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The Commuter

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Filmstart: 11. Januar 2018

Der Action-Thriller „The Commuter“ von Regisseur Jaume Collet-Serra handelt wie schon sein Vorgänger “Non-Stop” von einem mörderischen Komplott. Im Zentrum der Geschichte steht diesmal Michael MacCauley (Liam Neeson), ein altgedienter Mitarbeiter einer Versicherungsgesellschaft, der mit Frau und Sohn in Westchester, New York, lebt und täglich mit der Linie 625 nach Manhattan pendelt. Eines Tages setzt sich die mysteriöse Fremde Joanna (Vera Farmiga) zu ihm und verspricht ihm eine hohe Belohnung, wenn er für sie einen ganz bestimmten Passagier findet, der etwas besonders Wertvolles transportiert. Michael erhält nur zwei Hinweise: Einen falschen Namen und den Zielbahnhof des Unbekannten: Cold Spring. Ihm bleibt nur, mitzuspielen oder einen Ausweg zu finden.

© Studiocanal

Die Dreharbeiten fanden über einen Zeitraum von zehn Wochen in den weltberühmten Pinewood Studios in Großbritannien statt. Longcross in Surrey musste für den US-Bundesstaat New York herhalten. Die Limitierung auf hauptsächlich eine Location stellte Regisseur Collet-Serra und seine Crew vor die Herausforderung, dass die Handlung vor einem Hintergrund stattfindet, der sich während des Films kaum verändert. „Züge können filmisch extrem langweilig sein“, wirft Collet-Serra ein. „Zum Glück war die Hudson North ein älteres Zugmodell, das ästhetisch mehr zu bieten hatte als die modernen Züge. Und die Fahrt führt durch die U-Bahn-Tunnel der Grand Central Station, durch die Bronx, vorbei am Hudson River und am Kanal und fährt dann überirdisch am Rand der Stadt weiter. Dadurch ergeben sich viele unterschiedliche Bildhintergründe.“

© Studiocanal

Produzent Andrew Rona erläutert: „Die Metropolitan Transit Authority hatte Einwände, dass wir auf ihrem Streckennetz drehen, ihre Züge nutzen oder in der Grand Central Station filmen. Überraschend war das natürlich nicht. Also haben wir alles im Studio nachgebaut.“ Szenenbildner Richard Bridgland erinnert sich: „Einer der Produzenten sagte zu mir, ‚Es ist doch nur ein Zug.’ Aber dieser Zug sollte an diversen Haltestellen zwischen den Vororten von New York und der Grand Central Station halten. Das im Studio nachzubauen, stellte eine extreme Herausforderung dar.“ Bridgland und Collet-Serra waren sich in einem absolut einig: Der Zug sollte möglichst authentisch aussehen. „Ich habe mir auf einem Zug-Schrottplatz außerhalb von Cleveland in Ohio ausrangierte Sitze und andere Ausstattungsteile besorgt, um unseren Nachbau möglichst authentisch gestalten zu können.“

Zusätzlich wurden die Haltestellen im Studio nachgebaut, da britische Bahnhöfe sich sehr von amerikanischen unterscheiden. Die Stationen Grand Central, 86th Street, 110th Street sowie 125th Street wurden komplett nachgebaut, während Tarrytown und Cold Spring an Bahnhöfen in Südengland gefilmt wurden, die entsprechend umgestaltet waren. Bridglands Erfahrungen aus seiner Arbeit am Theater waren sehr nützlich beim Nachbau der Haltestellen im Studio. „Ich behandelte das Studio als ein riesiges Theater. Wir installierten einen großen blauen Vorhang vor den Fenstern, hinter denen ein Bahnhof stand. Der Vorhang erlaubte es uns, unbemerkt den Umbau für die nächste Szene vorzunehmen. Eine Herausforderung war, dass unser Bahnhof nur einen kurzen Bahnsteig in der Länge eines Waggons hatte. Also setzte ich riesige Spiegel ein, um ihn visuell zu verlängern.“

 

Bürogebäude 101 Park Avenue, New York © Andrea David

Eine reale New Yorker Location ist aber dann doch noch im Film zu sehen: das Bürogebäude, das MacCauley nach seiner Entlassung verlässt, befindet sich gleich in der Nähe der Central Station, 101 Park Avenue. Der Wolkenkratzer war übrigenss auch schon in „Gremlins 2“ als Clamp Tower zu sehen und Hawkeye, Black Widow and Captain America stürzten hier im Film „The Avengers” in New York ab.

 

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Alf

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30 Jahre Alf! Die US-Sitcom „Alf“ startete 1988 im deutschen Fernsehen. Darin landet der pelzige Außerirdische Gordon Shumway vom Planeten Melmac mit seinem Raumschiff in der Garage der Familie Tanner in einem Vorort von Los Angeles. Die Tanners Willie, Kate, Lynn und Brian, die ihn Alf taufen, halten ihn bei sich schließlich vor Nachbarn und Behörden versteckt. Das Zusammenleben bringt allerdings einige Probleme mit sich, da Alf sehr faul ist, ständig das Telefon belegt, kostspielige Bestellungen tätigt und es auf die Familienkatze Lucky abgesehen hat.

Drehort der Serie waren die heutigen Sony Pictures Studios (früher Columbia Pictures) in Culver City, Los Angeles. Dort erinnert heute allerdings nichts mehr an die Kultserie.

© Warner Bros.

Das Haus der Familie Tanner, das in einigen Außenaufnahmen der Serie zu sehen war, befand sich tatsächlich in Los Angeles, wurde jedoch leider 2012 abgerissen. Heute steht an seiner Stelle, in der 708 Moreno Avenue in Brentwood, ein neues Gebäude, das allerdings in keinster Weise mehr an das 1926 erbaute „Alf-Haus“ erinnert.

An Stelle des „Alf-Hauses” befindet sich nun dieses Gebäude. © Andrea David

Ganz in der Nähe der Adresse befindet sich übrigens das Haus, das im Intro der 80er-Serie „Golden Girls“ zu sehen ist, noch völlig unverändert.

 

Die komplette Serie auf DVD:
„Alf” bei Amazon bestellen

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Wonder Wheel

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Filmstart: 11. Januar 2018

In Woody Allens „Wonder Wheel“ geht es um vier Menschen, deren Lebensläufe sich im hektischen Treiben des Vergnügungsparks auf Coney Island kreuzen: Die emotional instabile Ex-Schauspielerin Ginny (Kate Winslet) jobbt jetzt in einem Meeresfrüchte-Imbiss. Ginnys ungehobelter Mann Humpty (Jim Belushi) betreibt ein Karussell. Der attraktive junge Rettungsschwimmer Mickey (Justin Timberlake) träumt von einer Karriere als Bühnenautor. Und Humptys seit Langem getrenntlebende Tochter Carolina (Juno Temple) versteckt sich derzeit vor einer Gangsterbande in der Wohnung ihres Vaters.

Woody Allen hatte schon immer eine besondere Vorliebe für Coney Island: „Die Glanzzeit war zwar schon vorüber, als ich geboren wurde, aber ich fand es als Kind dort immer sehr aufregend: Der bunte Mix an Menschen, das widersprüchliche Treiben und die lebendige Atmosphäre. Ich dachte, das wäre doch ein reizender Schauplatz für eine dramatische Geschichte.“ Gerade dieser Kontrast gefiel Allen: „Coney Island ist immer so vergnügt und lebhaft, aber für die Charaktere ist es das eben überhaupt nicht“.

Coney Island, Brooklyn, New York City

Allens Idee für Humptys und Ginnys Wohnung war, dass diese sich direkt im Herzen des Vergnügungsparks mit Lärm und flackernden Lichtern befinden sollte. Der Designer Santo Loquasto fand einen Drehort im zweiten Stock eines Gebäudes in Nyack, New York, der sowohl Allen als auch Kameramann Storaro zusagte. Schließlich entschied man sich jedoch aus Kostengründen dafür, die Location in den Silvercup Studios in Long Island City nachzubauen. „Der Charakter des Raumes ist ungeschützt und voller Fenster“, sagt Loquasto. „Es ist ein voyeuristischer Raum, aus dem es keinen Ausweg aus dem Park gibt.“

© 2016 Warner Bros. Ent.

Abgesehen von dem Apartment-Set wurde der Rest des Films an originalen Orten in Coney Island und anderswo in New York City gedreht. „Obwohl wir keine Studio-Sets hatten, mussten wir ziemlich viel an den Kulissen bauen. Wir haben viele Ladenfronten vor die Fassaden gebaut, damit diese weitaus älter wirkten. Rund um Coney Island haben wird die moderne Beschilderung verändert und die bestehenden Fahrgeschäfte mit gigantischen Druckbildern verdeckt,“ erzählt Loquasto. Ruby’s Clam House, in dem Ginny und Carolina arbeiten, gibt es wirklich. Es ist in Realität Ruby’s Bar & Grill und befindet sich auf dem Boardwalk.

© 2016 Warner Bros. Ent.

Weitere erwähnenswerte Drehorte sind The Freak Bar, die Lobby Lounge Bar der Coney Island Freak Show, in der Ginny und Mickey zum ersten Mal miteinander sprechen; Capri’s Pizzeria, für die die Innenaufnahmen in Sam’s Court Street in Cobble Hill, Brooklyn, entstanden und der New York Chinese Scholar’s Garden am Snug Harbor in Staten Island.

 

Verwandter Artikel: New York wie im Film

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Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

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Filmstart: 25. Januar 2018

„Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ist ein schwarzhumoriges Drama von Regisseur Martin McDonagh, von dem auch „Brügge sehen… und sterben?“ (2008) stammt. In der Geschichte greift Mildred Hayes (Frances McDormand) zu einer aufsehenerregenden Maßnahme, nachdem auch nach Monate nach dem Tod ihrer Tochter immer noch kein Mörder ermittelt wurde: Sie lässt drei Reklametafeln an der Stadteinfahrt von Ebbing mit provozierenden Sprüchen bedrucken, die an den städtischen Polizeichef William Willoughby (Woody Harrelson), gerichtet sind, um ihn zu zwingen, sich um den Fall zu kümmern. Als sich dessen rechte Hand, Polizist Dixon (Sam Rockwell), ein Muttersöhnchen mit Hang zur Gewalt, einmischt, nimmt der Konflikt zwischen Mildred und den Ordnungshütern des Städtchens schockierende Ausmaße an.

Ebbing ist eine fiktive Stadt in den Ozark Mountains. Auf der Suche nach einem passenden Drehort, die das Produktionsteam durch Ohio, New Mexico, Missouri, Mississippi und Georgia führte, wurde man schließlich inmitten der Great Smoky Mountains fündig, im Städtchen Sylva in North Carolina. Die Aufgabe, Sylva in Ebbing zu verwandeln, hatte Produktionsdesignerin Inbal Weinberg: „Ich habe zwei verschiedene Arten von Fotografien betrachtet: dokumentarische Aufnahmen aus den 60er und 70er Jahren, die den Alltag des Kleinstadtlebens abbildeten; und neuere Fotografien, die das Verschwinden von Städten dokumentieren.“ Sie entwickelte daraus dann ihre eigene Vision von Ebbing: „Ebbing sollte weder wohlhabend noch pleite sein. Nicht gentrifiziert, sondern an der Oberfläche unverändert. Eine Stadt mit ein paar Ecken und Kanten, sowie einer stolzen Geschichte.”

© 2017 Twentieth Century Fox

Slyva kann übrigens selbst schon auf eine bewegte Filmgeschichte zurückblicken, denn hier wurde nicht zum ersten Mal für einen Kinofilm gedreht. Unter anderem war die Stadt, vor allem die Mill Street, im Abenteuerfilm „Beim Sterben ist jeder der Erste“ (1972) mit Jon Voight und Burt Reynolds, zu sehen. Für den Actionthriller „Auf der Flucht“ (1993) mit Harrison Ford und Tommy Lee Jones drehte man ebenfalls einige Szenen in Sylva, beispielsweise am Harris Regional Hospital und entlang des Scotts Creek. Das Zugunglück filmte man nur zwei Meilen entfernt in Dillsboro.

© 2017 Twentieth Century Fox

Für „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ suchte Weinberg in Sylva schließlich nach passenden Drehorten für die einzelnen Szenen: „Es war Martin sehr wichtig, dass alles physisch echt ist. Tatsächlich hat er Sylva ausgewählt, weil der Ort nicht nur eine sehr klassische Hauptstraße hat, sondern wir auch die Werbeagentur und das Polizeirevier in nächster Nähe platzieren konnten, genau so wie es im Drehbuch stand. Gerade in kleinen Städten ist stark zu spüren, wie nahe die Menschen miteinander verbunden sind, und dieses Gefühl wollte Martin unbedingt vermitteln.“ Weinbergs Team verwandelte ein höhlenartiges altertümliches Warenhaus in die Polizeiwache von Ebbing.

© 2017 Twentieth Century Fox

Ein weiteres Lieblingsset von Weinberg war das schrullige Andenkengeschäft von Ebbing, in dem Mildred arbeitet. „Den Laden haben wir aus dem Nichts erschaffen, und wir mussten ihn mit Andenken und den Souvenirs einer nichtexistierenden Stadt vollstopfen. Wir überlegten uns außerdem, diesen Ort, obwohl es ein Souvenirladen ist, nicht besonders einladend zu gestalten. Es ist ein isolierter Laden, weil Mildred selbst so isoliert ist“, sagt die Designerin. Egal wo oder was sie konstruierte: Weinberg war dankbar dafür, wie begeistert die Einwohner von Sylva die Ebbing-Maskerade unterstützten. „Je mehr wir drehten, umso spannender fanden sie es, und schließlich produzierten sie ihre eigenen T-Shirts und Memorabilia. Die Leute von Sylva haben mit ihrer tollen Einstellung die Produktion wirklich beflügelt.”

© 2017 Twentieth Century Fox

 

Gewinnspiel:

Zum Kinostart von „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” verlosen wir 2 x 2 Kinotickets. Zur Teilnahme einfach bis zum 28. Januar 2018 eine kurze E-Mail mit der vollständigen Postadresse und Betreff „Ebbing” an kontakt@filmtourismus.de senden. Die Gewinner werden umgehend benachrichtigt.

 

 

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Auf Tatort-Spuren durch Kiel

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Jeden Sonntagabend blicken Millionen Zuschauer auf das vertraute Augenpaar im Fadenkreuz und verfolgen anschließend die Auflösung unterschiedlichster Krimifälle quer durch ganz Deutschland. Darunter auch Tanja von Spaness, die die Tatort-Reihe regelmäßig verfolgt, jedoch auch einen klaren Favoriten hat: „Einer meiner Lieblings-Tatort-Kommissare ist Klaus Borowski aus Kiel. ‚Ich höre´ – ein Markenzeichen des Ermittlers – denn eingefleischte Tatort Fans wissen natürlich, dass sich Borowski so am Telefon meldet. Ich finde die spröde Art des Klaus Borowski sehr unterhaltsam und auch die Tatsache, wie hier mit dem Klischee der norddeutschen – (angeblich) unterkühlten Art – gespielt wird.“ Hier berichtet sie für uns über den Tatort Kiel und seine Drehorte:

 

Tatort Kiel: Seit 2003 ermittelt Klaus Borowski

Bevor ich mit euch auf Tatort-Spuren durch Kiel wandere, hier erst einmal ein paar Zahlen, Daten und Fakten zum Kieler Tatort. Tatort Kommissar Klaus Borowski, alias Axel Milberg, ermittelt in Kiel seit 2003. Axel Milberg wurde übrigens sogar in Kiel geboren. Im August 1956 erblickte er dort das Licht der Welt. 1979 startete er seine Schauspielausbildung.

