Filmen ich mich schnell wieder in Florida-Feeling versetzen kann…

 

 

Touren:
Wakulla Springs Boat Tour
Kennedy Space Center: Ticket ohne Anstehen
Art déco Fahrradtour in Miami
Ausflug zum Everglades Nationalpark
Helikopter Eco Tour Key West

 

Hotels:
The Lodge at Wakulla Springs
Grand Hyatt Tampa Bay
Cabana Bay Beach Resort Orlando
Kimpton Angler‘s Hotel Miami Beach
The Carlyle Miami Beach
Fontainebleau Miami Beach
Cheeca Lodge Islamorada
The Marker Waterfront Resort Key West

 

Linktipps:
Viscaya Museum & Gardens
African Queen
Caribbean Club
Hogfish Bar & Grill
Hemingway Home

 

Verwandter Artikel: Universal Orlando Resort

 

Offenlegung: Dieser Roadtrip wurde teilweise von Visit Florida unterstützt.

Der Beitrag Florida wie im Film: Die kultigsten Drehorte erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Auf den Spuren von Netflix’ „Dark“

$
0
0

„Im Sturz durch Zeit und Raum, erwacht aus einem Traum“, klingt Nenas Stimme am Ende der ersten Episode von „Dark“ aus einem TV-Gerät. Die gleichen Zeilen gehen mir durch den Kopf als wir über die ungeteerte Straße langsam auf das kleine purpurrote Haus zusteuern. Es wirkt auf mich wie völlig aus der Zeit gefallen.

Müsste ich alleine mit Blick auf diesen Drehort ausmachen, in welchem Jahr wir uns befinden, meine Antwort wäre wohl äußerst schwammig. Ein Setting wie gemacht also für eine Zeitreise-Serie, wie sie Showrunner Baran bo Odar und Jantje Friese mit dem ersten deutschen Netflix Original „Dark“ geschaffen haben.

„Dark” Drehort, Wohnhaus der Familie Kahnwald, Brandenburg © Andrea David

Die Serie ist dabei weit mehr als ein düsteres „Zurück in die Zukunft“. Die Verflechtungen der zahlreichen Figuren über mehrere Zeitachsen verlangen dem Zuschauer einiges an Aufmerksamkeit und Erinnerungsvermögen ab. Die Story belohnt ihn dafür mit Gänsehaut bringenden Aha-Momenten und immer tieferen Einblicken in die dunklen Geheimnisse aller Beteiligten, deren Tragweite schwer zu fassen scheint.

 

„Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist nur eine Illusion, wenn auch eine hartnäckige…“ Albert Einstein

 

Zur beeindruckenden „Dark“-Besetzung gehören unter anderem Louis Hofmann, Lisa Vicari, Oliver Masucci, Maja Schöne und Andreas Pietschmann. Den elektrisierenden Sound der Serie lieferte der Australier Ben Frost, der auch schon die isländische Serie „Fortitude“ musikalisch untermalte.

 

Wo liegt eigentlich Winden?

Für die Geschichte spielt es tatsächlich überhaupt keine Rolle, wo genau in Deutschland die fiktive Kleinstadt Winden, in der immer mehr Unerklärliches passiert, verortet ist und so verzichten auch die Macher auf geografische Angaben. Die einzelnen Drehorte, die sich alle in Berlin sowie im angrenzenden Brandenburg befinden, übernehmen jedoch für die mystisch aufgeladene Atmosphäre von „Dark“ eine umso wichtigere Rolle. Aus unterschiedlichsten Orten, die bis zu 80 Kilometer voneinander entfernt liegen, setzt sich so der Kosmos von Winden zusammen, in dem die Figuren geradezu gefangen zu sein scheinen.