Im Laufe der Zeit gab es immer wieder neue Assistenten, die Borowski zur Seite gestellt wurden. Anfänglich war es Alim Zainalow, gespielt von Mehdi Moinzadeh, gefolgt von Frieda Jung, alias Maren Eggert, und aktuell ist es Sarah Brandt, dargestellt von Sibel Kekilli. Bisher wurden 30 Folgen in Kiel, rund um Tatort Kommissar Klaus Borowski, gedreht. 30 Folgen, die zum großen Teil auch wirklich an Schauplätzen in Kiel spielen.

 

Tatort-Tour durch Kiel

Meine Tatort Tour durch Kiel starte ich am Maritim Hotel Bellevue – Hauptschauplatz für die Folge „Borowski und die Sterne“.

„Tatort”-Drehort, Maritim Hotel Bellevue, Kiel © Tanja Klindworth, Spaness.de

Vom Hotel sind es nur ein paar Schritte runter an die Kieler Förde. Auf der Straße direkt am Wasser sieht man Borowski häufig mit seinem Auto (früher mal ein VW Passat, heute ein roter Volvo) entlang düsen. Die 18. Folge „Borowski und der coole Hund“ startete sogar direkt unten am Wasser – nämlich am Freibad direkt in der Förde (wer mag, kann hier übrigens ganzjährig schwimmen gehen).

„Tatort”-Drehort, Kieler Förde, Kiel © Tanja Klindworth, Spaness.de

Nächster Stopp ist die Petruskirche im maritimen Viertel in Kiel. Die Kirche war Schauplatz für den fünften Kieler Tatort „Borowski in der Unterwelt“.

„Tatort”-Drehort, Petruskirche, Kiel © Tanja Klindworth, Spaness.de

Gleich hinter der nächsten Straßenecke befindet sich die alte technische Marineschule. Für die Dreharbeiten dient sie als Polizeirevier und somit Sitz von Borowskis Büro in Kiel.

„Tatort”-Drehort, Alte technische Marineschule, Kiel © Tanja Klindworth, Spaness.de

Weiter geht die Tour durch Kiel in Richtung Hafen, ebenfalls Kulisse und Drehort für viele Tatort-Folgen, wie z.B. „Das Ende des Schweigens“ oder auch „Macht der Angst“ in dem die Hörnbrücke auftaucht.

„Tatort”-Drehort, Fährhafen Kiel © Tanja Klindworth, Spaness.de

Wenn wir schon mal im Hafen sind, können wir doch auch einer Fähre einfach mal einen Besuch abstatten – oder?! Als bedeutender Fährschiffhafen, spielt dieses Thema in dem einen oder anderen Tatort natürlich auch eine Rolle. In der Episode „Mann über Bord“ kehrt Borowski beispielsweise, per Fähre, von einem Angelurlaub aus Schweden zurück. Es gilt das Verschwinden eines Fährkapitäns aufzuklären. Und auch in der Folge „Borowski und die heile Welt“ wird eine Fähre, als Fundort für eine Leiche, einbezogen. Natürlich spielt auch „Borowski und das Fest des Nordens“ an der Wasserkante und in der Hafenkulisse, allerdings in der Tat zu Zeiten der Kieler Woche.

 

Tatort Kiel: Wo wohnt eigentlich die Film-Crew?

Während meiner Tatort-Recherche in Kiel hab ich mich natürlich kurzerhand in das Maritim Hotel Bellevue Kiel einquartiert (in Zimmer 604). Denn in diesem Hotel wohnt nicht nur Axel Milberg (meistens übrigens in Zimmer 605 oder 505 – er war zu meinem Besuch leider nicht dort) und ein großer Teil des Tatort-Filmteams, sondern das Hotel ist auch als Filmkulisse in vielen Kieler-Tatort-Episoden dabei.

„Tatort”-Drehort für „Borowski und die Sterne“, Suite 505, Maritim Hotel Kiel © Tanja Klindworth, Spaness.de / ARD

Seinen prominentesten Auftritt hatte das Maritim Hotel Kiel wie oben schon erwähnt aber in Folge 13 „Borowski und die Sterne“. In dieser Folge steigt Rockstar Bodo Dietrich (gespielt von Hugo Egon Balder) auf seiner Comeback-Tournee im Maritim Hotel Kiel ab. Als die ehemalige Freundin Margret Saloschnik vom Hotelbalkon stürzt, gilt es den Mord aufzuklären. Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 26. Februar bis 28. März 2009 statt. Gedreht wurde dabei im Maritim Hotel in der Suite 505, vor dem Hoteleingang, im Hotelschwimmbad, der Hotelbar und an der Rezeption in der Lobby.

„Unser Maritim Hotel Kiel wird, aufgrund der tollen Lage in der Kieler Förde und der Einrichtungsüberbleibsel aus den 70er Jahren, auch für andere Tatort-Filmproduktionen und als Kulisse für Portrait- und Modephotographie genutzt“, verrät Hoteldirektor Joachim Ostertag.

Blick auf die Kieler Förde aus dem Zimmer 605, in dem Axel Milberg während des Drehs wohnt © Tanja Klindworth

Axel Milberg liebt die Aussicht vom Maritim Hotel Bellevue über die Kieler Förde. Auch darum wohnt er während der Dreharbeiten gern im Hotel und hat vielleicht auch heimatliche Gefühle zu seiner Suite aufgebaut. 2015 setzte er sich für die Rettung der 70er Jahre Kultfliesen im Hotel ein. Denn die sollten der Hotelrenovierung und Modernisierung zum Opfer fallen. Die Fliesen wurden aber schlussendlich, durch den Einsatz von Milberg, für einen guten Zweck an die Kieler verkauft. Heute verschönern die Fliesen viele Kieler Haushalte.

 

Tatort Kiel: Auf Borowskis Spuren radeln

Wer jetzt in Kiel auch mal auf Borowskis Spuren wandeln möchte bzw. radeln möchte, kann das natürlich. Martin Behrens bietet dazu spannende Radtouren an, mit interessanten Hintergrundinformationen, Stopps an zahlreichen Drehorten und Schauplätzen und viel Wissen zum Tatort Kiel.

 

Weitere Infos:

Tourtipp: Tatort Kiel Fahrradtour

Hoteltipp Kiel: Maritim Hotel Bellevue

Weitere Ausflugstipps zu Kiel: Städtetrip Kiel auf Spaness

Über die Gastautorin:
Auf Spaness - WellBeing work, life & travel schreibt Tanja Klindworth über alles was „gut“ tut. Von Slow Travel über Wellnesshotels und Wellness- und Gesundheitstrends bis hin zu Akivreisen und Mikro-Abenteuern, darunter ab und zu auch Drehortbesuche.

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Godless

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In der Netflix-Western-Serie „Godless“ von Steven Soderbergh ist Outlaw Roy Goode (Jack O’Connell) auf der Flucht vor seiner eigenen Gang, deren Anführer Frank Griffin (Jeff Daniels, „Der Marsianer“) er hintergangen hat. Nachdem er von der verwitweten Ranchbesitzerin Alice Fletcher (Michelle Dockery, „Downton Abbey“) angeschossen wird und sich eindrucksvoll als „Pferdeflüsterer“ beweist, darf er schließlich bei ihr bleiben. Derweil macht sich Sheriff McNue (Scoot McNairy) auf die Suche nach Griffin, der den gesamten Ort Creed ausgelöscht hat, und seine Schwester Mary Agnes (Merritt Wever, „The Walking Dead“) versucht das Dorf La Belle gegen die ausbeuterischen Pläne einiger undurchsichtiger Männer zu verteidigen.

Roy und Alice in „Godless” © Ursula Coyote/Netflix

Die Wild-West-Kulissen der Miniserie befinden sich im US-Bundesstaat New Mexico, wo beispielsweise auch schon die Serien „Breaking Bad“, „Manh(a)ttan“ und „Longmire“ entstanden.

Die wichtigsten Schauplätze von „Godless“ sind die fiktive Stadt La Belle, die nach einem tragischen Minenunfall nur noch von Frauen bewohnt wird, sowie die abgelegene Ranch der Einzelkämpferin Alice Fletcher. Gedreht wurde die Serie auf dem über 30.000 Hektar große Gelände der San Cristobal Ranch, einige Kilometer südlich von Santa Fe. Die Ranch ist seit 1986 im Besitz der Singleton-Familie.

La Belle in „Godless” © Ursula Coyote/Netflix

Der Schauplatz für das zerstörte Creed fand man nicht weit davon entfernt auf einer riesigen Ranch in Galisteo. Die Cerro Pelon Ranch, auch bekannt als Cooks Ranch, wurde ursprünglich für den Western “Silverado” (1985) von Lawrence Kasdan errichtet. Ein Großteil der Kulisse wurde allerdings 1999 im Film „Wild Wild West“, in dem ebenfalls Kevin Kline mitspielte, wiederverwendet und zerstört. Die “Godless”-Szenen, die in Olagrande spielen, entstanden auf der Bonanza Creek Ranch in Santa Fe.

Weitere Drehorte der Serie sind Jemez Pueblo sowie der Diablo Canyon, ebenfalls im Norden New Mexicos.

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Alles Geld der Welt

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Filmstart: 15. Februar 2018

„Alles Geld der Welt“, der neueste Film von Ridley Scott („Blade Runner“), handelt von einem der aufsehenerregendsten Fälle der Kriminalgeschichte: 1973 wurde der 16-jährige Paul (Charlie Plummer), Enkel des milliardenschweren Ölmagnaten J. Paul Getty (Christopher Plummer) in Rom von der Mafia entführt, die 17 Millionen Dollar Lösegeld für den jungen Getty verlangen. Doch während der reichste Mann der Welt sich weigert, die Summe zu bezahlen, bangt seine Mutter Gail (Michelle Williams) um das Leben ihres Sohnes und versucht gemeinsam mit dem Ex-CIA-Mann Fletcher Chase (Mark Wahlberg) den alten Griesgram umzustimmen.

 

Über die Drehorte

Der packende Thriller beruht auf einer wahren Geschichte und rekonstruiert einen der spektakulärsten Entführungsfälle des 20. Jahrhunderts. Gedreht wurde größtenteils an Originalschauplätzen in Rom und London und hierfür wurden mehrere berühmte Sehenswürdigkeiten beider Städte wie beispielsweise das Kolosseum in Rom als Hintergrund für die Handlung ausgewählt. Weitere Szenen entstanden in der Wüste Wadi Rum in Jordanien, in der Ridley Scott auch schon die passende Kulisse für den Film „Der Marsianer” fand.

© TOBIS Film GmbH

 

Rom

Die ewige Stadt ermöglichte es, Gettys Reichtum in Szene zu setzen, ohne die Drehkosten ins Unermessliche zu katapultieren. „Unser Ziel war es, Opulenz möglichst kostengünstig zu visualisieren. Es galt also, die Motive klug auszusuchen und effizient einzusetzen. Der Palazzo Barberini ist ein gutes Beispiel – dieses wunderschöne Museum diente uns als Auktionshaus. Die Residenz des britischen Botschafters in Rom verwandelten wir in John Paul Gettys Hotel, denn sie strahlte eine Atmosphäre aus Luxus und Macht aus.

© TOBIS Film GmbH

Für das Versteck der Entführer hingegen haben wir uns außerhalb Roms in den Bergen um den Braccianosee heruntergekommene Häuser gesucht, die der ärmlichen Herkunft der Terroristen entsprechen“, verrät Arthur Max, der Ausstatter des Films. Zwar sah die Stadt in den 70er Jahren anders aus als heute – in den Straßen lag viel Müll herum und die Wände waren mit zahlreichem Graffiti und politischen Plakaten verziert – doch die Architektur Roms hat sich seitdem kaum verändert, was den Dreh erleichterte.

 

London

Der Palast Hatfield House, der zwischen 1607 und 1611 errichtet wurde, dient im Film als Gettys englisches Domizil im Sutton Place. Die herrschaftliche Anlage liegt nördlich von London und vermittelt einen Eindruck von Gettys unbeschreiblichen Reichtum, gepaart mit fast unvorstellbarem Geiz. So hat der Milliardär beispielsweise eine Telefonzelle in seinem Haus aufstellen lassen, von der aus Gäste Telefonate führen konnten – gegen Gebühr versteht sich.

© TOBIS Film GmbH

 

Über die Produktion

Auch in der Ausstattung hielten sich die Filmemacher nah am Original. Während John Paul Getty III bis zu seiner Entführung mit einer bunten Mischung aus wilden Klamotten wie ein junger Bohemien auf Dauerurlaub daherkommt, ist von J. Paul Getty bekannt, dass er teilweise jahrzehntelang die gleichen Anzüge, Krawatten und sogar Schuhe trug, um Geld zu sparen.

© TOBIS Film GmbH

Eine besondere Herausforderung bestand bei der Produktion in dem kurzfristigen Nachdreh, durch den „Alles Geld der Welt“ in die Schlagzeilen geraten ist. Ab dem 20. November 2017 wurden alle Szenen, in denen Kevin Spacey („House of Cards“) als J. Paul Getty zu sehen war, mit Christopher Plummer erneut gedreht. Dass dieser Kraftakt in kürzester Zeit gelang und der Film dennoch bereits ab dem 25. Dezember 2017 in den USA startete, ist vor allem Ridley Scott zu verdanken. Christopher Plummer bringt es auf den Punkt: „Ridley ist ein Profi durch und durch. Er weiß bei jeder Einstellung genau, wie er sie im Schnitt bearbeiten wird.“

 

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Filmreifes Kanada

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Kanada ist ein Filmland durch und durch, davon konnte ich mich letztes Jahr in Vancouver und auf Vancouver Island selbst überzeugen. Jedoch ist Kanada nicht nur immer wieder ein beliebter Drehort für US-Produktionen, sondern hat auch selbst eine lebendige und vielseitige Filmszene zu bieten. Auf der Berlinale 2018 steht Kanada nun mit knapp 100 dort präsentierten Filmen und Serien und seiner Rolle als „Country in Focus“ auf dem European Film Market besonders im Rampenlicht. Aus diesem Anlass gibt es nun auf iTunes eine Kollektion an herausragenden kanadischen Filmen:
www.itunes.com/rendezvouskanada

Darunter befinden sich ausgewählte Highlights von früheren Berlinalen, international gefeierte erfolgreiche Kinohits sowie bislang unentdeckte Werke. Gesondert herausgestellt werden dabei vor allem Filme weiblicher Regisseure, indigener Filmemacher und neuer Talente. Ich habe hier mal einige meiner Lieblingsfilme sowie diesjährige Berlinale-Perlen herausgepickt, die uns kreuz und quer durch die Städte und Landschaften Kanadas sowie über dessen Grenzen hinausführen:

 

Rendezvous mit einem Eisbär auf Baffin Island

Es gibt Orte auf diesem Planeten, die scheinen zu eisig für eine angenehme Zeit. Nicht jedoch für den kanadischen Regisseur Kim Nguyen. Er drehte sein preisgekröntes Werk „Rendezvous mit einem Eisbär” am Nordpolarkreis von Kanada. In Apex, einer kleinen Gemeinde von Iqaluit auf Baffin Island, wo die Nummernschilder die Form eines Eisbärenhaben. Und die Straßenlaternen ein derart grelles Licht werfen, dass das Auswechseln der Lichtquellen für über 22.000 Dollar beinahe das Filmbudget gesprengt hätte. Im Film dient Apex als Aussteigerort für Roman und Lucy, die unabhängig voneinander auf der Suche nach sich selbst ans kälteste Ende der Welt gereist sind.

In der klirrenden Kälte Nunavuts finden sie nicht nur Frieden, sondern auch die Liebe. Regisseur Nguyen, der in Montréal geboren ist und vietnamesische Wurzeln hat, versteht es, äußere Landschaften mit inneren zu verknüpfen. Apex wird damit zum Symbol des Auswegs aus der Kargheit und zu einem wichtigen Punkt auf der filmischen Landkarte. Wer auf Nguyens Pfaden nach Apex reist, taucht ein in die Welt der Inuit und der arktischen Wildnis, fährt mit dem Motorschlitten zu den Eisschollen im Eisbären-Gebiet oder gleitet mit dem Expeditionsschiff die Nordwestpassage entlang und hält Ausschau nach Narwalen.

 

Ab nach Gatineau–mit Regisseur Philippe Farladaue

Gatineau? Genau. Gatineau gehört zu den nahezu unsichtbaren Orten auf der kanadischen Landkarte, die im Schatten der großen Metropolen liegen. Dabei ist Gatineau eine der beschaulichsten Städte am Ottawa River und Heimatort und Inspirationsquelle deserfolgreichen kanadischen Regisseurs Philippe Farladaue. Gatineau ist Ort der Kindheit und Inspirationsquelle Farladaues, der mit seinem Film „Monsieur Lazahr” international bekannt wurde. Der Film wurde 2012 in der Kategorie bester fremdsprachiger Film“ für den Oscar nominiert und erzählt, wie der traumatisierte algerische Immigrant Monsieur Lazhar eine nicht minder traumatisierte Grundschulklasse übernimmt, deren Lehrerin sich im Klassenraum erhängt hat. Farladaue ist bekannt für seine humorvoll und sensibel verfilmten Geschichten.

Auch sein letzter Film „Mein Praktikum in Kanada” (2016), der zu den besten kanadischen Filmen gehört und den Telefilm Canada für die Berlinale 2018 auf die Top-10-Liste gesetzt hat, erzählt mit leiser Ironie von den Fallstricken der Demokratie am Beispiel des Abgeordneten Steve Guibord, dem bei der Abstimmung, ob Kanada in den Krieg in den Nahen Osten ziehen soll oder nicht, die ausschlagebene Stimme zufällt. Wer Farladaues Heimatort Gatineau besucht, findet sich am Ottawa River wieder, auf der gegenüberliegenden Seite von Kanadas Hauptstadt Ottawa, mit der zusammen Gatineau die National-Capital-Region bildet. Und weil Ottawa in unmittelbarer Nähe liegt, ist Gatineau Sitz zahlreicher Ministerien wie zum Beispiel des Umweltamts und der Agentur für Internationale Entwicklungen. In Gatineau steht zudem eines der größten Museen Kanadas, Kanadas Nationalmuseum für Geschichte und Gesellschaft.

 

Auf den Spuren von Maudie Marshalltown entdecken

Wer sich auf eine Zeitreise nach Nova Scotia begeben möchte, zu den wilden Küsten, den wasserumspülten Felsen, den kleinen Häfen und den auf den Wellen wippenden Holzbooten, sollte sich die dokumentarisch erzählte und tiefberührende Lebensgeschichte von Maud Dowley anschauen, den Film „Maudie”. Darin porträtiert die irische Regisseurin Aisling Walsh die kreative Entfaltung der kanadischen Künstlerin, die in Marshalltown in Nova Scotia ihre Inspiration und ihre Motive fand. Maudie zieht als Haushälterin bei dem mittellosen Everett Lewis (gespielt von Ethan Hawke) ein, der zurückgezogen in einem kleinen Haus lebt. Schnell merkt er, dass Maudie haushälterisch mehr als ungeschickt, aber künstlerisch begabt ist und er schenkt ihr ihre ersten Ölfarben.

Der Film fängt vor der rauen und mystischen Kulisse Nova Scotias die Geschichte von Maud und Everett ein, die beide vom Leben wenig begünstigt waren, aber in ihrer Liebe füreinander das größte Glück fanden. Die Gemälde von Maud Lewis, wie sie nach ihrer Hochzeit hieß, hängen heute in zahlreichen Kunstsammlungen weltweit. Einige sind auch in der Musikkneipe Bearly’s in Halifax sowie in der Art Gallery von Nova Scotia zu sehen. Dort wird auch das restaurierte, originale Künstlerhaus Maudies ausgestellt. Eine Replik aus Stahl steht in Digby, Marshalltown, eine Autostunde von Maudies Geburtsort South Ohio entfernt. Wer auch reisend auf künstlerischen Spuren wandelt, sollte den Besuch der angesehenen Kunsthochschule NSCAD University in Halifax nicht versäumen!

 

Mit Kanadas Filmen um die Welt

Meine persönlichen Lieblingsfilme aus Kanada handeln selbst von großen Reisen, die das Leben ihrer Hauptfiguren regelrecht auf den Kopf stellen. Da wäre die bewegende Geschichte der jungen Eilis Lacey (Saoirse Ronan), einer jungen irischen Immigrantin, die in „Brooklyn - Zwischen zwei Welten“ versucht, sich in New York ein neues Leben aufzubauen. Dabei wird sie schließlich auf eine harte Probe gestellt und muss sich schließlich nicht nur zwischen zwei Ländern, sondern zwei völlig unterschiedlichen Leben entscheiden. Die passenden Drehorte für das Brooklyn in den 1950er Jahren fanden die Filmemacher im kanadischen Montréal.

Im deutsch-kanadischen Film „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück” begibt sich der Londoner Psychiater Hector (Simon Pegg) auf eine Weltreise, um sich näher mit dem Thema Glück zu beschäftigen. Nach erlebnisreichen Stationen in China und Südafrika, begegnet er in Los Angeles seiner einstigen großen Liebe Agnes (Toni Collette). Die Szenen dafür wurden jedoch nicht in L.A., sondern in Vancouver, dem kanadischen Schauplatz-Chamäleon schlechthin, gedreht. Dort entstanden auch sämtliche Innenaufnahmen des Filmes in den Studios.

Zu kanadischen Drehorten führt zudem der großartige Abenteuerfilm „Die Karte meiner Träume” von Regisseur Jean-Pierre Jeunet. Die Geschichte handelt vom hochgegabten T.S. Spivet (Kyle Catlett), der aufgrund einer genialen Erfindung vom berühmten Smithsonian Museum in Washington D.C. eingeladen wird, um den prestigeträchtigen Baird-Preis entgegenzunehmen. So macht er sich nachts heimlich und alleine auf den Weg quer durch die USA. Die Aufnahmen im ländlichen Montana entstanden, wie übrigens auch schon „Brokeback Mountain”, in der kanadischen Provinz Alberta rund um Calgary. Dort wurde auch die abgelegene Ranch der Spivets als Außenkulisse aufgebaut. Die Zugsequenzen wurden im benachbarten British Columbia gefilmt.

 

Auch wer gerade keine Reise nach Kanada geplant hat, kann sich also mit dieser Auswahl an bereits bekannten und neuen Highlights für mindestens eine Spielfilmlänge in Kanadas Filmwelt entführen lassen.

 

Weitere Linktipps:
Programm Berlinale 2018
In Kanada gedrehte Filme

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Offenlegung: Dies ist ein Gesponserter Artikel, der mit finanzieller Unterstützung von Telefilm Canada entstand.

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Am Set von „Heilstätten” am Grabowsee

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Filmstart „Heilstätten”: 22. Februar 2018

 

Es ist noch früh am Morgen, als über dem Grabowsee in der Nähe von Berlin die Sonne aufgeht. Das Gewässer liegt inmitten eines riesigen Waldgebietes, welches so dicht ist, dass nicht einmal die Morgensonne es aufhellen kann. Es ist totenstill, der nächste Ort ist 4 Kilometer entfernt, das Handy verzeichnet keinen Empfangsbalken und direkt am Ufer liegt ein verlassenes Sanatorium. Die perfekte Kulisse für einen Horrorfilm!

„Heilstätten”-Drehort Grabowsee © Matthias Gebauer

Dies dachten sich auch Produzent Till Schmerbeck und Regisseur Michael David Pate, als beide nach einem geeigneten Drehort für ihren Horrorfilm „Heilstätten” suchten. Mit dabei die Hauptdarsteller Nilam Farooq, Lisa-Marie Kroll, Sonja Gerhardt, Tim Oliver Schultz, Timmi Trinks und Emilio Sakraya. In dem Found-Footage-Film geht es um sechs Youtuber, die für eine Online-Live-Challenge eine Nacht in einem alten Sanatorium verbringen.

Ziel ist es, die jeweils anderen mit gruseligen Aktionen zu „pranken”, also reinzulegen. Jedoch ist nicht alles, was den sechs Jugendlichen passiert, ein Scherz, sondern bitterer Ernst. Als sie dies bemerken, ist es jedoch längst zu spät.

„Heilstätten”-Hauptdarsteller am Filmset Grabowsee © Matthias Gebauer

Warum die Entscheidung für den Drehort gerade auf das Sanatorium am Grabowsee fiel, ob es dort wirklich spukt und inwiefern Hollywood-Regisseur Gore Verbinski dem Team einen Strich durch die Rechnung machte, erfahren wir beim Setvisit im März vor den Toren Berlins:

Am rostigen Tor der ehemaligen Heilanstalt erwartet uns Produzent Till Schmerbeck. Er trägt Mütze und Schal, die Außentemperatur beträgt gerade mal 3 Grad. „Die Kälte macht einem wirklich zu schaffen. Die meisten Kollegen im Team tragen Neopren-Unterwäsche, damit es erträglich bleibt. Ich nicht! Dafür stehe ich viel am Heizpilz an der Base”, verrät er, während wir einen langen Fußmarsch zum Set machen. Das Areal umfasst über 20 Gebäude, in denen von 1890 bis 1933 die Tuberkulose behandelt wurde.

„Heilstätten”-Drehort Grabowsee © Matthias Gebauer

Nach dem zweiten Weltkrieg nutzte die rote Armee die Räumlichkeiten als Krankenhaus, seit 1995 liegt die Anlage brach. Dementsprechend sieht es dort heute aus. Fast keine Fensterscheiben sind mehr in den Rahmen, etliche Türen verfault, viele Dächer eingestürzt. „Optisch ist es echt ein Highlight! Man muss aber dazu sagen, dass diese Heilstätte nicht die erste Wahl war. Eigentlich wollten wir in Beelitz drehen!”, fährt Schmerbeck fort.

„Heilstätten”-Drehort Grabowsee © Matthias Gebauer

Am Filmset treffen wir einen gut gelaunten Tim Oliver Schultz, der sich gerade auf einem rostigen Rollstuhl abstützt. „Interessanterweise erzählen wir im Film viele Geschichten, welche in den Beelitzer Heilstätten tatsächlich passiert sind. Dort gab es seit den 90ern ja mehrere Morde. Es ist sehr schade, dass dieser Drehort nicht in Frage kam.” Der Grund dafür war, dass US-Regisseur Gore Verbinski das Sanatorium in Beelitz für den Dreh seines Horrorfilms „A Cure for Wellness” im letzten Sommer komplett renovieren ließ.

„Momentan gleicht Beelitz tatsächlich eher einem Luxus-Wellness-Resort und keiner Gruselanstalt. Außerdem liegen die ganzen Gebäude direkt an der Hauptstraße und ein Filmset wäre von allen Seiten einsehbar. Für uns nicht zu gebrauchen”, ergänzt Schmerbeck.

Beelitz Heilstätten © Matthias Gebauer

Nach der ersten Besichtigung des Grabowsee-Geländes stand die Entscheidung für Michael David Pate fest. „Dieses Sanatorium ist komplett abgezäunt und weit von der nächsten Ortschaft entfernt. Durch den dichten Wald kann uns niemand von der Straße aus beobachten oder stören. Wir haben viel Platz für Technik, Wohnwagen und Catering. Es ist perfekt. ( … ) Unten am See gibt es eine abgebrannte Kirchenruine, die benutzen wir für den Film ebenfalls. Den See blenden wir allerdings aus, den gibt es im Film nicht”.

Googelt man nach der Heilstätte am Grabowsee, so findet man ein immer wiederkehrendes Fotomotiv. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Speisesaal, an dessen Stirnseite ein Piano auf einer Bühne steht und zwischen zwei roten Vorhängen durchblitzt. „Dieses Motiv ist durch das Internet dermaßen ausgelutscht, dass wir es für den Film nicht verwenden”, erklärt Till Schmerbeck.

„Heilstätten”-Drehort Grabowsee © Matthias Gebauer

Um die anderen Räumlichkeiten etwas herzurichten, lieh man sich aus dem Babelsberger Filmfundus rostige Medizinschränke, Krankenbetten und Rollstühle. Für den perfekten Gruseleffekt sorgten ein paar alte Porzellanpuppen. Auf den Fluren und in den Treppenhäusern verteilte das Team alte Krankenakten, welche zum Teil blutverschmiert sind. In einem ehemaligen OP-Raum ließ sich Regisseur Michael David Pate einen kompletten Hörsaal nachbauen.

„Heilstätten”-Drehort Grabowsee © Matthias Gebauer

Das Filmprojekt „Heilstätten” ist nicht die erste Großproduktion auf dem Gelände. Am alten, einsturzgefährdeten Heizhaus treffen wir den Grundstücksverwalter Bernhardt Hanke. Dieser schwelgt in Erinnerungen und denkt gerne an vergangene Drehs zurück. So zum Beispiel an den Film „Monuments Men”. „George Clooney war sehr nett, aber die Dreharbeiten nicht sonderlich aufregend. Bei ihm war jede Szene perfekte geprobt, so dass alles in wenigen Takes abgedreht war. Insgesamt hat Babelsberg damals 4 Tage hier gedreht und dafür 16 verschiedene Sets errichtet.”

„Heilstätten”-Drehort Grabowsee © Matthias Gebauer

Hankes liebste Erinnerung geht an eine Produktion von Ulrich Tukur. Dieser drehte 2014 den ZDF-Film „Grzimek” auf dem Gelände, welcher die Lebensgeschichte des gleichnamigen Tierforschers erzählt. „Grzimek war ein Held meiner Kindheit und das Ulrich Tukur ihm so ähnlich sah, war beeindruckend. Für diesen Dreh hatten wir sogar zwei Elefanten und einen Tiger hier auf dem Gelände. Das ist mein bisheriges Highlight.”

Die abschließende Frage an das Filmteam, ob sich tatsächlich jemand trauen würde, eine Nacht in einem verlassenen Sanatorium zu verbringen, wird von allen mit einem klaren „Nein!” beantwortet. Lediglich Regisseur Michael David Pate würde es probieren: „Ich glaube, so lange man genug Respekt vor den Toten hat, kann einem dabei nichts passieren. Daher bin ich safe!”

Der Film „Heilstätten - Die Challenge” startet am 22. Februar 2018 in den Kinos.

 

Verwandter Artikel: Die Beelitz-Heilstätten im Film

Weiterer Setbesuch: Am Set von „Honigfrauen” am Balaton

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Atlanta für Filmfans & Serienjunkies

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Hollywood kann einstecken… Atlanta entwickelte sich in den vergangenen zehn Jahren zur Top-Location für Filmemacher und freut sich mittlerweile sogar über einen neuen Außenposten der legendären Pinewood Studios. Die Stadt und auch das Umland sind als Drehort beliebt wie nie zuvor. Und so gesellen sich zu früheren Produktionen jedes Jahr zahlreiche neue Kinofilme und Serienhits. Kein Wunder, dass hier Filmtouristen jeder Couleur eine Fülle an Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen vorfinden, die sie augenblicklich zurück an ihre Lieblingsschauplätze versetzt. Von meinem letzten Besuch in Atlanta habe ich einige Tipps und Highlights mitgebracht:

 

Zu Gast bei Präsident Snow

Na, wer erinnert sich noch an die rauschende Siegesfeier, die Präsident Snow, dargestellt vom großartigen Donald Sutherland, in „Die Tribute von Panem“ schmeißt? Das Anwesen ist in Wahrheit das prächtige Swan House im Norden Atlantas (130 West Paces Ferry Rd NW), das 1928 für Edward und Emily Inman erbaut wurde.