„Dark” Drehort, Wohnhaus der Familie Kahnwald, Brandenburg © Andrea David

Und damit zurück zum purpurroten Haus am nördlichen Rand von Berlin: In der Serie ist es das Zuhause der Familie Kahnwald und somit auch der Hauptfigur Jonas (Louis Hofmann). Bei gleich zwei emotionalen Szenen stehen die Hauptfiguren vom Regen durchnässt vor dem Haus - ja, es regnet häufig in „Dark”! Einmal ist es Jonas‘ Mutter Hannah (Maja Schöne), die von Ulrich (Oliver Masucci) stehen gelassen wird, und einmal Jonas selbst, der in einer herzzerreißenden Schlüsselszene von der enttäuschten Martha (Lisa Vicari) zur Rede gestellt wird, jedoch unmöglich preisgeben kann, warum ihre Liebe falsch ist. In dieser Aufnahme mit dem Kuss im Regen verdichtet sich sozusagen die ganze Tragik, die Jonas‘ Figur umgibt.

„Dark”-Szene mit Maja Schöne, Brandenburg © Andrea David / Stefan Erhard / Netflix

„Dark”-Szene mit Louis Hofmann und Lisa Vicari, Brandenburg © Andrea David / Netflix

Die Erinnerung an diese Szene stimmt mich melancholisch. Gleich hinter dem Haus sehe ich die große Waldlichtung, auf der in „Dark“ die Hundestaffel nach dem vermissten Jungen sucht, ein Fremder (Andreas Pietschmann) mit einem Koffer ankommt und tote Tiere weitere Rätsel aufgeben. In Realität wirkt dieser Ort nicht so unheimlich, eher unheimlich friedlich. Hätte ich etwas mehr Zeit, würde ich jetzt durch den Wald spazieren, aus dem gerade ein quicklebendiges Reh springt.

„Dark” Drehort in Brandenburg © Andrea David

„Dark” Drehort in Brandenburg © Andrea David

Wie ich vom Besitzer erfahre, wurde das Haus bereits um 1930 erbaut, er selbst wohnt darin seit 2004. Der Zufall wollte es, dass genau ein Jahr, nachdem Netflix sich den Drehort gesichert hatte, ein Location Scout für die Thriller-Serie „You are wanted“ an die Tür klopfte. Nachdem dieser von der anstehenden Produktion erfuhr, schaute er sich anderweitig um. Der Besitzer selbst ist jedoch durchaus für weitere Filmproduktionen offen, kann sich Haus und Grundstück auch sehr gut als Schauplatz anderer Stoffe vorstellen. Zudem plant er nach Ende der Dreharbeiten, das Dach neu zu decken und die alten Ziegel, genau 2019 Stück, an „Dark”-Fans zu verkaufen. Besucher möchte er lieber keine, weshalb ich den genauen Standort nicht weitergebe. Für eine ausgiebige „Dark”-Tour bieten sich jedoch viele weitere Drehorte an:

 

Die „Dark”-Drehorte in Berlin und Brandenburg

Wie mir Regisseur Baran bo Odar schon beim „Making of Netflix‘ Dark“ während der Berlinale 2018 verriet, gibt es den geheimnisvollen Höhleneingang im Wald leider nicht wirklich, sondern ist eine reine Filmkulisse, die man im Saarmunder Wald für den Dreh in einer Senke aufbaute. Man hätte natürlich gerne eine echte Höhle im Harz dafür gewählt, aber dann wären die Produktionskosten mit Übernachtungsausgaben für die Main Crew deutlich höher gewesen. Nur ein paar Innenaufnahmen entstanden mit einem kleinen Teil der Filmteams in der Einhornhöhle bei Scharzfeld, der größten Besucherhöhle im Westteil des Harzes. In der gleichen Höhle wurde übrigens „Tom Sawyer” (2011) mit dem damals 13-jährigen Louis Hofmann gedreht.

„Dark” Höhle im Saarmunder Wald, Brandenburg

„Dark” Höhle im Saarmunder Wald, Brandenburg © Andrea David

Bei meiner Suche nach dem Höhleneingang auf dem Fontane-Wanderweg zwischen Saarmund und Tremsdorf habe ich schließlich Glück: Die Dreharbeiten sind bereits abgeschlossen, die Höhlenkonstruktion jedoch noch nicht abgebaut! Und obwohl ich weiß, dass es sich dabei nur um eine temporäre Kulisse handelt, wirkt sie in diesem Moment sehr echt auf mich, unheimlich und geheimnisvoll. Als könnte jeden Moment jemand herauskommen und fragen, welches Jahr wir eigentlich haben.