„Tribute von Panem” Drehort Swan House, Atlanta, Georgia © Andrea David

Swan House, Atlanta, Georgia © Andrea David

Sogar einige Innenaufnahmen mit Philip Seymore Hoffman entstanden hier in den Räumen des Erdgeschosses. Mehr Infos über den Dreh, die aufwändigen Kulissenbauten und die Veränderungen am Set, habe ich in einer kleinen Ausstellung in der oberen Etage des Gebäudes gefunden. Das Swan House ist nachmittags für Besucher geöffnet. Übrigens: Im Reboot der Serie „MacGyver“ wurde das Anwesen in Italien verortet, als Villa am Comer See!

„Tribute von Panem” Ausstellung, Swan House, Atlanta, Georgia © Andrea David

 

Ein filmreifes Hotel

Wirklich selten stehe ich mit offenem Mund im Atrium eines Hotels. Und genauso selten fällt es mir schwer, solch einen Ort wieder zu verlassen. Doch so erging es mir bei meinem Besuch im Marriott Marquis Hotel (265 Peachtree Center Avenue NE), wo ich mit Blick auf die Fassade des fast 150 Metern hohen Atriums, das höchste der USA, aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Ein Must-See, nicht nur für Filmtouristen.

Hotel Marriott Marquis, Atlanta, Georgia © Andrea David

Diese futuristische Kulisse mit den gläsernen Aufzügen hatte natürlich auch schon einen filmischen Auftritt, und zwar in „Die Tribute von Panem“ als Luxusquartier der Tribute, die für die jeweiligen Distrikte ins Rennen gehen müssen. Wer sich nicht erinnern kann, hier entstand beispielsweise die Fahrstuhlszene, in der Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) die Bekanntschaft mit der splitternackten Johanna Mason (Jena Malone) machen. Das Atrium war außerdem im Trailer von „Spider-Man - Homecoming” zu sehen.

 

Wo die Zombies wüten

Keine Frage, eine der berühmtesten Geschichten, die in letzter Zeit in Atlanta erzählt wurden, sind die Anfänge der erfolgreichen Serie „The Walking Dead“, in der Hilfssheriff Rick Grimes (Andrew Lincoln) aus dem Koma erwacht und sich inmitten einer Zombie-Apokalypse sowie einem unablässigen Überlebenskampf wiederfindet. Ikonisch sind die Szenen, in den er durch Atlantas Straßen reitet, jedoch auch einzelne Schauplätze wie das unheilvolle Terminus, in Wahrheit ein verlassenes Fabrikgebäude an der Bahnlinie, oder das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention, in dessen Rolle das Cobb Energy Performing Arts Centre (2800 Cobb Galleria Pkwy) geschlüpft ist, findet man hier.

Auf den Spuren von „The Walking Dead“ in Atlanta & Senoia

Freedom Parkway, Atlanta, Georgia © Andrea David

„Terminus”, Atlanta, Georgia © Andrea David

In Downtown Atlanta waren jedoch nicht nur in “The Walking Dead” die Untoten unterwegs, sondern auch in der Komödie „Zombieland“ mit Jesse Eisenberg und Woody Harrelson. Das Hollywood-Quartier von Bill Murray, der sich im Film selbst spielt, befindet sich im recht vornehmen Stadtteil Buckhead (490 West Paces Ferry Road Northwest), nicht weit vom oben genannten Swan House. Leider befindet es sich im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

„Zombieland” Villa, Buckhead, Atlanta, Georgia © Andrea David

 

Lunch für Filmfans

„The secret’s in the sauce!“ Wer dieses Filmzitat sofort erkennt, sollte auf jeden Fall einen Ausflug ins etwa eine Stunde von Atlanta entfernte Örtchen Juliette einplanen und im bis heute konservierten Whistle Stop Café essen gehen. Fans des Kultklassikers „Grüne Tomaten“ wird dort jedenfalls alles sehr vertraut vorkommen. Und obwohl man locker doppelt so viele Plätze im Restaurant füllen könnte, möchten die Besitzer die Einrichtung lieber so belassen, wie man sie aus dem Film kennt. Dazu gibt es unglaublich leckere Südstaatenküche!

Hier geht’s zum Reisebericht über meinen Besuch in Juliette & dem Whistle Stop Café

„Grüne Tomaten”, Juliette, Georgia © Andrea David

McCracken Street mit Whistle Stop Cafe, Juliette, Georgia © Andrea David

 

Ausflüge für Serienjunkies

Im nahen Umland von Atlanta befinden sich neben Senoia („The Walking Dead“) und Juliette („Grüne Tomaten“) noch viele weitere spannende Drehorte, die vor allem das Herz der Serienfans höherschlagen lassen dürften. Darunter etwa die Orte Stockbridge, Palmetto und Jackson, die sich in der Netflix-Serie „Stranger Things“ in die fiktive Kleinstadt Hawkins im Bundesstaat Indiana verwandeln, wo die junge Elf (Millie Bobby Brown) gegen unheimliche Schattenmonster kämpft.

Walking Tour mit „Rick”, Senoia, Georgia © Andrea David

Szene aus „Stranger Things” in Stockbridge, Georgia © Netflix

In Covington, ebenfalls etwa eine Stunde von Atlanta entfernt, entstand in den 80ern die Serie „Ein Duke kommt selten allein“. Etwas jüngere Filmtouristen werden die Stadt als Drehort für Mystic Falls in „Vampire Diaries“ erkennen. Fans können dort mittlerweile im Mystic Grill Restaurant einkehren, das dem Restaurant aus der Serie nachempfunden wurde. Wo früher noch eine Anwaltskanzlei war, kann man sich also heute z.B. einen Mystic Salad bestellen.

 

Weitere Drehorte in Atlanta

Das Morehouse College (830 Westview Dr SW), ein privates Männer-College, das zur Zeit der Rassentrennung nur von Afroamerikanern besucht werden durfte, diente in der Filmbiografie “Hidden Figures” als Gebäude der NASA. Weitere Auftritte hatte Atlanta unter anderem in „The Blind Side“, „The First Avenger: Civil War“,“Baby Driver”, “Fast & Furious 8”, „Triple 9“ sowie “Jumanji“.

Filmszene aus „Baby Driver” in der Peachtree Street, Atlanta © 2017 Sony Pictures Releasing GmbH

Und bei meinem letzten Besuch in Atlanta 2017 wurde in der Walton Street mit riesigen Kulissenbauten gerade für „The Avengers: Infinity War“ gedreht.

Beinahe unmöglich in dieser Stadt nicht über ein Set zu stolpern!

 

Hoteltipp:
Marriott Marquis Atlanta

Tourtipps:
Filmlocation-Touren Atlanta
Tour zu historischen Wohnhäusern
World of Coca Cola und CNN Center
Mystic Falls Tour Covington

Linktipps:
In Atlanta gedrehte Filme
Swan House Atlanta

Verwandte Artikel:
Auf den Spuren von „Grüne Tomaten“ in Juliette
Auf den Spuren von „The Walking Dead“ in Georgia

Offenlegung: Meine Recherchereise nach Atlanta wurde teilweise von Explore Georgia unterstützt.

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Das schweigende Klassenzimmer

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Filmstart: 1. März 2018

Der Film „Das schweigende Klassenzimmer“ von Lars Kraume spielt im Jahr 1956 in Stalinstadt und basiert auf den persönlichen Erlebnissen und der gleichnamigen Buchvorlage von Dietrich Garstka. Garstka war einer der 19 Schüler, die damals mit einer einfachen menschlichen Geste, nämlich einer Schweigeminute im Unterricht für die Opfer eines Aufstands in Budapest, einen ganzen Staatsapparat gegen sich aufbrachten. Für den Film wurde der historische Schauplatz Storkow nach Stalinstadt verlegt.

Regisseur Lars Kraume sagt über den Drehort: „Eisenhüttenstadt war der große Glücksfall für diesen Film. Der alte Planstadtteil aus den 50ern ist das größte Flächendenkmal Deutschlands und wir konnten in einer ganzen Stadt einen historischen Film drehen, was man sonst nur mit Hollywood-Budgets kann. Wir brauchten lediglich genug Komparsen, und da kamen die sehr netten und aufgeschlossenen Eisenhüttenstädter ins Spiel, die geduldig in historischen Kostümen im kalten Winterwind gewartet haben.

© Studiocanal

Auch das Stahlwerk hat uns erlaubt, im historischen Hochofen zu drehen. Kurz danach ist er dann abgeschaltet worden, obwohl er seit 1951 brannte. Da kamen wir gerade noch rechtzeitig, so dass die Szenen im Film schon für sich genommen ein Zeitdokument sind. Und der wichtigste Fund in dieser Stadt war das Schulgebäude, eigentlich das Dokumentationszentrum und Museum des Alltags der DDR, wo direkt daneben gerade eine Kita ausgezogen war, so dass wir dort umbauen und drehen konnten.

© Studiocanal

Eisenhüttenstadt ist insgesamt nicht nur als Motiv attraktiv, die Stadt ist auch inhaltlich interessant, weil sie so deutlich den Aufbruch und die Hoffnungen der jungen DDR symbolisiert.“

© Studiocanal

Die Schule, an der sich die Ereignisse damals wirklich begaben, war die Kurt-Steffelbauer-Oberschule in Storkow in Brandenburg. Garstka floh damals in den Westen Berlins und erhielt in Zehlendorf den Status eines politischen Flüchtlings.

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Vielmachglas

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Filmstart: 8. März 2018

Mit „Vielmachglas“ gibt Regisseur Florian Ross sein Spielfilmdebüt, der Stoff stammt von Drehbuchautor Finn Christoph Stroeks: Mit Anfang 20 erlebt Marleen (Jella Haase, „Fack ju Göhte”) ihren Alltag als steilen Berg und kann sich nicht einmal für ein Studienfach zu entscheiden. Selbst ihr Bruder (Matthias Schweighöfer, „Der geilste Tag”) schafft es nicht, sie zu motivieren. Erst durch eine persönliche Katastrophe wird sie so aufgerüttelt, dass sie sich Hals über Kopf auf eine abenteuerliche Reise begibt, auf der sie auf Ben (Marc Benjamin, „Eddie the Eagle”) trifft. Ihr Ziel ist der Hamburger Hafen, von wo aus sie in die Antarktis reisen will. Doch dort muss sie erst einmal hinkommen… Der gesamte Film entstand an Originalschauplätzen. Die Drehorte für „Vielmachglas“ fand man in Nordrhein-Westfalen und Hamburg.

Marleens Heimatstadt ist im Film kein konkret definierter Ort. „Wir wollten das bewusst in der Schwebe lassen, weil es keine Rolle spielt“, sagt Regisseur Florian Ross. „Schwierig wird es dann, weil man diese ‚allgemeine‘ Stadt mit konkreten Bildern füllen muss. Gedreht haben wir vorwiegend in Köln und Nordrhein-Westfalen, aber der Wohnort der Ruges könnte überall sein. Daher haben wir uns bemüht, in Nordrhein-Westfalen möglichst unterschiedliche deutsche Landschaften zu filmen. Der märchenhafte Erzählton bezieht sich auch auf Marleens Elternhaus und ihre Wohnstraße. Wir fanden beides in Wuppertal, wo einige Viertel vom Zweiten Weltkrieg verschont worden sind. Das Innere des Ruge-Heims lieferte aber ein anderes Haus, das wir im Kölner Stadtteil Wahn entdeckten.“

© Warner Bros. Entertainment Inc.

Der Busbahnhof musste für die entsprechende Szene umgestaltet werden. Er befindet sich in Köln in der Nähe von Florian Ross’ alter Wirkungsstätte, der Internationalen Filmschule. Den Marktplatz, auf dem Marleen und Zoë der Oma-Reisegruppe begegnen, entdeckten die Filmemacher in Grefrath an der holländischen Grenze. Das Hotel im amerikanischen Stil fanden sie in Mettmann. Lange dauerte die Suche nach einem geeigneten Waldgebiet. Dazu Ross: „Es ist in Nordrhein-Westfalen schwierig, Landschaften zu finden, in denen keine Häuser stehen, denn dieses Bundesland ist besonders stark besiedelt. Wir entdeckten die von uns gewünschte Idylle schließlich bei Bonn am Rande der Eifel. Wir mussten also oft weit aus Köln herausfahren, um Locations nach unseren Vorstellungen zu finden.“

© Warner Bros. Entertainment Inc.

Märchenhafte Baumhaushotels wie das für „Vielmachglas“ erfundene gibt es tatsächlich, in Skandinavien, Hessen und Thüringen, aber leider nicht da, wo das Team drehte. Die Innenansichten dieses Hotels entstanden in einer gemieteten Holzhütte, die die Ausstatter auf Stelzen in den Wald stellten. Ross erinnert sich: „Leider mussten wir auch diese Aufnahmen aufgrund eines Gewitters abbrechen und die Szene im Studio beenden, wo die Kulisse ein zweites Mal aufgebaut wurde.“

© Warner Bros. Entertainment Inc.

Im Hamburger Hafen erreicht Marleen endlich das Ziel ihres ersten Reiseabschnitts. Florian Ross berichtet: „In Hamburg gibt es glücklicherweise einen alten Pier, an dem Dreharbeiten erlaubt sind. Wir bemühten uns sehr um diese Drehtage in Hamburg, die für die Geschichte immens wichtig sind, aber natürlich für das Team einen zusätzlichen Aufwand bedeuteten. Glücklicherweise spielte das Wetter zumindest in Hamburg mit und erlaubte uns sonnige Aufnahmen. Das Sahnehäubchen für diese Drehtage war, dass Greenpeace uns das Schiff „Beluga II“ für das Ablegen vom Pier zur Verfügung stellte – damit wird diese Sequenz wunderbar abgerundet.“

 

Verwandter Artikel im Reiseblog: Filmstadt Hamburg - Stars & Drehorte

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Zu Besuch auf der Walker Stalker Germany

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Wo kann man sein Filmfan-Dasein am besten ausleben? Klar, auf Drehortreisen oder in Filmparks und Studios ist man im richtigen Element. Wer jedoch auch Stars und viele Gleichgesinnte treffen möchte, ist wohl am besten auf einer Convention aufgehoben. Diese Erfahrung habe ich 2016 zum ersten Mal auf der Comic Con in Berlin machen können. Doch wie ist es eigentlich, wenn sich die Con fast ausschließlich um eine einzige Serie dreht? Als treuer „The Walking Dead“-Zuschauer, ja man könnte auch Fan sagen, bin ich dieser Frage auf der Walker Stalker Con in Mannheim, der ersten ihrer Art überhaupt in Deutschland, nachgegangen.

Panel mit Tom Payne (Jesus), Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Trotz der klirrenden Kälte herrscht in der Schlange vor den Toren des Maimarktgeländes gute Stimmung. Die Aussicht, schon Minuten später auf die beliebten (oder gehassten) Seriencharaktere aus „The Walking Dead“ treffen zu können, sorgt für angeregte Gespräche unter den Besuchern. Eine 16-Jährige, die zusammen mit ihrer Mutter angereist ist, freut sich besonders auf Daryl-Darsteller Norman Reedus. Sie fragt mich, ob ich denke, es sei möglich, mit Norman noch ein Treffen für abends auszumachen. Ich versuche behutsam ihre Erwartungen dahingehend herunterzuschrauben. Sie hat sich jedoch fest vorgenommen, sich gleich an seinem Stand anzustellen, um etwas mit ihm zu singen.

Als ich eine halbe Stunde später mit Eintrittsbändchen in der Halle ankomme, sehe ich, dass sie dafür sicher einiges an Geduld aufbringen muss. Die Menge an Fans ist vor diesem Stand besonders groß. Es herrscht so etwas wie das geordnete Chaos. Von Norman sehe ich die meiste Zeit nur das Baseball Cap. Hin und wieder wirft er kleine Geschenke in die Menge.

Am Stand von Norman Reedus (Daryl), Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Nicht weit davon entfernt plaudert Austin Amelio, der als Savior Dwight Bekanntheit erlangte, locker mit seinen Fans und Alanna „Tara“ Masterson macht jede Menge Quatsch und Selfie-Grimassen. Auf der gegenüberliegenden Seite legen sich Tom Payne (Jesus) und Khary Payton (Ezekiel) für ihre Anhänger ins Zeug, sprühen regelrecht vor Energie.

Am Stand von Austin Amelio (Dwight), Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Für Tom, der übrigens auch der Hauptdarsteller in „Der Medicus“ war, habe ich ein kleines Geschenk dabei, weshalb ich mich dort am Stand anstelle. Es ist ein Fotoausdruck, worauf eine „Medicus“-Filmszene am Drehort, der Burg Querfurt, zu sehen ist. Wer kein Autogramm oder Selfie mit dem Star haben möchte - und dafür heute mindestens € 40 bezahlt - muss zwar etwas länger warten, hat dafür aber eben auch die Möglichkeit sich kurz zu unterhalten.

Szenenfoto aus „Der Medicus”, Filmburg Querfurt © Andrea David / Universal Pictures Germany

Als ich nach zwanzig Minuten drankomme, gibt es eine Überraschung für mich: Tom kennt mein Foto bereits von meinem Instagram-Account (!) und erzählt, wie spannend es für ihn ist, den Drehort mal ohne das ganze Setdesign zu sehen. Nach einem knappen Gespräch über die „Walking Dead“-Drehorte in Georgia verlasse ich den Stand wieder. Es stehen immer noch Dutzende Leute an.

Am Stand von Tom Payne (Jesus), Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Ich stöbere zwischenzeitlich durch die Fotostationen und Händlerstände und bin erstaunt, dass sich einige hier an Ort und Stelle sogar tätowieren lassen.

Fotostation, Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Fotostation, Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Händlerstand, Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Händlerstand, Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Wer ein professionelles Foto von sich und einem Star haben möchte, muss ein sogenanntes Photo-Op-Ticket erwerben. Die Preise hierfür bewegen sich je nach Schauspieler von € 80 bis € 130. Die langen Schlangen im Photo-Op-Bereich nebeneinander sehen nach Massenabfertigung an der Passkontrolle aus, aber alle die hier stehen, haben sich das richtig was kosten lassen.

Warteschlange für die Photo Ops, Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Ich warte in der Schlange für Tom Payne, im Gegensatz zu anderen ohne ein spezielles Accessoire wie der berüchtigten Lucille, dem mit Stacheldraht umwickelten Baseballschläger von Negan, oder Zombie-Look. „Next! Next! Next!“, klingt es aus der Fotokabine am Ende der Halle. Die enge Taktung erlaubt keinerlei Zeit für eine Unterhaltung. Als ich endlich mein Foto mit „Jesus“ in der Hand halte, wird mir klar: Das waren eindeutig die teuersten fünf Sekunden des Tages! Dennoch ein schönes Souvenir, das bleibt.

Photo Op mit Tom Payne, Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Neben den Meet & Greets und Fotomöglichkeiten mit den Stars, sind die Panels auf der Bühne das Highlight der Convention. Die Schauspieler geben hier viele Anekdoten zur Produktion preis und können zudem direkt von den Fans befragt werden. Jeffrey Dean Morgan, in der Rolle des Oberfieslings Negan zu sehen, berichtet beispielsweise das Andrew Lincoln, der seinen Widersacher Rick spielt, im beim Dreh unbeabsichtigt die Nase gebrochen hat. Auf die Frage wer seine Lieblingsfigur in der Serie ist, schaut er freundlich zu Norman hinüber und sagt „Daryl“. Da Daryl von Negan in „The Walking Dead“ alles andere als gut behandelt wird, gibt es Gelächter im Publikum. Norman selbst würde sich für Daryl endlich eine vernünftige Beziehungsgeschichte in der nächsten Staffel wünschen.

Panel mit Jeffrey Dean Morgan (Negan) und Norman Reedus (Daryl), Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

» Achtung Spoiler! «

„I cried for a week when you died“, sagt ein junger Fan ins Mikrofon als die „The Walking Dead“-Darsteller Sarah Wayne Callies und Chandler Riggs auf der Bühne sitzen und das Publikum die Möglichkeit hat, sich den Stars mitzuteilen oder neben den Moderatoren eigene Fragen zu stellen. Chandler, der in der Serie den kürzlich verstorbenen Carl spielte und an den der Satz gerichtet war, schaut etwas verunsichert drein, weshalb Sarah, seine Serienmutter Lori, die schon vor längerer Zeit einen dramatischen Serientod in „The Walking Dead“ erlitt, für ihn antwortet: „Jedes Jahr melden sich tausend Menschen bei mir, die mir schreiben, dass sie so sehr bedauern, dass ich tot bin. Das ist total verrückt und kann dir wirklich nur als Schauspieler passieren!“

Panel mit Sarah Wayne Callies (Lori) und Chandler Riggs (Carl), Walker Stalker Con Germany, Mannheim © Andrea David

Chandler selbst sagt schließlich, er sei froh, sich nach der Serie endlich wieder anderen Rollen, aber auch der Schule und seiner Musik widmen zu können. Eine weitere Fan-Frage „Warum antwortest du mir nicht auf Instagram?“ macht ihn verlegen. Die Antwort darauf, welche Figur seiner Meinung nach auf jeden Fall überleben wird, fällt ihm da deutlich leichter: „Judith!“ Interessant finde ich, dass Sarah (Lori) die Serie selbst schon seit sechs Jahren nicht mehr schaut. Sie versteht sich jedoch prächtig mit allen Schauspielern, auch denen die erst viel später in der Serie dazu stießen, wie beispielsweise mit Pollyanna McIntosh, die ab Staffel sieben als Jadis zu sehen ist.

Überhaupt ist die Stimmung auf der Convention sehr familiär, nicht nur bei den Stars untereinander, sondern auch unter den Fans, den Helfern und zwischen Stars, Helfern und Fans. Es gilt:

It‘s not only fandom, it’s family!

 

Linktipp: Offizielle Seite der Walker Stalker Germany

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Berlins erste Comic Con

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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

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Filmstart: 29. März 2018

Die Realverfilmung von Michael Endes „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ ist eine der aufwendigsten und teuersten Kinoproduktionen der deutschen Filmgeschichte. Die zeitlose Erzählung über Freundschaft, Loyalität und Mut wurde nach 14 Jahren der Vorbereitung mit großem Aufwand und Liebe zum Detail filmisch umgesetzt. Produzent Christian Becker und Regisseur Dennis Gansel inszenierten die phantastischen Abenteuer von Jim Knopf (Solomon Gordon) und seinem Freund Lukas (Henning Baum) im Studio Babelsberg, in den Bavaria Filmstudios und in Südafrika:

 

Lummerland - Eine Insel mit zwei Bergen

„Lummerland ist ungefähr doppelt so groß wie unsere Wohnung“, schrieb Michael Ende in seinem Roman. Das lässt die Leser bis heute augenzwinkernd staunen, in welch großzügigen Verhältnissen der Schriftsteller in den späten 1950er-Jahre gelebt haben muss. Denn die Insel, die im tiefen weiten Meer liegt, umfasst immerhin einen Berg mit zwei Hügeln, das Schloss von König Alfons dem Viertel-vor-Zwölften (Uwe Ochsenknecht), den Hauptbahnhof mit Lokschuppen, den Kaufladen von Frau Waas (Annette Frier) und das Wohnhaus des Herrn Ärmel (Christoph Maria Herbst). Szenenbildner Matthias Müsse entwarf Lummerland als Inseldorf mit leicht verspielter Architektur nach britischem Vorbild.

© 2018 Warner Bros. Ent

Erste Ideen, Lummerland im sonnigen Südafrika oder auf einer Insel Malta zu drehen, wurden aus praktischen Gründen verworfen. „Es wäre schade gewesen, wenn diese ikonischen Kulissen nach den Dreharbeiten abgerissen worden wären oder sie so weit weg von Deutschland gestanden hätten, dass kaum ein Fan des Films unser Lummerland besuchen kann“, sagt Christian Becker. So kam es zu der Entscheidung, Lummerland als Außenkulisse in Babelsberg zu bauen. Dort kann das Inseldorf nun bereits seit April 2017 als fester Bestandteil der Studiotour des Filmparks Babelsberg besucht werden.

© Marco Nagel / 2018 Warner Bros. Ent

 

Das Kaiserreich Mandala

Da Lokomotiven nicht zwingend für lange Seereisen konstruiert wurden, kentert Emma bei einem gewaltigen Sturm mitsamt Jim Knopf und Lukas. Das Schicksal spült die drei an den Sandstrand des asiatischen Kaiserreichs Mandala. In frühen Fassungen des Romans und auch bei der Augsburger Puppenkiste hieß Mandala noch China. Da lag es nahe, dass Matthias Müsse zunächst in der Nähe von Shanghai nach geeigneten Drehorten suchte: „Ich war in den Hengdian World Studios, in denen die chinesische Filmindustrie gewaltige Palastanlagen aus mehreren Dynastien nachgebaut hat.“

© 2018 Warner Bros. Ent

Zwar lockten die größten Filmstudios der Welt mit beeindruckender Architektur und riesigen Kostümfundus, doch Regisseur Dennis Gansel erkannte früh das zentrale Problem: „Mandala und seine Hauptstadt Ping sind fiktive Orte, die nicht in eine bestimmte chinesische Dynastie passen. Wir hätten die bestehenden Palastanlagen mit großem Aufwand umgestalten müssen.“ Matthias Müsse ergänzt: „Natürlich ist Mandala stark von der chinesischen Architektur inspiriert. Aber auf Michael Ende wirkte China in den 1950er-Jahren noch sehr viel exotischer als heute auf uns.“ So entstand, unweit der Außenkulisse von Lummerland, auch Mandala in den Filmstudios Babelsberg. Die Kaiserstadt Ping füllte die gesamte Marlene-Dietrich-Halle aus.

 

Die Drachenstadt und Nepomuks Höhle

In der großen Nordhalle des Filmstudios Babelsberg wurde das Klassenzimmer aus der Alten Straße 33 in der Drachenstadt errichtet. Dort unterrichtet der Drache Frau Mahlzahn Prinzessin Li Si (Leighanne Esperanzate) und die anderen entführten Kinder mit pädagogisch zweifelhaften Methoden. Szenenbildner Matthias Müsse ließ das Klassenzimmer so bauen, wie es Drachen angesichts ihrer Grobmotorik erschaffen würden: „Alles ist scharfkantig, die Schieferwände sind feucht, von der Decke hängen Eisenkörbe mit Lava, die als Lichtquellen dienen.“

Lokomotive Emma, Bavaria Filmstadt © Matthias Gebauer

Die Bavaria Filmstudios, in denen weitere Szenen mit der Lokomotive Emma gedreht wurden, waren für Dennis Gansel wie ein heiliger Boden: „Hier entstand vor mehr als 30 Jahren „Die unendliche Geschichte“. Durch Fernsehberichte habe ich als Kind überhaupt erst verstanden, dass es auch in Deutschland Filmstudios gibt. Ich habe meine Eltern so lange bedrängt, bis sie mit mir hingefahren sind und ich auf dem Glücksdrachen Fuchur reiten durfte. Es erfüllt mich mit sehr viel Stolz, dass jetzt Kulissen und Requisiten aus „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ ein fester Bestandteil der Bavaria Filmstadt sind.“ Auf dem Gelände der Bavaria Studios können im Rahmen der Filmtour nicht nur Nepomuks Höhle, sondern auch die „schwimmende“ Original-Emma mit Segeln besichtigt werden.

 

Drehort Südafrika - Die ganze Welt in einem Land

Rückblickend wundert sich Produzent Christian Becker, dass Südafrika nicht von vornherein für die Dreharbeiten eingeplant war: „Die unglaublich vielfältige Natur bietet alles, was wir für die Außenaufnahmen unserer Heldenreise um die Welt brauchten: Berge, Wälder, Wüsten, den Ozean, unglaubliche Strände und sogar das Land der 1000 Vulkane.“ Dabei war zunächst geplant, die verschiedenen Länder mit großem technischem Aufwand in deutschen Studiohallen zu erzeugen. Szenenbildner Matthias Müsse erklärt: „Wir waren darauf eingestellt, kleine Teilsets von 50 bis 60 Quadratmetern zu errichten und sie später in große Naturbilder einzubauen, die in der Wüste Marokkos, in der Vulkanlandschaft von Fuerteventura oder in den Wasserstudios auf Malta gedreht werden sollten.“

© Ilze Kitshoff / 2018 Warner Bros. Ent

Der 1. Regieassistent Sebastian Ballhaus, ein Sohn der verstorbenen Kamera-Legende Michael Ballhaus, brachte als Alternative Südafrika ins Spiel. Eine Motivtour ergab, dass das filmerprobte Land nicht nur alle notwendigen Motive bot, sondern die meisten davon auch gut von Kapstadt aus zu erreichen waren. Hinzu kam ein wesentlicher Vorteil aus Sicht des Produzenten: „Im Winter beträgt der Zeitunterschied zwischen Südafrika und Deutschland nur eine Stunde“, sagt Christian Becker. „Das bedeutet, dass die Schauspieler und das Team bei der Arbeit keinen Jetlag haben und dass wir tagsüber mit den Partnern in Deutschland in der gleichen Zeitzone telefonieren können.“

© Ilze Kitshoff / 2018 Warner Bros. Ent

Der Strand von Kogel Bay, etwa eine Autostunde von Kapstadt entfernt, diente als malerische Küste des Kaiserreichs Mandala. Eine ferngesteuerte Drohne lieferte Luftaufnahmen vom Strand, an den Jim Knopf, Lukas und Emma gespült wurden, und von den beeindruckenden Felsformationen im Hintergrund. „Wir haben in Kapstadt eine vierte Emma bauen lassen“, sagt Szenen bildner Matthias Müsse. „Das schien uns sicherer zu sein, als die schwere Lokomotive aus Deutschland nach Südafrika zu verschiffen und nicht genau zu wissen, ob sie pünktlich eintrifft.“

© Matthias Müsse / 2018 Warner Bros. Ent

Das Filmteam reiste zu den Zederbergen, 200 Kilometer nördlich von Kapstadt, um Jim Knopf und Lukas einen Panoramablick auf die Krone der Welt bieten zu können. Während es die Zederberge tatsächlich gibt und die schrägen Sandsteinformationen einen markanten Bildvordergrund boten, musste das rotweiß gestreifte Gebirge namens Krone der Welt am Computer geschaffen werden. „Die Krone der Welt ist eine unüberwindbare Trennwand“, sagt Szenenbildner Matthias Müsse. „Es gibt aber in der Realität kein Gebirgsmassiv, das so klar die Begrenzung zwischen der erforschten und der unbekannten Welt symbolisiert.“

© 2018 Warner Bros. Ent

Die einzige Möglichkeit, die Krone der Welt zu durchqueren, bietet das Tal der Dämmerung. Vor Jim Knopf und Lukas hat noch niemand diesen straßenbreiten Durchlass zu nutzen gewagt. Die spektakuläre Szene wurde an einem großen Baggersee mit Steinbruch in Hillcrest Quarry gefilmt. „Es gab diese Schlucht nur zur Hälfte“, verrät Matthias Müsse. „Wir haben Emma vor einer Wand des Steinbruchs fahren lassen und die zweite Wand digital ergänzt.