„Dark” Höhle im Saarmunder Wald, Brandenburg

„Dark” Höhle im Saarmunder Wald, Brandenburg © Andrea David / Netflix

„Dark” Drehort im Saarmunder Wald, Brandenburg

„Dark” Drehort im Saarmunder Wald, Brandenburg © Andrea David / Netflix

Ein paar hundert Meter weiter steht die Hütte, die in „Dark” der Familie Doppler gehört. Dort wurde auch der Eingang zum Bunker errichtet, den es in Wirklichkeit hier jedoch nicht gibt. Die Innenaufnahmen dafür entstanden im Studio.

„Dark” Drehort im Saarmunder Wald, Brandenburg

„Dark” Drehort im Saarmunder Wald, Brandenburg © Andrea David

Im Laufe der Serie ist immer wieder eine Holzkirche zu sehen, bei der es sich in Wahrheit um die Friedhofskapelle auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf handelt. Der weitläufige Waldfriedhof, der bereits vor hundert Jahren eröffnet wurde, bewegt sich in der Größenordnung des Pariser Père Lachaise oder des Wiener Zentralfriedhofs, ist jedoch im Gegensatz zu diesen für Besucher eher noch ein Geheimtipp. Jedenfalls kann man sich hier stundenlang aufhalten.

Südwestkirchhof Stahnsdorf, Brandenburg

Südwestkirchhof Stahnsdorf, Brandenburg © Andrea David

„Dark” Drehort am Südwestkirchhof Stahnsdorf, Brandenburg

„Dark” Drehort am Südwestkirchhof Stahnsdorf, Brandenburg © Andrea David / Stefan Erhard / Netflix

Bei Filmschaffenden ist der Südwestkirchhof allerdings schon seit Längerem bekannt: Im März 2009 drehte Roman Polański hier für „Der Ghostwriter“ mit Ewan McGregor die Szenen rund um Paul Emmetts Haus. Cate Blanchett trat hier als Trauerrednerin in einer Episode Julian Rosefeldts „Manifesto“ (2016) auf. Und für den Polit-Thriller „Der Fall Collini“ (2019) mit Elyas M’Barek filmte man hier die große Beerdigung. Übrigens befindet sich auf dem Friedhof auch das Grab von „Nosferatu“-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau.

Grab von Regisseur Murnau, Südwestkirchhof Stahnsdorf, Brandenburg

Grab von Regisseur Murnau, Südwestkirchhof Stahnsdorf, Brandenburg © Andrea David

Früher gab es sogar eine Friedhofsbahn von Wannsee bis Stahnsdorf, die jedoch mit dem Mauerbau 1961 eingestellt wurde. Direkt an der Stadtgrenze, im Berliner Forst Düppel, findet man noch einen Teil der stillgelegten Gleise, über die die Brücke des Königsweges führt. Genau an dieser Stelle entstanden ebenfalls viele Szenen aus „Dark“. Bereits seit der Wiedervereinigung gibt es Überlegungen, die S-Bahnlinie zumindest teilweise wieder in Betrieb zu nehmen.

Alte Bahnstrecke Wannsee-Stahnsdorf, Brandenburg

Alte Bahnstrecke Wannsee-Stahnsdorf, Brandenburg © Andrea David

Nicht weit davon entfernt befindet sich die ehemalige Raststätte Dreilinden, auf deren Parkplatz in der Serie der Wohnwagen steht. Hier befand sich einst der Grenzübergang Checkpoint Bravo und ein markanter, roter Pop-Art-Rundbau aus den Siebzigern, der unter Denkmalschutz steht, zeugt heute noch von der deutsch-deutschen Geschichte bzw. ihrer Teilung. Bis 1989 galt die Autobahnraststätte als wichtigstes Tor West-Berlins.