Jenseits der Krone der Welt beginnt die große Wüste, die das Ende der Welt genannt wird. „Ich war überrascht, dass wir in Südafrika einen wüstenähnlichen Drehort finden konnten“, sagt Dennis Gansel. In der Dünenlandschaft Atlantis Dunes, eine halbe Autostunde von Kapstadt entfernt, türmt sich feinster Sand zu sanften Hügeln. Und sofern Kameramann Torsten Breuer nicht in die Richtung des naheliegenden Ozeans schwenkte, entstand der Eindruck, dass die Szenen in einer echten Wüste spielen. „Lukas“-Darsteller Henning Baum profitierte von den Dreharbeiten im Dünensand: „Es ist immer hilfreich, unter extremen Bedingungen zu drehen. Die Wüstenhitze mussten wir nicht spielen, die Hitze spielte uns.“

© Ilze Kitshoff / 2018 Warner Bros. Ent

Scheinriese Herr Tur Tur (Milan Peschel) begleitet Jim Knopf und Lukas bis in die Region der Schwarzen Felsen, hinter denen das Land der 1000 Vulkane auf sie wartet. „Es gibt in Südafrika keine Vulkane“, beschreibt Szenenbildner Matthias Müsse die Herausforderung bei der Motivsuche. „Wir haben viele Kiesgruben besichtigt, aber keine konnte uns eine Landschaft bieten, wie wir sie mit hohem Reise- und Kostenaufwand auf Fuerteventura oder Island hätten nutzen können.“ Zufällig wütete jedoch im November 2016, nur zwei Monate vor den Dreharbeiten in Südafrika, nördlich der Stadt Grabouw ein verheerender Waldbrand und brachte eine mit Asche bedeckte Landschaft hervor, die man schließlich für den Film nutzen konnte.

 

Die Wilde 13

Eine gefährliche Bande von Piraten, die in Frau Mahlzahns Auftrag Kinder entführt, spielt in Michael Endes zweitem Roman „Jim Knopf und die Wilde 13“ eine zentrale Rolle. So wird es auch bei einer möglichen Fortsetzung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ sein, doch im ersten Kinofilm absolvieren die seefahrenden Brüder, die alle gleich aussehen, nur einen kurzen Gastauftritt. Umso mehr überraschen Größe und Details des Piratenschiffs, das in der kurzen Sequenz zu sehen ist. Des Rätsels Lösung: Das deutsche Filmteam konnte in den Filmstudios von Kapstadt die Kulissen der von Michael Bay produzierten Fernsehserie „Black Sails“ mieten, als die Amerikaner eine Drehpause zwischen der dritten und der vierten Staffel einlegten.

Anders als in den Studios auf Malta, wo Matthias Müsse unter anderem das Wikingerschiff für die Christian-Becker-„Wickie“-Produktionen (2009 und 2011) ausstattete, erstreckt sich hinter dem Piratenschiff aus „Black Sails“ nicht das große weite Meer. „In den Cape Town Film Studios blickt man direkt auf ein Township“, sagt Matthias Müsse, „aber wir haben den Hintergrund mit grünen Leinwänden verdeckt, die nachträglich durch das stürmische Meer ersetzt wurden.“

 

Verwandte Artikel:
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Bavaria Filmstadt München
Auf filmischen Spuren in und um Kapstadt

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Auf den Spuren von Netflix’ „Dark“

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„Im Sturz durch Zeit und Raum, erwacht aus einem Traum“, klingt Nenas Stimme am Ende der ersten Episode von „Dark“ aus einem TV-Gerät. Die gleichen Zeilen gehen mir durch den Kopf als wir über die ungeteerte Straße langsam auf das kleine purpurrote Haus zusteuern. Es wirkt auf mich wie völlig aus der Zeit gefallen. Müsste ich alleine mit Blick auf diesen Drehort ausmachen, in welchem Jahr wir uns befinden, meine Antwort wäre wohl äußerst schwammig. Ein Setting wie gemacht also für eine Zeitreise-Serie, wie sie Showrunner Baran bo Odar und Jantje Friese mit dem ersten deutschen Netflix Original „Dark“ geschaffen haben.

„Dark” Drehort, Wohnhaus der Familie Kahnwald, Brandenburg © Andrea David

Die Serie ist dabei weit mehr als ein düsteres „Zurück in die Zukunft“. Die Verflechtungen der zahlreichen Figuren über mehrere Zeitachsen verlangen dem Zuschauer einiges an Aufmerksamkeit und Erinnerungsvermögen ab. Die Story belohnt ihn dafür mit Gänsehaut bringenden Aha-Momenten und immer tieferen Einblicken in die dunklen Geheimnisse aller Beteiligten, deren Tragweite schwer zu fassen scheint.

 

„Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist nur eine Illusion, wenn auch eine hartnäckige…“ Albert Einstein

 

Zur beeindruckenden „Dark“-Besetzung gehören unter anderem Louis Hofmann, Lisa Vicari, Oliver Masucci, Maja Schöne und Andreas Pietschmann. Den elektrisierenden Sound der Serie lieferte der Australier Ben Frost, der auch schon die isländische Serie „Fortitude“ musikalisch untermalte.

 

Wo liegt Winden?

Für die Geschichte spielt es tatsächlich überhaupt keine Rolle, wo genau in Deutschland die fiktive Kleinstadt Winden, in der immer mehr Unerklärliches passiert, verortet ist und so verzichten auch die Macher auf geografische Angaben. Die einzelnen Drehorte, die sich alle in Berlin sowie im angrenzenden Brandenburg befinden, übernehmen jedoch für die mystisch aufgeladene Atmosphäre von „Dark“ eine umso wichtigere Rolle. Aus unterschiedlichsten Orten, die teilweise 50 Kilometer voneinander entfernt liegen, setzt sich so der Kosmos von Winden zusammen, in dem die Figuren geradezu gefangen zu sein scheinen.

„Dark” Drehort, Wohnhaus der Familie Kahnwald, Brandenburg © Andrea David

Und damit zurück zum purpurroten Haus am nördlichen Rand von Berlin: In der Serie ist es das Zuhause der Familie Kahnwald und somit auch der Hauptfigur Jonas (Louis Hofmann). Bei gleich zwei emotionalen Szenen stehen die Hauptfiguren vom Regen durchnässt vor dem Haus - ja, es regnet häufig in „Dark”! Einmal ist es Jonas‘ Mutter Hannah (Maja Schöne), die von Ulrich (Oliver Masucci) stehen gelassen wird, und einmal Jonas selbst, der in einer herzzerreißenden Schlüsselszene von der enttäuschten Martha (Lisa Vicari) zur Rede gestellt wird, jedoch unmöglich preisgeben kann, warum ihre Liebe falsch ist. In dieser Aufnahme mit dem Kuss im Regen verdichtet sich sozusagen die ganze Tragik, die Jonas‘ Figur umgibt.

„Dark”-Szene mit Maja Schöne, Brandenburg © Andrea David / Stefan Erhard / Netflix

„Dark”-Szene mit Louis Hofmann und Lisa Vicari, Brandenburg © Andrea David / Netflix

Die Erinnerung an diese Szene stimmt mich melancholisch. Gleich hinter dem Haus sehe ich die große Waldlichtung, auf der in „Dark“ die Hundestaffel nach dem vermissten Jungen sucht, ein Fremder (Andreas Pietschmann) mit einem Koffer ankommt und tote Tiere weitere Rätsel aufgeben. In Realität wirkt dieser Ort nicht so unheimlich, eher unheimlich friedlich. Hätte ich etwas mehr Zeit, würde ich jetzt durch den Wald spazieren, aus dem gerade ein quicklebendiges Reh springt.

„Dark” Drehort in Brandenburg © Andrea David

„Dark” Drehort in Brandenburg © Andrea David

Wie ich vom Besitzer erfahre, wurde das Haus bereits um 1930 erbaut, er selbst wohnt darin seit 2004. Der Zufall wollte es, dass genau ein Jahr, nachdem Netflix sich den Drehort gesichert hatte, ein Location Scout für die Thriller-Serie „You are wanted“ an die Tür klopfte. Nachdem dieser von der anstehenden Produktion erfuhr, schaute er sich anderweitig um. Der Besitzer selbst ist jedoch durchaus für weitere Filmproduktionen offen, kann sich Haus und Grundstück auch sehr gut als Schauplatz anderer Stoffe vorstellen.

Ich bin mit einer Dauerschleife von Nenas Stimme im Kopf noch immer im „Dark“-Modus:
„Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an…“
und, so hoffe ich, bald auch die zweite Staffel!

 

Weitere Drehorte von „Dark“

Wie mir Regisseur Baran bo Odar beim „Making of Netflix‘ Dark“ während der Berlinale verriet, gibt es den geheimnisvollen Höhleneingang leider nicht wirklich, sondern ist eine reine Filmkulisse, die man im Saarmunder Wald für den Dreh in einer Senke aufbaute. Man hätte natürlich gerne eine echte Höhle im Harz dafür gewählt, aber dann wären die Produktionskosten mit Übernachtungsausgaben für die Main Crew deutlich höher gewesen. Nur ein paar Innenaufnahmen entstanden mit einem kleinen Teil der Filmteams in der Einhornhöhle bei Scharzfeld, der größten Besucherhöhle im Westteil des Harzes.

„Dark” - Hinter den Kulissen mit Baran bo Odar und Jantje Friese © Julia Terjung / Netflix

Bei der Schule handelt es sich in Wahrheit um die Rheinfelder Schule in Charlottenburg-Wilmersdorf in Berlin, der ich ebenfalls einen kurzen Besuch abstattete.

„Dark”-Szene mit Louis Hofmann, Berlin-Charlottenburg © Andrea David / Netflix

„Dark” Drehort, Berlin-Charlottenburg © Andrea David

Jonas (Louis Hofmann) und der geheimnisvolle Fremde (Andreas Pietschmann) unterhalten sich in Folge 5 auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

„Dark” Drehort in Stahnsdorf mit Andreas Pietschmann und Louis Hofmann © Stefan Erhard / Netflix

Weitere passende Motive für „Dark“ fand man im Nuthetal, bei Zossen sowie in Sacrow und Kladow. Sämtliche Studioszenen wurden in den CCC-Studios in Haselhorst im Bezirk Spandau gedreht.

 

Hinweis: Im Sommer sollen die Dreharbeiten für die zweite Staffel von „Dark“ anlaufen. Damit diese nicht gestört werden, werde ich weitere Angaben zu den genauen Drehorten erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.

 

Weitere Drehorte in Brandenburg:
Die Beelitz-Heilstätten im Film
Am Set von „Heilstätten” am Grabowsee

Weitere Drehorte im Harz:
Filmkulisse Harz - Von Märchen & Monumenten

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Die Pariserin - Auftrag Baskenland

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Pariser Geschäftsfrau trifft auf traditionsverbundenen Basken: da ist das Chaos natürlich vorprogrammiert. Der Kinofilm „Die Pariserin - Auftrag Baskenland“ von Regisseur Ludovic spielt mit den Klischees der beiden unterschiedlichen Lebensarten und lässt sie immer wieder zusammenprallen. So wird Großstadtpflanze Sibylle (Élodie Fontan), die im Auftrag ihrer Firma einen alteingesessenen Familienbetrieb im Baskenland aufkaufen soll, mit der Widerspenstigkeit der Dorfbewohner konfrontiert. Als besonders stur erweist sich Macho Ramuntxo (Florent Peyre), der Neffe des Geschäftsinhabers, dessen Charme jedoch nicht lange ohne Wirkung bleibt.

Auf den Spuren von „Die Pariserin - Auftrag Baskenland”

 

Auf den Spuren von „Die Pariserin“ im Baskenland

Im französischen Baskenland bin ich den Klischees aus dem Film und natürlich auch den Drehorten, die im Film so malerisch wirken, näher auf den Grund gegangen. Mein Startpunkt ist dabei genau der Ort, in dem auch Sibylle zusammen mit ihrem jungen Schwager Gaetan (Damien Ferdel) für ihren scheinbar einfachen Auftrag eincheckt: Das Hotel Arraya in Sare, etwa eine Stunde vom Flughafen Donostia-San Sebastián entfernt. Es befindet sich direkt im Zentrum und sieht genauso aus wie im Film, nur der Haupteingang ist in Realität ein anderer. Der Ausblick vom Zimmer in den Garten am Morgen ist traumhaft und nach einem extrem leckeren Frühstück bin ich bereit für meine Drehorttour.

Hotel Arraya, Sare, Baskenland © Andrea David

Blick aus dem Zimmer, Hotel Arraya, Sare, Baskenland © Andrea David

Den wichtigsten Schauplatz, auf dem sich die meisten Dorfszenen abspielen, habe ich beim Gang aus dem Hotel gleich direkt vor der Nase. Auf dem Marktplatz kreuzen sich die Wege der Hauptfiguren immer wieder. Heute gibt es an einem kleinen Stand Gâteau basque á la cerise, mit Kirschmarmelade gefüllte Kuchen.

Dorfplatz in Sare, Baskenland © Andrea David

Szene aus „Die Pariserin”, Hotel Arraya, Sare, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Neben dem Café de la Mairie, ebenfalls ein Drehort in „Die Pariserin“, ragt der Kirchturm der Église Saint-Martin empor. Am anderen Ende des Platzes entdecke ich eine Betonwand, deren Funktion mir zunächst schleierhaft ist. Wie ich später erfahre, handelt es sich um ein Frontón, wie man das Spielfeld des baskischen Nationalsports Pelota, das etwas dem Squash ähnelt, hier nennt.

Szene aus „Die Pariserin”, Café de la Mairie, Sare, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Église Saint-Martin, Sare, Baskenland © Andrea David

Nach näherer Erkundung des Dorfplatzes ist klar: Den Espadrilles-Laden von Ramuntxo aus dem Film gibt es so in Wahrheit nicht, allerdings findet man eine große Auswahl der leichten Sommerschuhe, die tatsächlich typisch für die Region sind, im kleinen Laden neben dem Hotel Arraya. Dort finde ich auch die Orangen- und Kirschmarmelade vom Hotelfrühstück und decke mich gleich für Zuhause ein. Den Schnaps Izarra, der Sibylle im Film zum Verhängnis wird, habe ich hier noch nicht gefunden, aber vielleicht stoße ich ja noch woanders auf das „grüne Gift“.

Szene aus „Die Pariserin”, Sare, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Espadrilles im Laden neben dem Hotel Arraya, Sare, Baskenland © Andrea David

Szene aus „Die Pariserin”, Hotel Arraya, Sare, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Bei einem kleinen Rundgang durch Sare fällt es schwer, sich hier eine geschäftige Filmcrew vorzustellen. Das Dorfleben geht sehr gemächlich seinen Gang und die kleinen Gassen geben immer mal wieder einen Blick auf das hügelige Umland frei. Der Ort gehört zu Recht zu den „Les plus beaux villages de France“, also den schönsten Dörfern Frankreichs, zu denen übrigens auch Flavigny-sur-Ozerain aus dem Film „Chocolat“ gehört. „Aber nun nehmen Sie sich doch die Zeit, um zu sehen, wo Sie hier gelandet sind…“ sagt Ramuntxo im Film zu Sibylle. Das lohnt sich hier an jeder Ecke!

Sare, Baskenland © Andrea David

Szene aus „Die Pariserin”, Sare, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Die Suche nach dem Eisenwarenladen, den Sibylle Besitzer Ferran (Daniel Prévost) so verzweifelt versucht abzukaufen, führt mich schließlich an die Küste nach Saint-Jean-de-Luz, etwa eine halbe Stunde von Sare entfernt. Das große Gebäude mit der Aufschrift „Chez Renauld“ beheimatet in Wirklichkeit eine Bar. Ganz in der Nähe probiere ich mich in und um die Markthalle durch französische Köstlichkeiten - regionale Produkte haben wie im Film dargestellt einen enormen Stellenwert im Baskenland - bis ich richtig Appetit bekomme. Am Place Louis XIV (ja, Ludwig XIV. hat hier im Ort geheiratet) zieht es mich für einen Teller Jakobsmuscheln ins „Le Suisse“. Schräg gegenüber in der Maison Adam gibt es in Schokolade getauchte Peperoni.

Szene aus „Die Pariserin”, Sean-Jean-de-Luz, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Markthalle in Sean-Jean-de-Luz, Baskenland © Andrea David

Le Suisse, Sean-Jean-de-Luz, Baskenland © Andrea David

Mein anschließender Verdauungsspaziergang führt mich zum Hafen und dem alten Pier, an dem entlang sich die Häuser typisch baskischer Architektur aneinanderreihen und auf der anderen Seite das Meer tobt. Saint-Jean-de-Luz ist bei Feinschmeckern und Surfern denke ich gleichermaßen beliebt. In der Rue Gambetta kaufe ich Geschirrtücher im baskischen, farbenfrohen Streifendesign. Ich könnte hier noch ewig umherstreifen, doch fehlt mir noch ein weiterer Ort auf meinem Plan:

Sean-Jean-de-Luz, Baskenland © Andrea David

Alter Pier, Sean-Jean-de-Luz, Baskenland © Andrea David

Bayonne! Hier war das Stadtfest, bei dem Sibylle gleich zu Beginn des Filmes von einer Blaskapelle umgerannt wird. Nach einem kleinen Rundgang durch die Altstadt finde ich den dazugehörigen Ort in der Rue de Basques, parallel zum Fluss Nive.

Bayonne, Baskenland © Andrea David

Szene aus „Die Pariserin”, Bayonne, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Weitere Szenen für „Die Pariserin“ entstanden am Porte d’Espagne, das schon im 4. Jahrhundert als südlicher Zugang zur Stadt diente. Wem hier die Füße wehtun, jedoch noch mehr sehen möchte, sollte den orangefarbenen, kostenlosen Elektrobus nutzen, der in der ganzen Stadt verkehrt.

Szene aus „Die Pariserin”, Bayonne, Baskenland © Andrea David / X Verleih

Porte d’Espagne, Bayonne, Baskenland © Andrea David

Besonders sehenswert finde ich die Kathedrale Sainte-Marie de Bayonne aus dem 13. Jahrhundert. Als ich dort vom Kreuzgang wieder rauskomme, springt mir schließlich ein Izarra-Bild ins Auge. So kann ich den grünen Kräuterlikör aus dem Film also doch noch probieren und passenderweise sogar an dem Ort, woher er auch stammt. Der Izarra, baskisch für Stern, ist mit 40 % vol. mit Vorsicht zu genießen, sonst geht es einem am Ende vielleicht wie Sibylle im Film und man erscheint am nächsten Tag in der Zeitung…

Izarra-Kostprobe in Bayonne, Baskenland © Andrea David

Mein Fazit nach dieser Reise: Die starke Identität des Baskenlandes ist an vielen Orten sichtbar und spürbar. Sibylle fragt Ramuntxo in einer Filmszene, ob er denn nun Franzose oder Spanier sei. Seine Antwort bringt es meiner Meinung nach auf den Punkt: „Ich bin keins von beidem! Ich bin Baske!“

 

Filmtrailer: Die Pariserin - Auftrag Baskenland (ab 19.4.)

Hoteltipp: Hotel Arraya in Sare (das Zimmer aus dem Film ist die Nr. 8)

Weitere Drehorte im Baskenland:
James Bond - Die Welt ist nicht genug: Guggenheim Museum in Bilbao
Game of Thrones: Playa de Itzurun in Zumaia, San Juan Gaztelugaxte, Playa de Muriola in Barrika

Szene aus „Game of Thrones”, Playa de Itzurun, Zumaia, Baskenland © Andrea David / HBO

Filmfestival im Baskenland: International Film Festival in San Sebastián

 

Offenlegung: Meine Recherchereise auf den Spuren von „Die Pariserin - Auftrag Baskenland“ wurde von X Verleih unterstützt.

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Dallas - Zu Besuch bei den Ewings

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Who shot J.R.? So lautet wohl einer der gemeinsten Cliffhanger der Fernsehgeschichte. Die halbe Welt rätselte darüber, wer wohl auf den fiesen Ölbaron geschossen hatte. „Dallas“ war in den 80ern ein echter Straßenfeger und eine der ersten Erwachsenen-Serien, die ich als junger Teenager sehen durfte. Wann immer ich heute die Intro-Musik höre, bin ich im Geiste wieder das Mädchen, das dienstagabends im Nachthemd gespannt auf dem Sofa saß, um gemeinsam mit den Eltern „Dallas“ zu schauen.

Die Geschichten rund um die Ewings auf der Southfork Ranch gehören daher bis heute zu meinen Kindheitserinnerungen und mit nostalgischen Gefühlen zieht es mich zum 40. „Dallas“-Jubiläum nach Texas, wo ich sogar die Schauspieler treffen durfte:

 

Willkommen auf der Southfork Ranch

Während die TV-Serie mit 13 Jahren Sendezeit in den Archiven lagert, gehört die Southfork Ranch mit sechsstelligen Besucherzahlen im Jahr zu den größten Touristenattraktionen in Texas. Bei meinem ersten Blick auf die legendäre Ranch, etwa 30 Autominuten außerhalb von Dallas am Rande des Ortes Parker, kommt sie mir als Anwesen der Millionärsfamilie Ewing etwas klein vor. Vor allem der Pool, der häufig als Schauplatz diente, erschien mir auf dem Fernsehbildschirm wohl dank Weitwinkelobjektive weitaus größer. Doch ja, genau hier entstanden - bis auf die allerersten Folgen, die damals noch auf der Cloyce Box Ranch in Frisco gedreht wurden - sämtliche Außenaufnahmen von „Dallas“.

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Pool, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Näher am Haus bekomme ich Gänsehaut, denn hier wurde wahrlich Fernsehgeschichte geschrieben! Vor mir steht der originale Glastisch, an dem die gutmütige Miss Ellie (Barbara Bel Geddes) immer wieder versuchte die Familie zu einen, während J.R. munter Intrigen spann, Sue Ellen sich einen Drink zu viel genehmigte, Lucy von einer Affäre in die nächste schlitterte und Bobby sich meist um Pamela oder eben eine andere Frau sorgte, wenn er nicht gerade für eine komplette Staffel in der Dusche verschwand.

Der originale Glastisch von Miss Ellie, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Szene aus „Dallas”, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Überhaupt kommen mir in meinem Nostalgie-Modus nach und nach einige „Dallas“-Déjà-vus. Die kleine überdachte Terrasse zum Beispiel erinnert mich an die Szene, in der sich J.R. einen Kater-Cocktail nach einer trinkseligen Nacht mit seinen Geschäftspartnern mischte und kurz darauf Vater Jock nach einem Streit über Bobby einen Herzanfall erlitt. Ach, was habe ich mich über J.R. geärgert… im Vergleich zu heutigen Serien-Bösewichten zwischen „Game of Thrones“ oder „The Walking Dead“ ist er jedoch fast ein Sympathieträger.

Szene aus „Dallas”, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Szene aus „Dallas”, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Die Innenaufnahmen von „Dallas“ wurden nicht hier, sondern in den Hollywood Studios aufgenommen. Die Räume des Hauptgebäudes hat man jedoch für die Besucher den Studiokulissen nachempfunden. Es gibt ein Bobby-Zimmer, ein Lucy-Zimmer, usw. Eigentlich ist hier keine Übernachtung möglich, zum 40-Jährigen wird jedoch nun zum ersten Mal tatsächlich ein Gast in J.R.s großem Himmelbett schlafen. Diesen Luxus lässt er sich über 1.000 Dollar kosten, wie mir Sally Peavy, seit 21 Jahren Sales Manager auf der Southfork Ranch, verrät.

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Das „J.R.-Zimmer”, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

 

Von der Rinderfarm zur Sehenswürdigkeit

„Unsere Besucher kommen aus aller Welt”, sagt Peavy, „die meisten aus den USA, UK und Deutschland. Die Southfork Ranch ist sozusagen das zweitbekannteste weiße Haus!“ Außer an Weihnachten und Thanksgiving hat die Ranch an jedem Tag des Jahres geöffnet. Für den anstehenden Fantag der 40th Year Reunion hat man 1.200 Tickets verkauft.

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Vor 40 Jahren konnte das freilich noch einer ahnen. Die Farm gehörte Joe und Natalie Duncan, die hier bis 1984 lebten. Besucher waren bei ihnen laut Peavy überhaupt nicht willkommen, diese wurden häufig auf die texanische Art - mit Gewehr - verjagt. Als der Ansturm an Serientouristen, gerade nach der berühmten Cliffhanger-Folge immer größer wurde, zogen die Duncans nach Oklahoma.

Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

„Dallas Family Tree” im Museum, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Seit 1985 ist die Ranch nun eine Touristenattraktion. Für „Dallas“-Fans gibt es ein kleines Museum mit Requisiten aus der Serie, darunter zum Beispiel Lucys Hochzeitskleid, Sue Ellens Ledersattel und natürlich der Revolver, mit dem auf J.R. geschossen wurde, sowie einen Souvenirshop, in dem man von der Southfork-Ranch-Christbaumkugel bis zum Cowboyhut alles bekommt. Selbst Larry „J.R.“ Hagman hat sich hier schon als normaler Besucher mit Southfork-Gläsern eingedeckt.

Lucys Hochzeitskleid im Museum, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Sue Ellen Reitsattel im Museum, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Berühmte Requisite im Museum, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Souvenirshop, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Der jetzige Eigentümer, Rex Maughan, ein Geschäftsmann aus Arizona, erweiterte die Ranch um ein Event- und Konferenzzentrum. Regelmäßig finden hier Highschool-Bälle, Produktvorstellungen und vor allem Hochzeiten statt. Wer möchte kann auf der Ranch auch eine kleine Reittour unternehmen. Nicht wundern: Neben Pferden und Langhornrindern sind hier mittlerweile auch ein paar Lamas beheimatet.

Drehort des „Dallas”-Reboots, Elena’s Cottage, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Langhornrinder auf der Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Am Fantag herrscht überall auf der Southfork Ranch reger Betrieb und große Aufregung, da auch die Schauspieler anwesend sind: Patrick Duffy (Bobby), Linda Gray (Sue Ellen), Charlene Tilton (Lucy), Steve Kanaly (Ray). Eine lange Schlange hat sich um den 1978er Lincoln Mark V von Jock Ewing gebildet, da jeder gerne ein Foto mit den Darstellern als Erinnerung mitnehmen möchte. Diese wirken trotz der Massen entspannt, versuchen allen Wünschen der Fans nachzukommen.

Foto mit Pappaufstellern, Fantag auf der Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Jock Ewings Lincoln Mark V auf dem Fantag, Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Foto mit den echten Stars, Fantag auf der Southfork Ranch, Dallas © Andrea David

Ich freu mich riesig - und bin auch etwas nervös - als ich höre, dass ich den vier Stars für Filmtourismus.de ein paar Fragen stellen darf:

 

Treffen mit den „Dallas“-Schauspielern

Wie ist es für Euch nach langer Zeit auf die Southfork Ranch bzw. nach Dallas zurückzukehren und Euch wiederzusehen?

Linda: Es fühlt sich schon ein wenig danach an, nach Hause zu kommen. Wir sind ja nun alle schon seit so langer Zeit befreundet, seit Anfang der Dreharbeiten damals. Das ist wie ein Familientreffen. Es ist außerdem spannend zu sehen, wie stark sich die Stadt Dallas über die Jahrzehnte entwickelt hat und gewachsen ist. Und wie sich die Bekanntheit und das Image von Dallas durch die Serie weltweit verändert hat.

Lucy: Viele Leute sind sogar aufgrund der Serie nach Dallas gezogen!

„Dallas“ war für mich die erste Erwachsenen-Serie, die ich anschauen durfte. Daher ist sie für mich auch eine Art Kindheitserinnerung. Wie fühlt es sich an, für viele Menschen so etwas wie fiktive Familienmitglieder geworden zu sein?

Patrick: Für die Fans sind wir denke ich ähnlich wie ein Blick in ein Familienalbum. Wenn sie uns sehen, verbinden sie das mit früheren Zeiten, erinnern sich an Ereignisse in der Zeit, in der auch die Serie lief. Wir sind sehr dankbar, ein Teil dieses Phänomens sein zu dürfen.

Linda: Ja, es ist ein schönes Gefühl. Und wir genießen es sehr, Zeit mit den Fans zu verbringen und uns mit ihnen auszutauschen.

Mit den „Dallas”-Stars auf der Southfork Ranch, Dallas © Denis Guignebourg

Schaut Ihr selbst gerne Serien?

Ray: Ich schaue eigentlich lieber alte Filmklassiker…

Lucy: Ja, ich schaue auch kaum Serien, lieber Filme.

Ihr habt ja auch in Deutschland eine große Fanbase. Denkt Ihr die deutschen Fans unterscheiden sich von den Fans in den USA?

Patrick: Ja, ich glaube sogar, dass sich alle Fans außerhalb der USA von diesen unterscheiden. Sie genießen es viel mehr den Schauspielern einmal persönlich zu begegnen, einmal selbst an den Schauplätzen zu sein. Die US-Fans sind den Rummel um Filme und Serien eher gewöhnt. Für sie ist es meist nichts wirklich Besonderes mehr. Die Fans aus Europa, Asien & Co. schätzen dies meiner Meinung nach noch viel mehr.

Wann wurde Euch eigentlich bewusst, welche Berühmtheit die Serie einmal erlangen würde?

Patrick: Ganz klar, als sich gefühlt die ganze Welt damit beschäftigte ‚Who shot J.R.‘?

 

„Party like a Ewing“ im Longhorn Ballroom

Abends findet anlässlich des 40-jährigen „Dallas“-Jubiläums eine Party im Longhorn Ballroom statt. Dort wurden für die Serie einige Barszenen gedreht, beispielsweise als Bobby Nichte Lucy mit Ray erwischt und es zur Schlägerei kommt. Die Fans tanzen zu Country Musik, die vier Schauspieler geben fleißig Autogramme und stehen später auf der Bühne noch einmal Frage und Antwort.

Longhorn Ballroom, Dallas © Denis Guignebourg

Autogramme der „Dallas”-Stars im Longhorn Ballroom, Dallas © Andrea David

Linda erzählt gerührt von Larry Hagman, was für ein wunderbarer Mensch und Freund er für sie war. Patrick verrät, wie sie einst im Studio vorgaben einen Werbespot für eine Seife zu drehen, damit seine Rückkehr in die Serie aus der Dusche möglichst lange geheim blieb. Steve berichtet, wie er überall nur noch als Ray angesprochen wurde, und Lucy schwärmt davon, wie man das damalige Tabuthema Homosexualität in die Serie integrierte. Alle bedanken sich zudem für die großartige Unterstützung der Fans, schließen auch eine Fortsetzung des Reboots nicht aus.

Fanfest zur 40th Year Reunion im Longhorn Ballroom, Dallas © Andrea David

Vielleicht ist „Dallas“ also auch nach 40 Jahren noch nicht zu Ende erzählt.