Turnhalle in der Kaserne Krampnitz, Potsdam

Turnhalle in der Kaserne Krampnitz, Potsdam © Matze Gebauer

Das passende Set für Winden nach der Apokalypse fand man zum großen Teil auf dem Gelände der Kaserne Krampnitz am nördlichen Stadtrand von Potsdam. Aktuell entstehen dort neue Wohnhäuser, so dass bereits ein paar Drehorte, wie die Turnhalle, in der Jonas in „Dark“ verzweifelt nach Nahrung sucht, weichen mussten. Einige Gebäude stehen jedoch unter Denkmalschutz. Dazu gehört das Offizierscasino, das Bernd Eichinger für die Eröffnungssequenz seines Horrorfilmes „Resident Evil” nutzte, und das in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds” als Landhaus bzw. Büro von Winston Churchill zu sehen war. Sonntags finden auf dem Gelände Führungen statt.

„Resident Evil” Drehort, Raum der Pokale, Offizierscasino, Kaserne Krampnitz, Potsdam © Matze Gebauer

Das ehemalige Chemiewerk in Rüdersdorf diente in „Dark“ als Kulisse für das Atomkraftwerk in der apokalyptischen Zukunft. Das weitläufige Gelände wurde ebenfalls schon öfter für internationale Filmproduktionen gebucht, darunter „Monuments Men“ oder wie schon in Krampnitz „Inglourious Basterds“ und „Die Tribute von Panem“. Für die Agenten-Serie „Homeland“ wurde die Location in ein libanesisches Flüchtlingscamp umgestaltet, die Band Rammstein nutzte sie als Set für eine Mondlandung im Musikvideo zum Song „Amerika”. Der Ort darf nur nach vorheriger Genehmigung betreten werden, vom danebenliegenden Museumspark aus kann man jedoch einen Blick darauf werfen.

Ehemaliges Chemiewerk Rüdersdorf, Brandenburg

Ehemaliges Chemiewerk Rüdersdorf, Brandenburg © Matze Gebauer

Der geheimnisvolle Fremde (Andreas Pietschmann) checkt in Realität im Schlosshotel im Grunewald ein. Die Außenkulisse des Waldhotels Winden gehört jedoch dem Schloss Lanke bei Wandlitz, im Landkreis Barnim. Im geschichtsträchtigen Schloss, das auch für Til Schweigers „Head full of honey“ als Kulisse diente, können Gäste in einer der acht Ferienwohnungen mit historischem Mobiliar übernachten. Eine Zeitreise ist hier also auch ganz ohne Höhle möglich.

Szene aus „Dark” im Schlosshotel Grunewald mit Andreas Pietschmann © Netflix / Andrea David

Bei der Windener Schule handelt es sich in Wahrheit um die Rheinfelder Schule in Charlottenburg-Wilmersdorf in Berlin.

„Dark”-Szene mit Louis Hofmann, Berlin-Charlottenburg © Andrea David / Netflix

„Dark” Drehort, Berlin-Charlottenburg © Andrea David

 

Am Ende meiner Drehorttour bin ich mit einer Dauerschleife von Nenas Stimme im Kopf noch immer im „Dark“-Modus:
„Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an…“
und, so hoffe ich, bald auch die dritte Staffel!

 

Weitere passende Motive für „Dark“ fand man in Wannsee, im Nuthetal, bei Zossen sowie in Sacrow und Kladow. Sämtliche Studioszenen wurden in den CCC-Studios in Haselhorst im Bezirk Spandau gedreht.

 

Interview-Tipp: Über Drehorte, die Schauspielerei und natürlich die Faszination an „Dark“ habe ich im Oktober 2018 mit Schauspieler Andreas Pietschmann gesprochen.

 

„Dark” für Zuhause:
Intro Theme (Goodbye)
„Dark” T-Shirt
Close Up Poster

 

Weitere Drehorte in Brandenburg:
Die Beelitz-Heilstätten im Film
Am Set von „Heilstätten” am Grabowsee
Die verlassene Kaserne Krampnitz im Film

 

Weitere Drehorte im Harz:
Filmkulisse Harz - Von Märchen & Monumenten

Der Beitrag Auf den Spuren von Netflix’ „Dark“ erschien zuerst auf Filmtourismus.de.

Viewing all 443 articles
Browse latest View live