 

Weitere Tipps für Dallas

In Dallas habe ich im Rosewood Mansion on Turtle Creek übernachtet. Es ist das Hotel, in dem auch die “Dallas”-Schauspieler während der Dreharbeiten auf der Southfork Ranch wohnten. Mary, die schon seit 36 Jahren im Hotel angestellt ist, weiß noch, wie sich Larry und Serienrivale Ken Kercheval alias Cliff Barnes gegenseitig Streiche spielten oder was für ein Medientrubel herrschte, als Victoria Principal, die in der Serie Pamela Ewing spielte, hier heiratete. Von ihr und Kellner Hugo, bereits seit 26 Jahren im Rosewood, erfährt man einige Anekdoten, wie es hinter den Kulissen zuging.

Mary und Hugo im Rosewood Mansion on Turtle Creek, Dallas © Andrea David

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In Downtown Dallas befindet sich der Reunion Tower, der häufig auch in „Dallas“ zu sehen war, z.B. wenn J.R. mit seinen Geschäftspartnern verhandelte. Schon die Fahrstuhlfahrt ist ein Erlebnis, da eine Seite den Blick nach draußen freigibt. Von oben hat man eine großartige Aussicht über die Stadt und deren Wolkenkratzer. Der Zweithöchste, der Renaissance Tower, diente in der Serie übrigens als Bürogebäude der fiktiven Ölfirma Ewing Oil.

Blick auf die Skyline mit „Ewing Oil” vom Reunion Tower, Dallas © Andrea David

Downtown Dallas © Andrea David

 

Nur 10 Minuten Fußweg sind es vom Reunion Tower zum Dealey Plaza, wo 1963 das Attentat auf John F. Kennedy begangen wurde. Im ehemaligen Schuldbuchdepot von Texas, von wo aus die tödlichen Schüsse fielen, befindet sich heute in den oberen Etagen das sehenswerte Sixth Floor Museum, das die Geschehnisse der Kennedy-Ermordung anhand von Original-Exponaten und Texten aufarbeitet.

Sixth Floor Museum, Dallas © Andrea David

 

Ein unvergessliches Erlebnis war für mich zudem der Besuch eines Spiels der Dallas Mavericks im American Airlines Center. Dirk Nowitzki spielt hier bereits seine 20. Saison und wird von den Fans schon jetzt als lebende Legende gefeiert. Seit 2017 spielt übrigens sogar ein zweiter Deutscher im Team der Mavs: Maxi Kleber. Dieser kommt wie Nowitzki ursprünglich aus Würzburg.

Beim Spiel der Dallas Mavericks im American Airlines Center, Dallas © Andrea David

 

Eine schöne Gegend, um durch die Geschäfte zu stöbern und Essen zu gehen ist das Bishop Arts District. Durchatmen kann man am besten in den Gärten des Dallas Arboretum am White Rock Lake. Das Nachtleben hat mir besonders gut am Strip on Cedar Springs mit dem legendären Round-Up Saloon gefallen.

 

DVD: Dallas - Die komplette erste und zweite Staffel

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Offenlegung: Meine Recherchereise zum 40-jährigen „Dallas“-Jubiläum wurde von Visit Dallas ermöglicht.

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Eine Stadt sieht einen Film: Der amerikanische Freund

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Bereits zum dritten Mal feiert Hamburg bei der Aktion „Eine Stadt sieht einen Film“ einen ganzen Tag lang einen seiner bedeutendsten Filmklassiker. Mit „Der amerikanische Freund“ hat man in diesem Jahr Wim Wenders‘ Hamburg-Paris-Thriller ausgewählt, der auf Patricia Highsmiths Roman „Ripley’s Game“ basiert. Am 3. Juni 2018 wird der Film, der im letzten Jahr bereits sein 40. Jubiläum feierte, nun in fünfzehn Hamburger Arthouse- und Programmkinos zu sehen sein. Die Aufführungen werden von Filmgesprächen mit Wim Wenders, Hafenfilmen und Lesungen sowie einer Drehorttour durch St. Pauli begleitet.

„Der amerikanische Freund“, mit Dennis Hopper und Bruno Ganz in den Hauptrollen, ist zweifellos ein Stück deutsche Kinogeschichte und machte das St. Pauli der 1970er Jahre weltberühmt. Daher habe ich mich im Vorfeld schon einmal an einigen Hamburger Schauplätzen des Films umgesehen:

 

Spurensuche am Fischmarkt

In der Geschichte trifft der zwielichtige Amerikaner Tom Ripley (Dennis Hopper) auf den todkranken Rahmenmacher Jonathan Zimmermann (Bruno Ganz), den er mit einer hohen Geldsumme zu zwei Auftragsmorden überredet. Am St. Pauli Fischmarkt befinden sich Zimmermanns Wohnung und Geschäft, deren Gebäude auch heute noch stehen. Trotzdem ist die Gegend kaum wiederzuerkennen: Die breite, gepflasterte Straße, über die Zimmermann mit seinem Sohn in „Der amerikanische Freund“ läuft, ist einer vielbefahrenen, mehrspurigen Asphaltstraße gewichen. Der Hauseingang zu Familie Zimmermanns Wohnung befindet sich am St. Pauli Fischmarkt Nummer 4.

Filmszene am St. Pauli Fischmarkt, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Drehort am St. Pauli Fischmarkt, Hamburg © Andrea David

Filmszene am St. Pauli Fischmarkt, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Gleich um die Ecke, in der Lange Straße 22, steht das Haus, in dem Zimmermann seinen Rahmenladen betreibt. Die Stichstraße Richtung Pinnasberg, in der Ripley im Film seinen Wagen parkt und Zimmermann später Richtung Elbe rennt, ist komplett verschwunden, stattdessen blicke ich hier auf eine Tiefgarageneinfahrt und einen Fußweg zum grünen Hinterhof mit Spielplatz.

Filmszene, Nähe Lange Straße, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Filmszene, Nähe Lange Straße, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Filmszene, Nähe Lange Straße, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Anstelle des Rahmengeschäfts in „Der amerikanische Freund“ befindet sich hier heute ein Schmuckladen. Als die Betreiberin Judith Lotter die Räume bezog, dauerte es nicht lange bis sie von mehreren Nachbarn auf deren besondere filmische Bedeutung hingewiesen wurde: „Ich habe sofort bemerkt, wie stolz die Leute darauf sind.“

Filmszene in der Lange Straße, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Filmszene in der Lange Straße, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Schmuckladen in der Lange Straße, Hamburg © Andrea David

 

Weitere Drehorte: Alter Elbtunnel und Strandperle

Der Weg zu seinem Arzt führt Zimmermann mehrmals durch den Alten Elbtunnel, der als Verbindungsweg zwischen den Landungsbrücken und Steinwerder dient. Auch heute noch kann man den denkmalgeschützten Tunnel als Fußgänger oder Radfahrer rund um die Uhr kostenlos durchqueren. Eine der beiden Röhren wird derzeit saniert. Die Rolltreppen, die im Film zu sehen sind, gibt es heute allerdings nicht mehr. Wer nicht die Treppen benutzen möchte, kann alternativ auch mit dem Fahrstuhl hinunterfahren.

Filmszene im Alten Elbtunnel, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Filmszene im Alten Elbtunnel, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Filmszene im Alten Elbtunnel, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

So alleine wie Zimmermann in „Der amerikanische Freund“ ist man hier jedenfalls selten. Der Tunnel gehört mittlerweile zu Hamburgs beliebtesten Touristenattraktionen.

Filmszene im Alten Elbtunnel, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Bei Hamburgern und Touristen gleichermaßen beliebt ist auch die Strandperle in Övelgönne, die als weiterer Filmdrehort diente. Den Namen trägt das Lokal schon seit 1973 und schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts befand sich hier die Altonaer Milchhalle, in der man in langen Badekleidern einen Becher Milch genoss. Während ich heute mit einem Drink in der Hand und den Füßen im Sand auf die vorbeifahrenden Containerriesen blicke, gestaltete sich Zimmermanns Besuch der Strandperle weitaus weniger entspannt: Am Kiosk erhält er von dem Franzosen Minot (Gérard Blain) seinen zweiten Mordauftrag…

Filmszene an der Strandperle, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Filmszene an der Strandperle, Hamburg © Andrea David / Wim Wenders Stiftung

Nur ein kleiner Aufstieg über den Schulberg zur Elbchaussee trennt die Strandperle von einem weiteren, etwas versteckten Filmmotiv, einer alten Villa.

Villa an der Elbchaussee, Hamburg © Andrea David

In „Der amerikanische Freund“ ist sie das Zuhause von Tom Ripley, der hier mit Cowboyhut melancholisch auf die Elbe blickt. Im Film fragt er einmal: „Was ist verkehrt an einem Cowboy in Hamburg?“

Nun gar nichts, meine ich. Und am Ende meiner Tour wird mir klar: Mit dem Film „Der amerikanische Freund“ hat Wim Wenders nicht nur ein spannendes Kultwerk geschaffen, sondern ebenso ein wichtiges Zeitdokument Hamburgs, in dem sowohl das damalige Aussehen als auch die Atmosphäre der einzelnen Drehorte konserviert bleibt.

 

Weitere Informationen: Eine Stadt sieht einen Film

Verwandter Artikel: Filmstadt Hamburg - Stars & Drehorte

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Solo: A Star Wars Story

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Filmstart: 24. Mai 2018

„Solo: A Star Wars Story“ erzählt unter der Regie von Ron Howard, wie die beliebten Star-Wars-Helden erstmals aufeinandertreffen: Bei einer Reihe waghalsiger Abenteuer in der kriminellen Unterwelt lernt Han Solo (Alden Ehrenreich) seinen späteren Co-Piloten Chewbacca (Joonas Suotamo) kennen und trifft auf den berüchtigten Glücksspieler Lando Calrissian (Donald Glover). Ihre Abenteuer legen den Grundstein für die ungewöhnlichsten Figuren der Star Wars Saga und die Bedeutung des Millenium Falken. Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in den britischen Pinewood Studios statt, sowie an zwei Außendrehorten in Italien und Spanien, genauer in den Dolomiten und auf Fuerteventura.

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Die Dreharbeiten in den Dolomiten fanden sowohl in der italienischen Provinz Belluno rund um den über 1.700 Meter hochgelegenen Misurina See und den markanten Monte Piana, als auch im Hochpustertal nahe den Drei Zinnen, dem Wahrzeichen der Dolomiten, in Südtirol statt.

Drehort von „Solo: A Star Wars Story” in den Dolomiten, Monte Piana, Italien © 2018 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved

Produktionsdesigner Neil Lamont gestaltete die Sets, wobei er auf „unglaublich viel Material“ der beiden ursprünglichen Star Wars Konzept-Designer Ralph McQuarrie und Joe Johnston zurückgreifen konnte. Das erwies sich beim Design des Films als besonders hilfreich, da die Filmemacher den Geist der späten 1960er/frühen 1970er Jahre heraufbeschwören und dem Western-Genre ihre Referenz erweisen wollten.

Drehort von „Solo: A Star Wars Story” auf Fuerteventura, Spanien © 2018 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved

Lamont und sein Team bauten viele Sets, insbesondere Han Solos Heimatplaneten Corellia, der wie eine industrielle Version von Venedig wirken sollte; und das Innere des Millenium Falken, an dem die Künstler drei Monate arbeiteten. Es ist die größte Innenkulisse des Falken, die jemals für einen Star Wars Film gebaut wurde.

Drehort von „Solo: A Star Wars Story” auf Fuerteventura, Spanien © 2018 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved

Zu den Kriterien der Star Wars Story Filme gehört, dass jeder Film seinen unverwechselbaren Charakter und Look haben soll, der Bildgestaltung also eine ganz entscheidende Rolle zukommt. Umso begeisterter waren die Filmemacher deshalb, dass sie Kameramann Bradford Young gewinnen konnten. „Bei einem guten Director of Photography entwickelt der Look eines Films ein Eigenleben, wird zu einer eigenständigen Figur innerhalb der Story“, sagt Produzent Simon Emanuel. „Und Bradfords Arbeit ist unglaublich. Er ist ein echter Künstler, der bei der Ausleuchtung einer bestimmten Szene oder einer bestimmten Einstellung ganz seinem Instinkt und seinem Gefühl vertraut.“

Drehort von „Solo: A Star Wars Story” in den Dolomiten, Italien © 2018 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved

Bradford Young hatte die Idee, mit der Lichtsetzung Realismus zu erzeugen. Er erklärt: „Wenn man es erreichen will, dass die Zuschauer Schnee oder Sand fühlen, schmecken und riechen, dann gibt es keine bessere Möglichkeit, als den Schnee oder Sand von der Sonne oder dem Mond anstrahlen zu lassen. Ich habe das Gefühl, das Publikum ist mittlerweile hypersensibilisiert dafür, wenn sich die Dinge nicht echt anfühlen. Und dieser Film musste absolut real wirken. Es ist zwar viel schwieriger, so zu arbeiten, aber genau darauf habe ich mein Leben lang hingewirkt, nämlich den Moment zu finden, die Quelle zu finden, und dann den Moment um sie herum zu konstruieren.“

 

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Rogue One: A Star Wars Story

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Deadpool

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Filmstart „Deadpool 2”: 15. Mai 2018

Der Marvel-Actionfilm „Deadpool“ von Tim Miller kann als Persiflage auf sämtliche Superheldenfilme der Reihe verstanden werden. Darin möchte sich Ex-Elitesoldat Wade Wilson, der durch seine durch Schmerz erlangten Superkräfte zwar vom Krebs geheilt, jedoch auch total entstellt wurde, an Ajax (Ed Skrein), dem skrupellosen Leiter des Versuchslabors rächen und ihn zwingen, ihm sein altes Aussehen zurückzugeben. Unterstützung bekommt er von zwei X-Men, Colossus (Stefan Kapicic) und Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand).

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Der Film spielt zwar in einer namenlosen Stadt, jedoch nimmt Vancouver eindeutig den größten Anteil als Drehort ein. Für die Deadpool-Dreharbeiten wurde für zwei Wochen jeden Vormittag das Georgia Street Viaduct gesperrt. Dort wurde Deadpools unsanfte Begegnung mit den X-Men und darum entstandene Verkehrschaos gedreht.

Fußweg auf dem Georgia Street Viaduct, Vancouver © Andrea David

„Deadpool” Drehort, Georgia Street Viaduct, Vancouver © Andrea David / Fox

Zu den weiteren Deadpool-Drehorten in Vancouver gehören Chinatown, die Arch Alley, der Leeside Tunnel Skatepark, die Agrodome Arena, die Patullo Bridge und das Cobalt Hotel in der Rolle des Strip-Clubs. Als Set für Ajax‘ Versuchslabor diente das alte Eisenwerk Terminal City Iron Works, die Verbindungstunnel dahin befinden sich jedoch in Wahrheit im verlassenen Riverview Hospital, das als meistgenutzte Filmlocation Kanadas gilt. Übrigens stammt Hauptdarsteller Ryan Reynolds, der im Film in die Rolle von Wade Wilson schlüpft, auch aus Vancouver.

Riverview Hospital, Vancouver © Andrea David

Wie schon in der X-Men-Reihe ist im Film das Hatley Castle auf Vancouver Island als Professor Xaviers „Schule für begabte junge Menschen“ sehen. In Wahrheit dient das imposante Anwesen als Verwaltungsgebäude einer Universität.

Hatley Castle, Victoria, Vancouver Island © Andrea David

 

Die Fortsetzung „Deadpool 2“ wurde erneut in und um Vancouver sowie im Hatley Castle gedreht.

 

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